Ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit 165 Betten im Aufbruch – ist das unter der angespannten wirtschaftlichen Situation bundesdeutscher Krankenhäuser noch möglich? Kann ein Krankenhaus im Markt bestehen, das mit der Ausgangssituation der medizinischen Hauptabteilungen
Innere Medizin, Kardiologie, Innere Medizin, Gastroenterologie, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie
Gynäkologie, Geburtshilfe ... sowie der Belegabteilung
Hals/Nasen/Ohren über ein begrenztes Angebot verfügt und sich im Wettbewerb mit größeren Krankenhäusern befindet?
Im Folgenden wird dieser Fragestellung nachgegangen. Zunächst sei das St. Anna Krankenhaus Sulzbach-Rosenberg, gemeinsam mit der St. Johannes Klinik Auerbach, eingebettet in das Kommunalunternehmen "Krankenhäuser des Landkreises AmbergSulzbach", kurz nach dem Stand Juli 2012, d.h. vor seiner strategischen Neuausrichtung, vorgestellt.
In Jahr 2004 hatte das hier vorgestellte St. Anna Krankenhaus, Sulzbach-Rosenberg,einen Jahresverlust in Höhe von gut 3 Mio. €. Im Jahr 2007 war bereits die Fusion mit einem Nachbarklinikum unter Inkaufnahme deutlicher Leistungseinschränkungen und ohne eigene Chefärzte geplant. Im Jahr 2007 und 2008 wurde mit dem Personalrat über einen Zukunft-Sicherungsvertrag mit ca. 5% Gehaltseinbußen verhandelt aber nicht abgeschlossen.
Im Jahr 2013 dagegen präsentiert sich das St. Anna Krankenhaus gemeinsam mit seinem Schwesterkrankenhaus St. Johannes Klinik innerhalb des öffentlich-rechtlichenKommunalunternehmens „Krankenhäuser des Landkreises Amberg-Sulzbach“ als selbständiges und selbstbewusstes Krankenhaus. Das medizinische Leistungsangebot steigt, der Notfallstandort ist gestärkt, die niedergelassenen Ärzte weisen steigendePatientenzahlen zu, und die AOK-Patienten votieren das St. Anna Krankenhaus zur bestenKlinik im Umkreis von 50 Kilometern. Die letzte Mitarbeiterbefragung signalisiert eine steigende Unternehmensbindung und Zufriedenheit der Mitarbeiter mit ihrem Arbeitsumfeld.
Aber nun zur zentralen Fragestellung:
Was ist eigentlich passiert?
Was ist der Grund für diesen Aufschwung?
Was ist anders als bisher?
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 1) Steckbrief St. Anna Krankenhaus Sulzbach-Rosenberg
- 2) Vision: Das wirtschaftlich gesunde Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung im Aufbruch
- 3) Ausgangssituation: Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung in der Defensive
- 31) Bundesdeutsche Krankenhäuser in wirtschaftlicher Krise
- 32) Forderung der bundesdeutschen Gesundheitspolitik
- 33) Herausforderung zwischen Kosteneinsparung und regionaler stationärer Versorgung
- 34) Notwendigkeit einer umfassenden Strategie stationärer Versorgung
- 4) Vollzogene Maßnahmenbündel zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit
- 5) Strategieentwicklung
- 51) Bundespolitische Einflussfaktoren
- 52) Landkreispolitische Einflussfaktoren
- 53) Unternehmensphilosophie
- 54) Wachstumsstrategie im Überblick
- 55) Wachstumsstrategie in der Umsetzung
- 6) Transparenz: Die Kommunikationsinitiative
- 61) Unternehmensphilosophie: Menschliche Krankenhäuser
- 62) Kommunikationsbausteine
- 63) Wachstumsstrategie: Klinikleitung und Chefärzte zum Anfassen
- 7) Erfolgskontrolle
- 71) Unternehmensphilosophie: Patientensicht
- 72) Wachstumsstrategie: Sicht des St. Anna Krankenhauses
- 8) Das gewandelte St. Anna Krankenhaus
- 9) Anhang
- 91) Quellenverzeichnis
- 92) Abkürzungsverzeichnis
- 93) Mitwirkung
- 94) Autor
- 95) Spendenhinweis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit stellt eine Wachstumsstrategie für bundesdeutsche Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung vor, am Beispiel des St. Anna Krankenhauses in Sulzbach-Rosenberg. Die Arbeit untersucht die Herausforderungen, denen Krankenhäuser dieser Art in der heutigen Zeit gegenüberstehen, insbesondere im Hinblick auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die Anforderungen der Gesundheitspolitik. Sie beleuchtet die Strategieentwicklung des St. Anna Krankenhauses, die auf einer patientenorientierten Unternehmensphilosophie basiert und die Umsetzung der Wachstumsstrategie in verschiedenen Bereichen wie der Erweiterung des Leistungsspektrums, der Stärkung des Notfallstandortes und der Verbesserung der Kommunikation mit der Öffentlichkeit.
- Die wirtschaftliche Situation von Krankenhäusern der Grund- und Regelversorgung in Deutschland
- Die Auswirkungen der DRG-Fallpauschalen auf die Finanzierung von Krankenhäusern
- Die Bedeutung einer patientenorientierten Unternehmensphilosophie für Krankenhäuser
- Die Entwicklung und Umsetzung einer Wachstumsstrategie für Krankenhäuser
- Die Rolle der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit in der Umsetzung einer Wachstumsstrategie
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel gibt einen Überblick über das St. Anna Krankenhaus Sulzbach-Rosenberg und seine Positionierung in der Krankenhauslandschaft der nördlichen Oberpfalz. Kapitel 2 stellt die Vision des Krankenhauses vor, das wirtschaftlich gesund und im Aufbruch sein möchte. Kapitel 3 beschreibt die wirtschaftliche Situation der bundesdeutschen Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung, die sich durch steigende Kosten und sinkende Erlöse auszeichnet. Es werden die Herausforderungen der Gesundheitspolitik und die Notwendigkeit einer umfassenden Strategie stationärer Versorgung beleuchtet. Kapitel 4 zeigt die Maßnahmenbündel auf, die das St. Anna Krankenhaus bereits in der Vergangenheit zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit umgesetzt hat, wie z.B. die Fusion mit der St. Johannes Klinik, die Einführung des Case-Management und die Prozessorientierte Kostenträgerrechnung.
Kapitel 5 geht ausführlich auf die Strategieentwicklung des St. Anna Krankenhauses ein. Es werden die bundespolitischen und landkreispolitischen Einflussfaktoren auf die Strategieentwicklung beleuchtet, die Unternehmensphilosophie des Krankenhauses vorgestellt und die Wachstumsstrategie im Detail erläutert. Die Umsetzung der Wachstumsstrategie wird in Kapitel 6 dargestellt, wobei verschiedene Maßnahmenbündel wie die Errichtung eines Fachärztezentrums, die Aufnahme von konsiliarischen Leistungen und die Stärkung des Notfallstandortes im Detail beschrieben werden. Kapitel 7 befasst sich mit der Erfolgskontrolle der Wachstumsstrategie, sowohl aus der Sicht der Patienten als auch aus der Sicht des Krankenhauses. Das letzte Kapitel zeigt das St. Anna Krankenhaus als ein gewandeltes und vernetztes regionales Gesundheitszentrum.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Wachstumsstrategie, bundesdeutsche Krankenhäuser, Grund- und Regelversorgung, St. Anna Krankenhaus Sulzbach-Rosenberg, Strategieentwicklung, Umsetzung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmensphilosophie, Patientenzufriedenheit, Wirtschaftlichkeit, Gesundheitspolitik, DRG-Fallpauschalen, Krankenhausplanung, Kooperationen, Vernetzung, Leistungsangebot, Notfallversorgung, Kommunikation, Marketing.
- Arbeit zitieren
- Dipl. Kaufmann Klaus Emmerich (Autor:in), 2014, Wachstumsstrategie für bundesdeutsche Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung. Strategieentwicklung, Umsetzung, Öffentlichkeitsarbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/266980