„To exist is to be indexed by a search engine“ (Introna/Nissenbaum 2000, S. 5). Dieses Zitat zeigt eindrucksvoll, wie bedeutend die Rolle des Internets und damit auch der Suchmaschinen, in der heutigen Zeit geworden ist. Mittlerweile ist die Zahl der Internetnutzer auf 2,4 Milliarden weltweit gestiegen (vgl. Pingdom 2013). Das sind etwa 30 Prozent der Weltbevölkerung. Jedem dieser Nutzer bietet sich online ein gewaltiger Berg an Informationen, in dem es nicht einfach ist, genau das zu finden, was man sucht. Eine einfache Lösung bieten hier Suchmaschinen wie Google, Yahoo! oder Bing, die „auf einfache Weise Zugänge zum größten Teil der im Internet publizierten Informationen“ ermöglichen (Pleil 2007) und dem Internetnutzer in Listenform präsentieren. Somit erfüllen Suchmaschinen eine wichtige Aufgabe für die Realitätswahrnehmung ihrer Nutzer (vgl. Pleil 2006). Die früher noch alleine in der Hand von Journalisten liegenden Aufgaben, Zugang zu Informationen zu schaffen und diese zu bewerten, werden in der heutigen Zeit ebenfalls von Suchmaschinen wahrgenommen. Die sich daraus ergebende Machtstellung des Mediums „Suchmaschine“ ist der zentrale Punkt dieser Ausarbeitung. Es sollen die Fragen beantwortet werden, welche Mängel Google und Co. aufweisen und welche Folgen diese für die Informationsbeschaffung im Netz und für unser Bild von Suchmaschinen als Helfer in der unübersichtlichen Welt des Internets haben.
Am Anfang dieser Arbeit steht deshalb ein kurzer Blick in die Entwicklungsgeschichte von Suchmaschinen, bevor ich ihre Arbeitsweise näher erläutern werde. Den Hauptteil bildet eine detaillierte Darstellung einiger Kernthesen aus der Suchmaschinenforschung mit den darin formulierten Kritikpunkte, bevor ich in meinem Fazit versuche, die eingangs gestellten Fragen zu beantworten.
Inhaltsverzeichnis
- Die Machtstellung der Suchmaschinen
- Die Geschichte der Suchmaschinen
- Die Rolle der Suchmaschine heute
- Die drei Akteure in der Netzkommunikation
- Kritik an den Suchmaschinen
- Die Suchmaschinen als neue „Gatekeeper"
- Die „Google-Gesellschaft"
- Politik der Suchmaschinen
- Drei Prinzipien der Regulierung
- Der Umgang mit Zensur
- Personalisierung und die „Filter-Bubble"
- Suchmaschinen: Helfer im Internet?
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Machtstellung von Suchmaschinen im Internet und analysiert die Folgen für die Informationsbeschaffung und die Wahrnehmung der Welt durch die Nutzer. Die Arbeit beleuchtet die Geschichte der Suchmaschinen, ihre Funktionsweise und die Kritikpunkte, die im Zusammenhang mit ihrer Macht und Einfluss stehen.
- Die Rolle der Suchmaschinen als „Gatekeeper" im Internet
- Die Auswirkungen der „Google-Gesellschaft" auf die Wissensordnung
- Die Regulierung von Suchmaschinen und die Herausforderungen des Datenschutzes
- Die Folgen der Personalisierung von Suchergebnissen und die Entstehung von „Filter-Bubbles"
- Die Frage, ob Suchmaschinen tatsächlich als hilfreiche Werkzeuge im Internet betrachtet werden können
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel widmet sich der Bedeutung von Suchmaschinen im heutigen Internet und stellt die Frage nach ihrer Machtstellung. Die Geschichte der Suchmaschinen wird im zweiten Kapitel beleuchtet, wobei die Entwicklung von den ersten Suchmaschinen bis hin zu den heutigen Marktführern wie Google dargestellt wird. Im dritten Kapitel wird die Rolle der Suchmaschinen im Alltag der Internetnutzer näher betrachtet und die steigende Bedeutung von Suchmaschinen im Kontext der Informationsüberflutung im Internet hervorgehoben. Das vierte Kapitel analysiert die Wechselwirkungen zwischen Nutzer, Content-Anbieter und Suchmaschinen und stellt die verschiedenen Geschäftsmodelle von Suchmaschinenanbietern vor. Das fünfte Kapitel widmet sich der Kritik an Suchmaschinen. Es werden die Theorien zum „neuen Gatekeeper", zur „Google-Gesellschaft" und zur Politik der Suchmaschinen beleuchtet. Das sechste Kapitel beschäftigt sich mit der Frage, ob Suchmaschinen tatsächlich als Helfer im Internet betrachtet werden können. Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass Suchmaschinen zwar ein wichtiges Werkzeug für die Informationsbeschaffung darstellen, aber auch erhebliche Mängel aufweisen, die es zu beachten gilt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Suchmaschinen, Internet, Informationsbeschaffung, Gatekeeper, Google-Gesellschaft, Regulierung, Datenschutz, Personalisierung, Filter-Bubble, Wissensordnung, Macht, Einfluss, Kritik, und Helfer.
- Arbeit zitieren
- Pascal Kimmich (Autor:in), 2013, Machtapparat Suchmaschine, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/267184