Leseprobe
1. Der Streit zwischen Wissenschaft und Religion
An vielen Stellen in der Geschichte der Menschheit kam es zu Streitigkeiten zwischen der Wissenschaft und dem Glauben an einen allmächtigen Gott. Glaube und Wissenschaft schienen bei vielen Problemen unvereinbar. Das war vor allem immer dann der Fall, wenn Wissenschaftler nach Meinung der Gläubigen die biblische Lehre zu widerlegen versuchten. Da wissenschaftliche Theorien in der Regel bei ihrer Aufstellung zumeist keine Antwort auf alle Fragen liefern können, die ihr notwendigerweise gestellt werden müssen, gab es immer wieder Nährboden für Kritik. Besondere Brisanz gab es beim Thema der Schöpfungsgeschichte. Dass der Mensch von Gott geschaffen wurde, ist für strenggläubige Christen ein sehr wichtiger Teil ihres Glaubens. Darwins Evolutionstheorie und sämtliche Bestrebungen, die Geschichte der Menschheit aus sich selbst heraus zu begründen, waren den Anhängern der biblischen Schöpfungsgeschichte stets ein Dorn im Auge und sie betrachteten es als Angriff auf ihren Glauben und auch auf Gott selbst. Der Glaube an einen allmächtigen Schöpfer, der die Welt in sechs Tagen erschaffen hat, vereint auch noch heute noch viele Menschen.
Besonders interessant ist dabei die These des „Intelligent Design“, abgekürzt „ID“, deren Anhänger mit mehr oder weniger wissenschaftlichen Methoden versuchen, Darwins Lehre zu widerlegen. In dieser Arbeit versuche ich, das Konzept des „Intelligent Design“ zu erläutern und die Fragen zu beantworten, ob die „ID“ - Bewegung die Wissenschaft voranbringen, vielleicht sogar bereichern kann und ob es für Privatpersonen hilfreich sein kann, sich mit den Thesen dieser Bewegung auseinander zu setzen. Bevor ich jedoch auf die erklärten Gegner Darwins näher eingehe, ist es nötig, zuerst die Geschichte der Evolution kurz chronologisch darzulegen, die keinesfalls mit Darwin begann und deren Entwicklung bis heute nicht abgeschlossen ist.
2. Die Geschichte der Evolution
Die frühe Geschichte der Evolution ist wesentlich geprägt durch die Philosophen Platon (etwa 427-347 vor Christus) und Aristoteles (384-322 vor Christus), die eine Annahme vertraten, die noch Jahrhunderte lang in den Köpfen von Wissenschaftlern präsent blieb und damit Forschung in die Richtung eines evolutionären Wandels erschwerte. Beide Philosophen waren der Ansicht, es gäbe ein bestimmtes Gleichgewicht in der Natur und eine „unveränderliche universelle Realität“ (Platon) beziehungsweise eine Welt aus „wohldefinierten und unveränderlichen Arten“ (Aristoteles). Letzteres leistete dennoch einen positiven Beitrag zur späteren Forschung, in dem er darlegte, dass über die Sinne gewonnene Informationen stets Vorrang vor Eingebungen durch die Vernunft haben, was sich in der Arbeitsweise von Forschern wie Darwin zeigte (Berry 1989, S. 30-32).
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- Arbeit zitieren
- Pascal Kimmich (Autor:in), 2013, Intelligent Design, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/267185
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