Anhand seines sprachphilosophischen Hauptwerkes „Über den Ursprung der Sprachen und der Schrift“, des 11. Versuchs der „Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwicklung“ nebst Anhang „Einige Anmerkungen über die natürliche Sprachfähigkeit des Menschen“ und zweier Aufsätze über die Etymologie werden Johann Nicolaus Tetens Sprachphilosophie und seine Überlegungen zum Sprachursprung herausgearbeitet.
Inhaltsverzeichnis
- Problemgeschichtliche Verortung
- Der Ursprung der Sprache und der Schrift bei Tetens
- Problemstellung
- Anthropologie
- Wahrnehmung und Nachahmung
- Die Bedeutung der Gemeinschaft
- Genese der Begriffe
- Interkulturelle und interpersonelle Unterschiede
- Die Entstehung der Schrift
- Der Nutzen der Etymologie für die Ursprungsfrage
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit von Johann Nicolaus Tetens „Über den Ursprung der Sprachen und der Schrift“ befasst sich mit der Entstehung der Sprache und Schrift, eingebettet in die philosophischen und wissenschaftlichen Debatten der Aufklärungsepoche. Tetens untersucht, wie sich die Sprache aus den angeborenen Fähigkeiten des Menschen entwickelt und wie diese mit dem Denkvermögen verbunden ist.
- Die Rolle der Vernunft und des Verstandes in der Sprachentwicklung
- Der Einfluss der Wahrnehmung und Nachahmung auf die Sprachgenese
- Die Bedeutung der Gemeinschaft und Interaktion für die Entstehung der Sprache
- Die Herausbildung von Begriffen und die Entwicklung des Denkvermögens
- Die Beziehung zwischen Sprache und Schrift
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Abschnitt der Arbeit befasst sich mit der historischen Einordnung der Sprachursprungsfrage in das Zeitalter der Aufklärung. Tetens beschreibt die Bestrebungen dieser Epoche, das Selbstverständnis des Menschen zu reformieren und rationales Denken als Grundlage für selbstbestimmtes Handeln zu etablieren. Die verstärkte Beschäftigung mit der Erd- und Entwicklungsgeschichte führte zu einem gesteigerten Interesse an der nationalen Kultur, was auch sprachtheoretische Überlegungen beeinflusste.
Im zweiten Kapitel, das sich mit dem Ursprung der Sprache und der Schrift bei Tetens beschäftigt, wird zunächst die Problemstellung dargelegt. Tetens argumentiert, dass die Preisfrage der Berliner Akademie nur dann leicht zu beantworten sei, wenn man von einer von der Sprache unabhängigen Vernunft ausgeht. Er stellt fest, dass der Mensch vorsprachliche, vernünftige Gedanken fassen und diese durch Mienenspiel und Gebärden kommunizieren könnte.
In den folgenden Unterkapiteln untersucht Tetens die anthropologischen Grundlagen der Sprache, die Rolle der Wahrnehmung und Nachahmung sowie die Bedeutung der Gemeinschaft für die Entstehung der Sprache. Er analysiert die Genese von Begriffen und die Entwicklung des Denkvermögens und betrachtet auch interkulturelle und interpersonelle Unterschiede in der Sprache.
Kapitel 3 behandelt die Entstehung der Schrift. Kapitel 4 beleuchtet den Nutzen der Etymologie für die Beantwortung der Sprachursprungsfrage.
Schlüsselwörter
Die Arbeit von Johann Nicolaus Tetens konzentriert sich auf die Themen Sprache, Schrift, Sprachgenese, Vernunft, Wahrnehmung, Nachahmung, Gemeinschaft, Begriffe, Denkvermögen, Aufklärung, Anthropologie, Empirismus, Etymologie. Im Fokus steht insbesondere das Verhältnis von Sprache und Denkvermögen, die Entstehung von Sprache aus den angeborenen Fähigkeiten des Menschen und der Einfluss der Umwelt auf die Sprachentwicklung.
- Quote paper
- Mona Dreisow (Author), 2009, Johann Nicolaus Tetens über den Ursprung der Sprachen und der Schrift, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/267279