Félix Lope de Vega Carpio (1562 - 1635) war eine der schillerndsten Dichterpersönlichkeiten des spanischen Siglo de Oro. Neben seinem Beitrag zur Entwicklung des Dramas in Spanien ist seine Biografie geprägt von seinen zahlreichen Affären und amourösen Beziehungen. Zweimal verheiratet, ging Lope seine Ehen nur aus Vernunftgründen ein, wirklich geliebt hat er angeblich ausschließlich Frauen, mit denen er außereheliche Liaisons unterhielt, also eigentlich unerlaubte und illegitime Beziehungen. Diese persönlichen Umständen schlagen sich natürlich auch im Werk des Dichters nieder; so handeln viele seiner comedias von unglücklicher bzw. unerfüllter Liebe, ebenso wie eine Vielzahl seiner Gedichte, welche unter anderem das Leid unglücklich Liebender thematisieren. Auch das vorliegende Gedicht „Ir y quedar, y con quedar partirse“ (erstmals erschienen in den Rimas, 1612) beschäftigt sich mit Leid, Verzweiflung und, nach Wentzlaff-Eggebert, auch mit unglückseliger Liebe und dem Trennungsschmerz der beiden Partner.
Formal ist das Gedicht in 14 Versen in vier Strophen aufgebaut, von denen die ersten zwei Quartette darstellen und die letzten beiden Terzette; das Gedicht ist also ein klassisches Sonett. Dementsprechend ist auch das Reimschema gestaltet: In den Quartetten sind umarmende Reime (abba / abba) zu finden, währen die Terzette im Schema cde / cde aufgebaut sind. Die Silbenanzahl der einzelnen Verse liegt recht konstant bei elf, wobei Abweichungen in Vers 1, 5 und 13 zu bemerken sind. In diesen Versen kommen je zwölf Silben vor, in Vers 7 und 14 jeweils 13 Silben.
Analyse des Gedichts „Ir y quedarse, y con quedar partirse“ von Lope de Vega
Félix Lope de Vega Carpio (1562 - 1635) war eine der schillerndsten Dichterpersönlichkeiten des spanischen Siglo de Oro. Neben seinem Beitrag zur Entwicklung des Dramas in Spanien ist seine Biografie geprägt von seinen zahlreichen Affären und amourösen Beziehungen.[1] Zweimal verheiratet, ging Lope seine Ehen nur aus Vernunftgründen ein, wirklich geliebt hat er angeblich ausschließlich Frauen, mit denen er außereheliche Liaisons unterhielt, also eigentlich unerlaubte und illegitime Beziehungen. Diese persönlichen Umständen schlagen sich natürlich auch im Werk des Dichters nieder; so handeln viele seiner comedias von unglücklicher bzw. unerfüllter Liebe, ebenso wie eine Vielzahl seiner Gedichte, welche unter anderem das Leid unglücklich Liebender thematisieren. Auch das vorliegende Gedicht „Ir y quedar, y con quedar partirse“ (erstmals erschienen in den Rimas, 1612) beschäftigt sich mit Leid, Verzweiflung und, nach Wentzlaff-Eggebert, auch mit unglückseliger Liebe und dem Trennungsschmerz der beiden Partner.[2]
Formal ist das Gedicht in 14 Versen in vier Strophen aufgebaut, von denen die ersten zwei Quartette darstellen und die letzten beiden Terzette; das Gedicht ist also ein klassisches Sonett. Dementsprechend ist auch das Reimschema gestaltet: In den Quartetten sind umarmende Reime (abba / abba) zu finden, währen die Terzette im Schema cde / cde aufgebaut sind. Die Silbenanzahl der einzelnen Verse liegt recht konstant bei elf, wobei Abweichungen in Vers 1, 5 und 13 zu bemerken sind. In diesen Versen kommen je zwölf Silben vor, in Vers 7 und 14 jeweils 13 Silben.
Inhalt des Gedichts ist, wie bereits erwähnt, die Trennung zweier Liebenden. Auf den ersten Blick jedoch sind nur unzusammenhängende Infinitivformen zu erkennen, die die Objekte für einen Satz darstellen, der in Vers 13 und 14 erst zu Ende gebracht wird. Die Verben beschreiben einen Gemütszustand, der von Inkohärenz und paradoxen Aussagen gekennzeichnet ist.[3] Am Ende des Sonetts wird deutlich, dass diese Gefühlslage bzw. die Taten, die daraus folgen, „weltfremd“ sind, d. h. allen vorherrschenden Verhaltensnormen entgegen gehen. Somit liegt hier die Vermutung nahe, dass es sich bei den „weltfremd“ Handelnden um Liebende dreht,[4] denn welches andere Gefühl hätte die Macht, Menschen zu derart außergewöhnlichem Verhalten zu verleiten?
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[1] vgl. Fries, Fritz Rudolf: Lope de Vega. Insel Verlag, Frankfurt/Main 1979
[2] vgl. Wenztlaff-Eggebert, Harald: Interpretation zu Ir y quedarse, y con quedar partirse. In: Tietz, Manfred (Hrsg.): Die spanische Lyrik von den Anfängen bis 1870. Vervuert, Frankfurt/Main 1997
[3] vgl. ebd., S. 393f.
[4] vgl. ebd., S. 394
- Quote paper
- Anonymous,, 2011, Analyse des Gedichts „Ir y quedarse, y con quedar partirse“ von Lope de Vega, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/267312
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