Im ersten Teil dieser Arbeit werden Möglichkeiten aufgezeigt, diese Grenzen abzustecken. Zudem werden weitere theoretische Grundlagen geschaffen, die für die Betrachtung der Thematik relevant sind. So wird durch die Typisierung von Gütern deutlich, warum sich manche Güter dazu eignen durch öffentliche Infrastrukturen bereitgestellt zu werden und andere nicht. Aus diesem Verständnis heraus lassen sich Begriffe wie Daseinsvorsorge und Angebotsstrukturen erläutern, die eine Realisierung der Infrastrukturen in Räumen beschreiben. Entsprechend ist der räumliche Bezug bei diesen Konzepten unabdingbar. Bei der europaweiten Betrachtung von ländlichen Räumen werden allerdings sehr schnell große Unterschiede deutlich, wodurch die Möglichkeiten als auch der Bedarf von Infrastrukturausstattung beeinflusst werden. Um dennoch eine gewisse Vergleichbarkeit zu gewährleisten, ist eine einheitliche Gebietstypisierung notwendig. Zu diesem Zweck wird die NUTS-Klassifikation der Europäischen Union vorgestellt. Zusätzlich kommt der Theorie der Zentralen Orte im Kontext von Infrastrukturen eine hohe Bedeutung zu. Sie kann als Erklärungsansatz für die räumliche Verteilung von Infrastrukturen im Raum dienen. Ebenso werden aus ihr normative Handlungsgrundlagen abgeleitet, was sich daran zeigt, dass zentralörtliche Prinzipien in deutschen Planungsgesetzen auf verschiedenen Verwaltungsebenen verankert sind. In diesem Zusammenhang schwingt ständig das "problem of fit" mit, welches darauf verweist, dass staatlich-territoriale Gebiete nicht die tatsächlichen funktionellen räumlichen Verflechtungen widerspiegeln. Dies führt dazu, dass sich für solche administrativ abgegrenzte Regionen kein innerer Zusammenhang begründen lässt, wodurch räumliche Entwicklungen nur schwer beeinflusst werden können.
Zuletzt wird den theoretischen Überlegungen neben einer räumlichen Dimension auch noch eine zeitliche Dimension hinzugefügt. Die Infrastrukturausstattung in einem Raum ist kein statischer Zustand. Vielmehr steht Infrastruktur in einem engen Zusammenhang mit demographischen Aspekten. Wenngleich der Fokus dieser Arbeit nicht auf den Auswirkungen des Demographischen Wandels auf Infrastrukturen in ländlichen Räumen liegt, so ist dessen Raumwirksamkeit doch so stark, dass nicht leichtfertig darüber hinweggegangen werden kann.
Im zweiten Teil der Arbeit wird die Ausstattungssituation mit unterschiedlichen Infrastrukturen aufgezeigt.
Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretische Grundlagen
- 2.1 Typisierung unterschiedlicher Güter
- 2.2 Typisierung von Infrastrukturen
- 2.3 Öffentliche Infrastruktur, Daseinsvorsorge und Angebotsstrukturen
- 2.4 Theorie der zentralen Orte
- 2.5 Der ländliche Raum
- 2.6 NUTS-Systematik
- 2.7 Demographischer Wandel
- 3. Problemfelder Fallbeispiele
- 3.1 Medizinische Versorgung
- 3.2 Schulsystem
- 4. Lösungsstrategien
- 4.1 Denkbare allgemeine Lösungsstrategien
- 4.2 Infrastrukturspezifische Lösungsansätze
- 4.2.1 Alternativen in der Medizinischen Versorgung
- 4.2.2 Alternativen im Schulsystem
- 5. Fazit
- 6. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der öffentlichen Infrastruktur in ländlichen Räumen Europas und untersucht die Herausforderungen, die sich aus dem demographischen Wandel und den unterschiedlichen räumlichen Gegebenheiten ergeben. Sie analysiert die Bedeutung von Infrastruktur für die Lebensqualität und die Entwicklung ländlicher Regionen und zeigt verschiedene Lösungsansätze für die Bewältigung von Infrastrukturproblemen auf.
- Typisierung von Gütern und Infrastrukturen
- Daseinsvorsorge und Angebotsstrukturen
- Theorie der zentralen Orte und der NUTS-Systematik
- Demographischer Wandel und seine Auswirkungen auf Infrastrukturen
- Lösungsstrategien für die Infrastruktur in ländlichen Räumen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik der öffentlichen Infrastrukturen in ländlichen Räumen vor und skizziert die zentralen Fragestellungen der Arbeit. Sie erläutert die Bedeutung von Infrastruktur für das moderne gesellschaftliche Leben und die Herausforderungen, die sich aus der räumlichen Heterogenität und dem demographischen Wandel ergeben.
Das zweite Kapitel befasst sich mit den theoretischen Grundlagen. Es werden verschiedene Güterklassen und Infrastrukturen unterschieden, die Daseinsvorsorge und Angebotsstrukturen erläutert sowie die Theorie der zentralen Orte und die NUTS-Systematik vorgestellt. Der Einfluss des demographischen Wandels auf Infrastrukturen wird ebenfalls beleuchtet.
Das dritte Kapitel stellt verschiedene Problemfelder im Bereich der öffentlichen Infrastruktur in ländlichen Räumen vor, insbesondere die medizinische Versorgung und das Schulsystem. Es werden die Herausforderungen, die sich aus der demographischen Entwicklung und den räumlichen Gegebenheiten ergeben, aufgezeigt.
Das vierte Kapitel widmet sich Lösungsstrategien für die Infrastrukturprobleme in ländlichen Räumen. Es werden allgemeine Handlungsoptionen wie die Reduzierung von Kapazitäten, die Zentralisierung, die Transformation von Infrastruktursystemen und die Aktivierung von bürgerschaftlichem Engagement vorgestellt. Darüber hinaus werden infrastrukturspezifische Lösungsansätze für die medizinische Versorgung und das Schulsystem präsentiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die öffentliche Infrastruktur, ländliche Räume, Daseinsvorsorge, demographischer Wandel, NUTS-Systematik, medizinische Versorgung, Schulsystem, Lösungsstrategien und Handlungsoptionen.
- Arbeit zitieren
- Georg Raueiser (Autor:in), 2013, Ländliche Räume. Probleme öffentlicher Infrastruktur, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/267418