Multimedia ermöglicht es, die Benutzerschnittstelle vieler Applikationen freundlicher zu gestalten
und ihren Funktionsumfang zu erweitern. Hierzu verfügt der Markt bereits über eine Vielzahl an
multimedialen Angeboten, wie z.B. Video-on-demand, Hypermedia und Videokonferenzen. Diese
Funktionalitäten verfügen über eine breite Streuung an Anforderungen, deren effiziente Erfüllung
eine komplexe Aufgabe darstellt. Performance und Verfügbarkeit, insbesondere in Verbindung mit
der Bereitstellung von kontinuierlichen Datenströmen (z.B. Video, Audio), sind in diesem Zusammenhang
wesentliche Kriterien. Aber auch die Extraktion und Verwaltung von Merkmalen und
Beziehungen zur Ermöglichung von Abfrage auf multimediale Daten sowie die Speicherung großer
zusammengehöriger Datenmengen bilden wesentliche Faktoren, die ein Multimedia-Management-
System und insbesondere ein Multimedia-Datenbankmanagement-System erfüllen muss.
Die Architektur und die Topologie von Media Servern bilden eine gewichtige Rolle in der Definition
der Effizienz eines Multimedia-Gesamtsystems. Bei größeren Installationen kann es von
Vorteil sein, Last und Services auf mehrere Server zu verteilen. Aber auch die Optimierung des
Speichermanagements einzelner Komponenten ist nicht zu vernachlässigen. Aus Kostengründen
kann dabei durchaus auf langsamerer Tertiärspeicher zugrückgegriffen werden, sofern mittels
temporärer Zwischenspeicherungsverfahren die erforderliche Übertragungsrate gewährleistet
werden kann.
Auch die Datenmodellierung muss sich aufgrund der von alphanumerischen Daten abweichen
Strukturen vieler multimedialer Daten neuen Herausforderungen stellen. Zeitliche und räumliche
Unterscheidungsmerkmale stellen zentrale Aspekte bei der Identifizierung dar. Ggf. sind Metadaten
in die Modellierung mit einzubeziehen, um die Merkmale eines Objektes transparent darzustellen.
Eine Standardisierung der Architektur multimedialer Datenbanksysteme ist bislang noch nicht
abzusehen. Heutige Konzepte und Systeme können lediglich als Ansätze und Vorschläge für die
Entwicklung eines allgemein anerkannten MMDBMS angesehen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Motivation
- Medium und Multimedia
- Typen von Multimedia-Daten
- Anforderungen an Multimedia-Serversysteme
- Media Server
- Server-Architektur eines Multimediasystems
- Aufbau von Media Servern
- Control Server
- Data Server
- Speicher Management
- Media Server Topologien
- Partitioned Server
- Externaly Switched Server
- Fully Switched Server
- Datenbanken
- Allgemeines zum Datenmodell
- Das Drei-Schichten-Modell
- Datenmodellierung in MMDBMS_
- Zeitliche Datenmodelle
- Räumliche Daten
- Modellierung von Dokumenten
- Metadaten
- Architektur eines Multimedialen Datenbanksystems
- Das MILESS Projekt der Universität Essen – Ein Beispiel
- Überblick
- Systemarchitektur
- Datenmodell
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit den Anforderungen, die Multimedia-Daten an Serversysteme stellen, und wie diese Anforderungen in der Gestaltung der Serversysteme berücksichtigt werden können. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Entwicklung von Multimedia Datenbankmanagementsystemen (MMDBMS), die zur effizienten Speicherung und Verarbeitung großer Mengen von Multimedia-Daten geeignet sind.
- Die Besonderheiten von Multimedia-Daten im Vergleich zu alphanumerischen Daten
- Die Architektur und Topologie von Media Servern
- Die Herausforderungen der Datenmodellierung in MMDBMS
- Beispiele für bestehende MMDBMS-Systeme
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel führt in die Thematik ein, erläutert den Unterschied zwischen Medium und Multimedia und gibt einen Überblick über die verschiedenen Typen von Multimedia-Daten.
- Das zweite Kapitel behandelt die besonderen Anforderungen, die Multimedia-Daten an Serversysteme stellen, wie z.B. Performance, Verfügbarkeit und die Verwaltung von Merkmalen und Beziehungen.
- Kapitel 3 konzentriert sich auf die Architektur und Topologie von Media Servern. Es werden verschiedene Konzepte zur Lastverteilung und zur Optimierung des Speichermanagements vorgestellt.
- Kapitel 4 widmet sich dem Thema Datenmodellierung in MMDBMS. Es werden verschiedene Ansätze zur Modellierung zeitlicher, räumlicher und anderer Multimedia-Daten vorgestellt, sowie die Rolle von Metadaten im Kontext der Datenmodellierung.
- Das letzte Kapitel beschreibt das MILESS-Projekt der Universität Essen als ein Beispiel für ein multimediales Lehr- und Lernsystem.
Schlüsselwörter
Multimedia-Daten, Media Server, Multimedia Datenbankmanagement-System (MMDBMS), Datenmodellierung, Zeitliche Datenmodelle, Räumliche Daten, Metadaten, MILESS-Projekt.
- Arbeit zitieren
- Oliver Feltgen (Autor:in), 2002, Multimedia-Technologie: Medien-Server und Datenbanksysteme, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26748