Die klassische Definition des Begriffs „Valenz“ besagt, dass Wörter die Eigenschaft besitzen, eine bestimmte Umgebung zu verlangen. Das Verb schlafen erfordert ein Subjekt, sehen ein Subjekt und auch ein Objekt, schenken ein Subjekt, ein Objekt und ein indirektes Objekt, gehen ein Subjekt und ein Lokaladverbial etc. Somit spielt die Valenz eine ausschlaggebende Rolle beim Satzaufbau und gilt als ein wichtiger Gegenstand in der Sprachforschung (vgl. Nikula 1976, 1). Es ist zu betonen, dass die Bestimmung der einzelnen Elemente in vielen Fällen nicht unkompliziert und eindeutig ist, was die Verbvalenz zu einem sehr herausfordernden Lerngegenstand im DaF-/DaZ-Unterricht macht. Aus diesem Grund ist es sehr sinnvoll, sich mit diesem Thema im Rahmen einer DaF-/DaZ-Ausbildung detailliert zu befassen.
Die vorliegende Arbeit unterteilt sich in zwei Bereiche: Der erste Teil umfasst eine überblicksmäßige Darstellung des besagten Grammatikbereiches, wobei von den Anfängen der Valenztheorie bei Tesnière ausgehend ein Überblick über die Forschungsgeschichte gegeben wird. Das aktuelle, elaborierte Modell Helbigs und Schenkels soll schlussendlich genauer untersucht und mit vielen Beispielen illustriert werden, wobei im Mittelpunkt des Interesses die Unterscheidung von obligatorischen und fakultativen Aktanten sowie von freien Angaben liegen wird, da an dieser Stelle oft Unklarheit herrscht.
Der zweite Teil verlegt den Fokus von der theoretischen, grammatischen Seite hin zur praktischen Betrachtung des Gegenstandes. In diesem Teil wird das erste Vorkommen der Verbvalenz in einem Lehrwerk betrachtet und analysiert. Eine anschließende Konklusion soll die Erkenntnisse zusammenfassen und der Frage nach einer Zukunftsperspektive für die Behandlung der Valenz im DaF-Unterricht nachgehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Verbvalenz - Eine Einführung
- Untersuchung der Verbvalenz als Unterrichtsthema anhand ihres Vorkommens in einem Lehrwerk
- Konklusion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Konzept der Verbvalenz und ihrer Relevanz im DaF-/DaZ-Unterricht. Sie untersucht die historische Entwicklung der Valenztheorie und präsentiert das aktuelle Modell von Helbig und Schenkel.
- Historische Entwicklung der Valenztheorie
- Das Modell von Helbig und Schenkel
- Unterscheidung von obligatorischen und fakultativen Aktanten
- Relevanz der Verbvalenz im DaF-/DaZ-Unterricht
- Analyse des Vorkommens der Verbvalenz in einem Lehrwerk
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den Begriff der Verbvalenz vor und erläutert seine Bedeutung für den Satzaufbau in der Sprachforschung. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit, der sich in zwei Bereiche gliedert: einen theoretischen Teil zur Valenztheorie und einen praktischen Teil zur Analyse der Verbvalenz in einem Lehrwerk.
Die Verbvalenz - Eine Einführung
Dieses Kapitel beleuchtet die Geschichte der Valenzforschung, beginnend mit Tesnières Dependenzgrammatik und den Begriffen „Leerstellen“ und „Wertigkeiten“. Es werden die verschiedenen Valenztypen (avalent, monovalent, divalent, trivalent) erklärt und mit Beispielen illustriert. Die Diskussion umfasst auch die Unterschiede zwischen Tesnières, Brinkmanns und Erbens Ansätzen zur Valenztheorie, wobei insbesondere die Unterscheidung zwischen obligatorischen und fakultativen Aktanten sowie die Rolle von Adverbialbestimmungen im Fokus stehen.
- Quote paper
- MMag. Lisa Pfurtscheller (Author), 2014, Die Verbvalenz und ihre Vermittlung im DaF-/DaZ-Unterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/267757