Angesichts der ständig zunehmenden Zahl von Unternehmensübernahmen und Zusammenschlüssen wird der Komplex der Bilanzierung sogenannter „Business Combinations“ immer wichtiger, so dass die in diesem Zusammenhang angewandten Methoden und Theorien einer kritischen Analyse unterzogen werden sollen. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Methoden zur Bilanzierung von Unternehmenserwerben darzustellen, und diese vor dem Hintergrund des Kapitalgeberschutzes näher zu beleuchten. Bei der Bilanzierung von Unternehmenserwerben sind mehrere Bereiche der Konzernrechnungslegung betroffen. Dem soll im Aufbau der Arbeit Rechnung getragen werden.
In einem ersten Schritt werden die wichtigsten, die Konzernrechnungslegung betreffenden, Begriffe und Theorien kurz aufgezeigt, und in den Kontext des Kapitalgeberschutzes gestellt. Die Gestaltung des Konsolidierungskreises und die damit verbundenen Probleme werden im dritten Kapitel der Arbeit erläutert. Im Anschluss daran werden die Methoden zur Kapitalkonsolidierung, die im Mittelpunkt des Interesses bei der Bilanzierung von Unternehmenserwerben stehen, sowie ihre möglichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss näher betrachtet. Der aktuellen Entwicklung im Bereich der Bilanzierung von Unternehmenserwerben soll mit einer kurzen Erläuterung der sog. „Fresh Start“-Methode Rechnung getragen werden, die als Ersatzlösung für die Interessenzusammenführungsmethode diskutiert wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen des Konzernabschlusses
- Der Konzernbegriff
- Konzernformen
- Der Unterordnungskonzern
- Der Vertragskonzern
- Der faktische Konzern
- Der Gleichordnungskonzern
- Konzerndarstellungskonzepte
- Die Einheitstheorie
- Die Interessentheorie
- Adressaten, Interessenten und Zwecke des Konzernabschlusses
- Aufstellungsregelungen
- Das Konzept der „einheitlichen Leitung“
- Das „Control“-Konzept
- Der Konsolidierungskreis
- Der Grundsatz der Einbeziehungspflicht
- Einbeziehungsverbote
- Einbeziehungswahlrechte
- Die Gestaltung des Konsolidierungskreises als Mittel der Konzernbilanzpolitik
- Die Kapitalkonsolidierung
- Aufgabe und Umfang der Kapitalkonsolidierung
- Begriff und Umfang der zu konsolidierenden Anteile
- Begriff und Umfang des konsolidierungspflichtigen Kapitals der einbezogenen Unternehmen
- Kapitalkonsolidierungssystematik in den US-GAAP
- Erwerbsmethode
- Konzeption der Erwerbsmethode
- Ursachen für die Entstehung eines Unterschiedsbetrages
- Varianten der Erwerbsmethode
- Die Buchwertmethode
- Neubewertungsmethode
- Problematik der Aufdeckung und Zuordnung stiller Reserven und Lasten
- Behandlung der Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung
- Der Ausweis der Anteile außenstehender Gesellschafter
- Die Interessenzusammenführungsmethode
- Konzeption der Interessenzusammenführungsmethode
- Konsolidierungstechnik
- Die Wahl der Kapitalkonsolidierungsmethode als Mittel der Konzernbilanzpolitik
- Die Anwendung der Erwerbsmethode vor dem Hintergrund des Kapitalgeberschutzes
- Die Anwendung der Interessenzusammenführungsmethode vor dem Hintergrund des Kapitalgeberschutzes
- Aktuelle Tendenzen im Bereich der Kapitalkonsolidierung
- Die Fresh-Start-Methode
- Darstellung und Konzeption
- Vergleich mit den bisher diskutierten Methoden
- Stand der aktuellen Diskussion
- Kritische Würdigung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Darstellung und ökonomischen Analyse der Methoden zur Bilanzierung von Unternehmenserwerben. Ziel ist es, die verschiedenen Methoden der Kapitalkonsolidierung zu beschreiben, ihre Vor- und Nachteile aufzuzeigen und ihre Auswirkungen auf die Konzernbilanz zu untersuchen.
- Der Konzernbegriff und seine verschiedenen Formen
- Die verschiedenen Ansätze zur Darstellung des Konzerns
- Die Kapitalkonsolidierung und ihre Methoden
- Die Auswirkungen der Kapitalkonsolidierung auf die Konzernbilanz
- Aktuelle Tendenzen in der Bilanzierung von Unternehmenserwerben
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Rahmen für die weitere Betrachtung des Themas setzt. Im zweiten Kapitel werden die Grundlagen des Konzernabschlusses erläutert, wobei der Fokus auf dem Konzernbegriff, den verschiedenen Konzernformen und den Konzerndarstellungskonzepten liegt. Das dritte Kapitel behandelt den Konsolidierungskreis und untersucht die Einbeziehungspflicht, Einbeziehungsverbote und Einbeziehungswahlrechte. Kapitel vier beschäftigt sich mit der Kapitalkonsolidierung und ihren verschiedenen Methoden, darunter die Erwerbsmethode und die Interessenzusammenführungsmethode. Dabei werden die einzelnen Methoden im Detail vorgestellt und ihre Vor- und Nachteile diskutiert. Abschließend wird die Wahl der Kapitalkonsolidierungsmethode als Mittel der Konzernbilanzpolitik betrachtet.
Das fünfte Kapitel befasst sich mit aktuellen Tendenzen im Bereich der Kapitalkonsolidierung, wobei der Fokus auf der Fresh-Start-Methode liegt. Diese Methode wird im Vergleich zu den bereits besprochenen Methoden dargestellt und analysiert. Der Stand der aktuellen Diskussion über die Kapitalkonsolidierung wird ebenfalls in diesem Kapitel beleuchtet. Abschließend wird im sechsten Kapitel eine kritische Würdigung der verschiedenen Methoden der Kapitalkonsolidierung vorgenommen.
Schlüsselwörter
Konzernbilanzierung, Kapitalkonsolidierung, Unternehmenserwerb, Erwerbsmethode, Interessenzusammenführungsmethode, Fresh-Start-Methode, Konzernabschluss, Konzernbegriff, Konsolidierungskreis, Bilanzpolitik, US-GAAP, Deutscher Rechnungslegungsstandard.
- Citation du texte
- Johannes Korten (Auteur), 1999, Methoden zur Bilanzierung von Unternehmenserwerben - Darstellung und ökonomische Analyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26775