Aktuelle Entwicklungen zeigen, dass es eine steigende Tendenz zur Gründung von Unternehmenskooperationen gibt. In Zeiten des technologischen Fortschritts und der Globalisierung kommt es dabei häufig auch zu länderübergreifenden Zusammenschlüssen. Bei dieser Erschließung neuer Märkte bietet sich die Zusammenarbeit mit einem markterfahrenen Unternehmen an, weil es für ausländische Unternehmen meist schwierig ist, die Absatzaussichten einzuschätzen, Distributionsnetze zu entwickeln und leichten Zugang zum Arbeitsmarkt zu erhalten.
Studien zeigen jedoch, dass bis zu 70% der Kooperationen misslingen. Diese Tatsache wirft die Frage auf, warum es zu einem so zahlreichen Scheitern vieler Unternehmenskooperationen (UK) kommt. Als Hauptgrund wird die mangelhafte Auswahl des Kooperationspartners identifiziert. Kooperationen sind demnach erfolgreicher, wenn sich die einzelnen Unternehmen im Vorfeld intensiv mit der Wahl ihres Partners beschäftigen. Zur besseren Vorbereitung der Partnerauswahl eignet sich die sogenannte Partnerfit-Analyse als Entscheidungsgrundlage. Dadurch soll eine unüberlegte Kooperation oder die Auswahl eines falschen Partners vermieden werden. Als besonders relevant gilt in der Fachliteratur der kulturelle Aspekt bei einer UK. Ein Fit, sinngemäß eine Kompatibilität, der kooperierenden Kulturen wird dabei angestrebt.
Ziel dieser Arbeit ist es, den Kulturaspekt anhand eines Beispiels einer UK des Textilmarktes in seiner Struktur zu untersuchen, Hinweise für den Umgang mit verschiedenen Kulturen zu geben und Probleme beim kulturellen Umgang zweier Unternehmen zu identifizieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Einordnung
- Kultureller Fit
- Die Ebene „Nationale Kultur"
- Die Ebene „Unternehmenskultur"
- Die Ebene „Professional culture"
- Kooperationen zwischen Inditex und der Tata Group
- Analyse der Kooperation zwischen Inditex und der Tata Group
- Analyse der Ebene „Nationale Kultur"
- Spanien
- Indien
- Vergleich der beiden nationalen Kulturen
- Analyse der Ebene „Unternehmenskultur"
- Analyse der Unternehmenskultur von Zara
- Analyse der Unternehmenskultur von Trent Limited
- Vergleich der beiden Unternehmenskulturen
- Analyse der Ebene „Professional culture"
- Zusammenfassende Bewertung
- Analyse der Ebene „Nationale Kultur"
- Zusammenfassung und Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit befasst sich mit dem kulturellen Aspekt von Unternehmenskooperationen, insbesondere im Kontext der Erschließung neuer Märkte. Am Beispiel der Kooperation zwischen Inditex (Zara) und der Tata Group (Trent Limited) in Indien wird untersucht, wie sich kulturelle Unterschiede auf die Zusammenarbeit auswirken. Die Arbeit analysiert die drei Kulturebenen nach Sirmon und Lane: nationale Kultur, Unternehmenskultur und „professional culture".
- Kulturelle Unterschiede in Unternehmenskooperationen
- Analyse der nationalen Kultur von Spanien und Indien anhand von Hofstedes Kulturdimensionen
- Vergleich der Unternehmenskulturen von Zara und Trent Limited
- Bedeutung der „professional culture" im Kontext der Kooperation
- Fallbezogenes Management der Unternehmenskulturen im Joint Venture zwischen Zara und Trent Limited
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Unternehmenskooperationen und die Bedeutung des kulturellen Aspekts ein. Anschließend werden in Kapitel 2 die theoretischen Grundlagen der Kulturanalyse erläutert. Dabei wird das Konzept des Partnerfit-Modells vorgestellt, das den fundamentalen, den strategischen und den kulturellen Fit umfasst. Der Fokus liegt auf dem kulturellen Fit, der in die drei Ebenen nationale Kultur, Unternehmenskultur und „professional culture" unterteilt wird. Hofstedes Kulturdimensionen werden als Instrument zur Analyse der nationalen Kultur vorgestellt und das Drei-Ebenen-Modell von Schein zur Analyse der Unternehmenskultur erläutert.
Kapitel 3 stellt die Kooperation zwischen Inditex und der Tata Group vor und liefert Informationen zu den beteiligten Unternehmen. Kapitel 4 analysiert die Kooperation im Detail, wobei jeweils die drei Kulturebenen betrachtet werden. Die nationalen Kulturen von Spanien und Indien werden anhand von Hofstedes Kulturdimensionen verglichen, die Unternehmenskulturen von Zara und Trent Limited anhand des Modells von Schein analysiert und die „professional culture" im Kontext der Kooperation betrachtet. Abschließend werden die Ergebnisse der Analyse zusammengefasst und ein fallbezogenes Management der Unternehmenskulturen im Joint Venture entwickelt.
Kapitel 5 fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf weitere Forschungsfelder. Die Arbeit zeigt die Bedeutung der kulturellen Aspekte bei Unternehmenskooperationen auf und verdeutlicht, dass die Analyse der kulturellen Differenzen ein wichtiger Schritt zur Reduktion des Risikos des Scheiterns einer Kooperation ist. Die Arbeit regt zudem an, das Partnerfit-Modell in seiner Gesamtheit zu betrachten und die Beziehung zwischen den einzelnen Fits zu untersuchen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Unternehmenskooperationen, kulturelle Unterschiede, Kulturanalyse, nationale Kultur, Unternehmenskultur, „professional culture", Hofstedes Kulturdimensionen, Partnerfit-Modell, Joint Venture, Inditex, Zara, Tata Group, Trent Limited, Spanien, Indien, Management der Unternehmenskulturen.
- Quote paper
- Esther Bajor (Author), 2013, Kooperationen in der Textilindustrie. Kulturelle Herausforderungen bei der Erschließung neuer Märkte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/267812