Die folgende Arbeit soll der Frage nachgehen, welche anthropologischen Aspekte Schiller in seinem Schauspiel „Die Räuber“ einfließen lässt und wie er diese darstellt. Die These ist, dass Schiller die ihm bekannten anthropologischen Zusammenhänge aus der Abstraktheit einer medizinischen Schrift in eine darstellbare, konkrete Form bringt.
Das Hauptaugenmerk soll dabei auf den Gebrüdern Moor liegen.
Das Werk „Die Räuber“ wird unter anthropologischen Gesichtspunkten werkimmanent betrachtet.
Wolfgang Riedels Studie „Die Anthropologie des jungen Schiller: Zur Ideengeschichte der medizinischen Schriften und der „Philosophischen Briefe““ beschäftigt sich mit Schillers anthropologischen Theorien und welche Quellen ihn beeinflussten.
Die Studie soll Ausgangspunkt dieser Arbeit sein, um zu betrachten, welche anthropologischen Aspekte Schiller in seinem Schauspiel „Die Räuber“ übernimmt und auf die Bühne bringt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Anthropologie bei den Gebrüdern Moor
- Physiognomie bei Franz und Karl Moor
- Franz und Karl Moor: Macht des Verstandes und der Affekte
- Die Gebrüder Moor zwischen Traum und Fieber gleichem Wahn
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die anthropologischen Aspekte in Schillers Schauspiel „Die Räuber“ und analysiert, wie er diese in die Handlung integriert. Die These besagt, dass Schiller die anthropologischen Zusammenhänge aus medizinischen Schriften in eine konkrete, darstellbare Form überführt.
- Physiognomische Merkmale der Gebrüder Moor und deren Verbindung zu Charakter und Handeln
- Die Rolle von Verstand und Affekten in der Entwicklung der Charaktere
- Das Spannungsfeld zwischen Traum und Wahnsinn als Ausdruck anthropologischer Konflikte
- Die Darstellung von Macht und Ohnmacht im Kontext der anthropologischen Theorien
- Schillers Auseinandersetzung mit den Ideen von Lavater und Lichtenberg zur Physiognomie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Arbeit und ihre Zielsetzung vor, indem sie Schillers Beschäftigung mit der menschlichen Seele im Kontext seiner medizinischen Schriften beleuchtet. Das erste Kapitel widmet sich der Analyse der anthropologischen Aspekte in Schillers Schauspiel „Die Räuber“ und untersucht die Physiognomie der Gebrüder Moor. Hierbei wird der Zusammenhang zwischen der äußeren Erscheinung und den inneren Charakterzügen untersucht, wobei Schillers Bezug auf Lavaters Theorie der Physiognomie beleuchtet wird.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Rolle des Verstandes und der Affekte in der Entwicklung der Charaktere von Franz und Karl Moor. Die Kapitel analysieren, wie die beiden Brüder durch ihre unterschiedliche Dominanz von Verstand und Affekten zu ihren jeweiligen Handlungen gelangen.
Das dritte Kapitel untersucht das Spannungsfeld zwischen Traum und Fieber gleichem Wahn, das sich in der Handlung des Schauspiels zeigt und als Ausdruck der anthropologischen Konflikte der Charaktere interpretiert werden kann.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Anthropologie bei Schiller, insbesondere im Kontext von „Die Räuber“. Weitere zentrale Themen sind die Physiognomie, Verstand und Affekte, Traum und Wahnsinn, sowie die Auseinandersetzung mit den Theorien von Lavater und Lichtenberg.
- Arbeit zitieren
- Sandra Offermanns (Autor:in), 2011, Aspekte der literarischen Anthropologie in Schillers Schauspiel „Die Räuber“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/268251