Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Transsexualität – Was ist das?
3 Formen der Geschlechtsidenditätsstörung
3.1 Transsexualität
3.2 Transgender
3.3 Transvestitismus
3.4 Intersexualität
3.5 Travestie
3.6 Androgynie
4 Gründe für Transsexualität – Vermutungen
4.1 Psychosoziale Erklärungsversuche
4.2 Biologische Erklärungsversuche
4.2.1 Polyzystisches Ovarialsyndrom bei Frau-zu-Mann Transsexuellen
4.2.2 Hormonelle Einflüsse
4.2.3 Gen für Transsexualität
4.2.4 Besonderheiten im Hypothalamus
4.2.5 Klinefelder Syndrom
5 Der innere Weg zum neuen Ich
5.1 Die Erkenntnis
5.2 Der Weg zum Arzt
5.3 Gleichgesinnte finden
5.4 Entschluss gefasst – Ja zum neuen Leben
6 Der medizinische/ juristische Weg – am Beispiel von Mann zu Frau
6.1 Die Diagnose
6.2 Psychotherapie
6.3 Die Alltagserprobung
6.4 Die Hormonbehandlung
6.5 Die Namensänderung – „kleine Lösung“
6.6 Die Operation – endlich eine Frau
6.7 Die Haarentfernung
6.8 Die Personenstandsänderung – „große Lösung“
6.9 Endlich eine richtige Frau!?
7 Die Alltagsprobleme
8 Fazit
Quellenverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1 Formen der Geschlechtsidenditätsstörung
Abb. 2 Effekte und Verlauf verweiblichender Hormonbehandlung
Abb. 3 Querschnitt Mann
1 Einleitung
Vor meiner Arbeit mit Jugendlichen in einer überbetrieblichen Ausbildung kannte ich Transsexuelle nur aus dem Fernsehen. Ich habe mir wenig Gedanken darüber gemacht. Ob transsexuell, intersexuell oder Travestie, für mich gab es keinen Unterschied.
Dann kam es zu meiner ersten persönlichen Begegnung. Ein junger Mann war angekündigt, doch erschienen ist eine junge Frau. Geschminkt, in Frauenkleidung mit hohen Schuhen und langen Haaren. Im ersten Moment war ich etwas verunsichert. Der junge Mann stellte sich mit einem Frauennamen vor und teilte gleich im nächsten Satz mit, dass er transsexuell ist.
Mir wurde bewusst, dass es, so wie bei mir, auch bei den Auszubildenden zu verwunderten Momenten kommen wird. Um besser damit umgehen und es verstehen zu können, begann ich mich mit dem Thema zu beschäftigen.
Bereits in den ersten Tagen stellten die anderen Auszubildenden immer wieder Fragen zu dem Thema, die wir dann versuchten zu beantworten.
Doch neben den vielen Fragen der Anderen kam ich auch mit den Problemen der Transfrau selbst in Berührung. Es bestehen viele Unsicherheiten bezüglich Alltagsfragen, medizinischem Vorgehen oder rechtlichen Möglichkeiten, weshalb ich diese Arbeit nutzen möchte, um mir und anderen das Thema näher zu bringen.
Da ich mich bei meiner Arbeit besonders auf die Wandlung Mann zu Frau konzentriert habe, habe ich mich bei der „Wegbeschreibung“ für die Bezeichnung Transfrau und die weibliche Anrede entschieden, auch wenn die Personenstandsänderung zu dem Zeitpunkt noch nicht stattgefunden hat.
2 Transsexualität – Was ist das?
Was Transsexualität bedeutet, versuchen verschiedene Medien immer wieder zu definieren:
„Transsexuelle haben das sichere Gefühl, im falschen Körper gefangen zu sein. Sie sehnen sich nach einem Leben im anderen Geschlecht und versuchen, sich auch äußerlich diesem so weit wie möglich anzugleichen. Das hat nichts mit der Lust an Verkleidung zu tun.“[1]
„Transsexualismus bezeichnet eine bestimmte Form der Störungen der Geschlechtsidendität. Transsexualität ist primär kein Problem der Sexualität, sondern ein Problem der Geschlechtsidendität („Transidendität“) und der Geschlechtsrolle („Transgender“).“[2]
Es ist schwer, eine eindeutige Definition für Transsexualität zu finden. Die Betroffenen selbst finden immer wieder neue Bezeichnungen oder versehen bestehende Bezeichnungen mit neuen Definitionen.
Der MDS[3] hat eine „Begutachtungsanleitung“ für „Geschlechtsangleichende Maßnahmen bei Transsexualität“ herausgegeben. Darin wird Transsexualität folgendermaßen beschrieben: „Transsexualität ist u.a. gekennzeichnet durch eine dauerhafte Gewissheit, sich dem biologisch anderen Geschlecht zugehörig zu fühlen. Störungen der Geschlechtsidendität sind charakteristisch durch ein anhaltendes und starkes Unbehagen und Leiden am eigenen biologischen Geschlecht. Sie gehen einher mit dem Wunsch und der Beteuerung, dem anderen Geschlecht anzugehören und entsprechend leben zu wollen.“[4]
Grundsätzlich ist Transsexualität eine durch die WHO[5] anerkannte Störung, eine so genannte Störung der Geschlechtsidentität. Es ist jedoch keine anerkannte Krankheit.[6]
Fragt man Transsexuelle, so bekommt man sicher oft die einfache, aber treffende Antwort: Ich bin im falschen Körper geboren.
3 Formen der Geschlechtsidenditätsstörung
Die Diagnose Geschlechtsidenditätsstörung hat viele Facetten. Es gibt verschiedene Formen und Bezeichnungen:
3.1 Transsexualität
Diese Form ist die bekannteste Störung des Geschlechtsidendität. Die Störung hat an sich nichts mit Sexualität zu tun, sondern es ist die dauerhafte Gewissheit, im falschen Körper mit dem falschen Geschlecht geboren zu sein. Oft geht diese mit dem Streben nach einer Geschlechtsangleichung durch chirurgische und hormonelle Eingriffe einher. Unterschieden werden dabei Mann-zu-Frau Transsexuelle (Transfrau) und Frau-zu-Mann Transsexuelle (Transmann).[7],[8][9]
Transsexualität kann in zwei Stufen auftreten. Der „Primäre“ Transsexualismus beginnt bereits im Kindesalter oder in der Jugend. Der „sekundäre“ Transsexualismus hingegen beginnt oft erst im Erwachsenenalter. Diese Transsexuellen empfinden zwar auch bereits sehr oft in der Kindheit ein Unbehagen, können sich doch damit arrangieren. Der Wunsch, als das andere Geschlecht leben zu wollen tritt später ein.[10]
3.2 Transgender
Im Gegensatz zum Transsexuellen sind Transgender Menschen, die nicht mit den Geschlechtsmerkmalen, sondern häufig mit der Geschlechterrolle ein Problem haben. Es ist jedoch möglich, dass auch ein Transsexueller als ein Transgender bezeichnet wird, da in diesem Begriff das oft falsch verstandene sexuelle keine Rolle spielt. Des Weiteren wird dieser Begriff oft als ein Oberbegriff für eine Störung der Geschlechtsidendität gewählt.[11][12]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1 Formen der Geschlechtsidenditätsstörung
Quelle: Eigene Darstellung
3.3 Transvestitismus
Transvestiten finden es sehr lustvoll und sexuell erregend die Kleidung des anderen Geschlechtes zu tragen, sich zu schminken und schön zu machen. Dies ist nicht mit dem Wunsch des eigenen Geschlechtswechsels verbunden. Teilweise passen sie auch den Körper dem anderen Geschlecht an.[13] Der größte Teil sind dabei Männer und diese sind welche meist heterosexuell sind.,[14]
3.4 Intersexualität
Ca. eins von 2000 Kindern das auf die Welt kommt ist körperlich nicht genau einem Geschlecht zuzuordnen. Die Gründe dafür liegen in chromosomalen oder hormonellen Veränderungen. Umgangssprachlich werden diese Menschen oft als Zwitter bezeichnet. Die Gesellschaft und oft auch die Mediziner zwingen die Eltern sich festzulegen, zu welchem Geschlecht das Kind gehören soll und beeinflussen die Identität durch operative Eingriffe und Erziehung.[15] So musste z.B. innerhalb einer Woche in der Geburtsurkunde das Geschlecht festgelegt werden und auch der Name muss eindeutig dem Geschlecht entsprechen. Dies wurde zum 01. November 2013 geändert und die Eltern dürfen das Kreuz bei der Angabe des Geschlechts für das Personenstandsregister weglassen.[16]
3.5 Travestie
Auch wenn oft mit Transvestitismus verwechselt, hat Travestie im eigentlichen Sinne nichts mit einer Idenditätsstörung zu tun. Vielmehr handelt es sich hierbei nur um das Verkleiden als das andere Geschlecht um dies für Shows als Satire oder lustige Aufführung zu nutzen.[17]
3.6 Androgynie
Androgyne (aus dem griechischen Andro = Mann, Gyn = Frau)[18] sind Männer oder Frauen die äußerlich und auch in ihren Wesenszügen oft dem anderen Geschlecht ähneln. Bei Männern kann dies z.B. eine helle Stimme oder schwacher Bartwuchs sein. Bei Frauen spricht man oft von „Mannsweibern“. Die Merkmale hier können unter anderem eine tiefe Stimme, Frauenbart oder eine knabenhafte Figur sein.[19]
[...]
[1] Stern, http://www.stern.de/gesundheit/transsexuelle-fremd-im-eigenen-koerper-1521741.html, entnommen am 14.10.2013.
[2] Dr. Pichler, http://www.transsexuell.de/med-pichlo.shtml, entnommen am 14.10.2013.
[3] Vgl. Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkasse e.V., Stand 19.05.2009 http://www.transmann.de/informationen/transfaq.shtml, entnommen am 15.10.2013.
[4] Vgl. Ebd.
[5] Vgl. Weltgesundheitsorganisation.
[6] Vgl. Wikipedia, http://de.wikipedia.org/wiki/Transsexualit%C3%A4t, entnommen am 24.12.2013.
[7] Trans = (lat.) in einen anderen Bereich übergehend, umformen, verwandeln
[8] Sex = (lat. Sexus) das biologische Geschlecht
[9] Vgl. Airin, http://www.transsexuell.de/wegweiser-begriffe.shtml, entnommen am 14.12.2013.
[10] Vgl. Transmann.de, http://www.transmann.de/informationen/transfaq.shtml, entnommen am 15.10.2013.
[11] Vgl. Gender = (lat. Genus) psychosoziales Geschlecht, muss nicht mit dem biolog. Geschlecht übereinstimmen.
[12] Vgl. Airin, http://www.transsexuell.de/wegweiser-begriffe.shtml, entnommen am 14.12.2013.
[13] Vgl. Airin, http://www.transsexuell.de/wegweiser-begriffe.shtml, entnommen am 14.12.2013.
[14] Vgl. Paradisa.de , http://www.paradisi.de/Health_und_Ernaehrung/Sexualitaet/Transvestitismus /, entnommen am 14.12.2013.
[15] Vgl. Airin, http://www.transsexuell.de/wegweiser-begriffe.shtml, entnommen am 14.12.2013.
[16] Vgl. Zeit Online, http://www.zeit.de/wissen/2013-10/intersexualitaet-geschlechtsangabe-personenstandsgesetz-aenderung, entnommen am 16.01.2014.
[17] Vgl. Wikipedia. http://de.wikipedia.org/wiki/Travestie, entnommen am 24.12.2013.
[18] Vgl. Wikipedia, http://de.wikipedia.org/wiki/Androgynie, entnommen am 24.12.2013.
[19] Vgl. Janine, http://www.androgyn.org/, entnommen am 14.12.2013.