Möglichkeiten und Probleme der Studienfinanzierung


Hausarbeit, 2010

18 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Notwendigkeit der Studienfinanzierung

3 Möglichkeiten der Studienfinanzierung
3.1 Studienkredit
3.2 BAföG

4 Probleme der Studienfinanzierung
4.1 Rückzahlung
4.2 Zweitstudium
4.3 Offenlegung der Vermögensverhältnisse

5 Fazit

Anhang

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1.Einleitung

„Eine Investition in Wissen bringt immer noch die besten Zinsen.“ Dieses Zitat von Benjamin Franklin aus dem 18. Jahrhundert ist aktueller denn je. Doch die Investition in ein Studium ist, besonders seit der Einführung von Studiengebühren, für viele angehende Studenten ein immer größeres Problem. So verwundert es auch nicht, dass die Übergangsrate vom Gymnasium auf eine Hochschule stetig sinkt (siehe Anlage 1). Das hat weitreichende Folgen für die gesamte Gesellschaft. Die Unternehmen haben Probleme gut ausgebildete Fachkräfte zu rekrutieren und für Haupt- und Realschüler wird die Ausbildungssuche schwieriger. Dabei gibt es gerade in Deutschland eine Menge von Möglichkeiten um ein Studium zu finanzieren.

Mit dieser Hausarbeit soll ein kurzer Überblick über die Möglichkeiten und Probleme der Studienfinanzierung in Deutschland gegeben werden. Um den Umfang der Arbeit nicht zu übersteigen, wird hierbei nur auf die Finanzierung durch private sowie öffentliche Institutionen eingegangen. Die verschiedenen anderen Möglichkeiten der Finanzierung, bspw. durch eigene Leistungen, durch die Eltern oder durch Stipendien werden nicht erläutert, selbst wenn diese Arten den Großteil der Finanzierung ausmachen1. Um diesen Überblick zu verschaffen, wird zuerst die Bedeutung bzw. die Notwendigkeit der Studienfinanzierung erläutert. Hierbei wird kurz die Finanzlage der Studenten angesprochen. Anschließend werden die wichtigsten Aspekte der Finanzierungsmöglichkeiten erläutert, bevor ein Vergleich dieser folgt. Daraufhin wird näher auf die Schwierigkeiten eingegangen, welche durch die angesprochenen Finanzierungsmöglichkeiten entstehen. Den Abschluss dieser Arbeit soll ein kurzes Fazit stellen, welches die wesentlichen Punkte zusammenfasst, eine Handlungsempfehlung gibt, sowie einen Ausblick auf die Zukunft liefert.

2. Notwendigkeit der Studienfinanzierung

Ein Studium kostet Geld. Geld, das die meisten Studenten nicht haben. Doch um ein Studium erfolgreich abschließen zu können, muss zuerst dessen Finanzierung gesichert sein. Aus diesem Grund ist es wichtig, vor der Aufnahme eines Studiums, alle Finanzierungsmöglichkeiten zu prüfen. Prinzipiell sollte das Studium durch die Eltern finanziert werden, was bei einem Großteil der Studenten auch so geschieht. Jedoch ist es vielen Eltern oftmals nicht möglich das Studium vollständig zu finanzieren. Ein großer Teil der Studenten lehnt auch eine Unterstützung ab, da Sie unabhängig und eigenständig sein möchten. Für all diejenigen Studenten kommen die anderen Möglichkeiten in Betracht.

Eine weit verbreitete Annahme ist, dass ein Student keine großen Ausgaben hat und deshalb kein eigenes Einkommen benötigt. Doch ein Student hat im Durchschnitt monatliche Ausgaben in Höhe von 762€2. Diese Summe klingt ziemlich hoch, doch kommen neben den normalen Ausgaben für Miete, Lebensmittel oder Kleidung auch noch spezielle Belastungen für Studenten hinzu. Hierzu zählen Aufwendungen für Studiengebühren, Fahrtkosten zur Hochschule oder Kosten für Lehrmaterialien. In dieser Rechnung sind noch nicht einmal außerordentliche Belastungen, wie z.B. der Kauf eines Computers, aufgeführt. So verwundert es auch nicht, dass finanzielle Probleme als zweithäufigster Grund für einen Abbruch des Studiums genannt werden (siehe Anlage 2). Diese Summe variiert natürlich von Student zu Student und hängt sehr stark davon ab, in welchem Bundesland er wohnt, ob er noch bei den Eltern lebt oder was für einen Lebensstill er führt. Jedoch soll diese Zahl verdeutlichen, dass das Leben als Student nicht frei von Sorgen oder finanziellen Engpässen ist. So gingen im Sommersemester 2006 nur 60% der Studierenden davon aus, dass ihre Studienfinanzierung gesichert ist.3 Ein weiteres Vorurteil ist, dass ein Student ausreichend Zeit hat, um einem Nebenjob nachzugehen. Doch spätestens seit der Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen bleibt kaum noch genügend Zeit um Studium und Nebenjob zu vereinen, ohne das die studentischen Leistungen leiden.

Daher müssen die Kosten anders gedeckt werden, häufig wird das Studium durch eine sog. Mischfinanzierung finanziert. Das bedeutet, dass der Student ein Teil seines Lebensunterhalts durch seine Eltern, etwas BAföG sowie durch gelegentliches Arbeiten bestreitet.4 Somit ist die Frage der Bedeutung schon geklärt, die Finanzierung des Studiums ist eine der Grundfragen, die sich jeder Student vor Studienbeginn stellen muss.

3. Möglichkeiten der Studienfinanzierung

Es stehen dem Studierenden eine Menge Möglichkeiten offen, die oben genannten Ausgaben zu decken. Im Weiteren wird jedoch nur näher auf die Finanzierung durch BAföG sowie durch den Studienkredit der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau)- Bankengruppe eingegangen, da es sich bei diesen um die verbeitesten und bekanntesten Möglichkeiten handelt.

3.1 Studienkredit der KfW-Bankengruppe

Die KfW-Bankengruppe ist eine Anstalt öffentlichen Rechts, an welcher der Bund zu 80% sowie die Länder zu 20% beteiligt sind. Gegründet wurde Sie 1948 auf Wunsch der Alliierten um den Wiederaufbau Deutschlands zu finanzieren. Heute erfüllt Sie jedoch eine Fülle anderer Aufgaben, wie z.B. die Förderung des Mittelstandes, die Finanzierung von kommunalen Infrastrukturmaßnahmen, die Entwicklungshilfe und, vielleicht am wichtigsten, die Förderung der Bildung.5

Der Studienkredit der KfW-Bankengruppe ist eine relativ neue Möglichkeit der Studienfinanzierung, denn erst seit April 2006 wird er, in Folge der Einführung von Studiengebühren, angeboten.6 Er soll lediglich dazu dienen die Lebenshaltungskosten des Studenten zu decken. Bevor aber darüber nachgedacht wird, einen Studienkredit zu beantragen sollten andere Alternativen in Betracht gezogen werden. Das staatliche BAföG oder ein Stipendium sind im Gegensatz zu einem Kredit definitiv die günstigere Alternative. Für all diejenigen, die keinen Anspruch auf BAföG oder ein Stipendium haben ist ein Studienkredit allerdings keine schlechte Wahl. Doch gerade hier müssen viele Aspekte beachtet werden. Um das Risiko einer Verschuldung zu minimieren muss schon im Voraus geklärt werden, wie hoch die monatlichen Raten und damit auch der Rückzahlungsbetrag sein darf.

Da die Voraussetzungen beim Studienkredit nicht so eng gefasst sind wie beim BAföG, kann er von einer höheren Zahl der Studenten in Anspruch genommen werden. Die Vermögensverhältnisse, bzw. die der Eltern, spielen keine Rolle. Voraussetzungen für den Bezug sind die deutsche Staatsbürgerschaft, bzw. bei EU-Mitgliedern ein mindestens dreijähriger Aufenthalt in Deutschland, ein Höchstalter bei Studieneintritt in Höhe von 30 Jahren und das Absolvieren eines Vollzeitstudiums an einer deutschen Hoch- oder Fachhochschule. Ab dem fünften Semester ist ein Leistungsnachweis vorzulegen. Des Weiteren darf keine negative Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung)-Auskunft vorliegen.7

Der Studienkredit wird monatlich gezahlt und mit einem, sehr niedrigen, Zinssatz verzinst, welcher halbjährlich an den allgemeinen Kapitalmarktzins angepasst wird. Momentan befindet er sich bei nominal 3,29%.8 Zur Absicherung des Antragstellers wird für 15 Jahre ein maximaler Zinssatz vertraglich festgelegt, welcher nicht überschritten werden darf. Somit trägt das Risiko bei steigenden Zinsen in dieser Zeit nur die Kreditanstalt. Das Besondere an diesem Zins ist, dass die Verzinsung bereits mit der ersten Auszahlung beginnt und verrechnet wird. Im Anschluss an die Förderungsleistung folgt nach mindestens sechs, maximal 23 tilgungsfreien Monaten die Rückzahlung der Raten, welche auf bis zu 25 Jahren ausgedehnt werden kann. Die Mindestrate beträgt hierbei 20€.9

Der Studienkredit hat im Bezug zum BAföG einige Interessante Vorteile. Neben der schon erwähnten elternunabhängigen Förderung kann der Auszahlungsbetrag frei gewählt werden. So kann der Empfänger den Betrag frei nach seinen persönlichen Anforderungen aussuchen. Der Betrag muss lediglich in der Grenze zwischen 100€ und 650€ liegen. Somit kann schon im Voraus gut kalkuliert werden, wie hoch der Rückzahlungsbetrag sein wird. Die Förderungsdauer liegt prinzipiell bei zehn Semestern, kann aber auf bis zu 14 Semester verlängert werden, somit können auch etwaige Krankheiten oder Urlaubssemester überbrückt werden. Des Weiteren hat die Aufnahme von BAföG oder eines Bildungskredits keine Auswirkung auf den Studienkredit. Auch ein Nebenjob kann problemlos aufgenommen werden. Die einfache und unkomplizierte Beantragung über das Internet ist ein weiterer Vorteil.

Die Nachteile des KfW-Studienkredits wiegen jedoch auch sehr schwer. Da es sich bei dem Studienkredit um einen Kredit handelt, muss im Anschluss an die Förderung auch der gesamte Auszahlungsbetrag zurückgezahlt werden. Der Auszahlungsbetrag ist im Gegensatz zum BAföG erheblich höher. Bei Inanspruchnahme des maximalen Förderungsbetrages über 14 Semester beläuft sich der Rückzahlungsbetrag auf 54.600€. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Abhängigkeit der Förderung an eine positive Schufa- Bilanz, denn Untersuchungen gehen davon aus, dass fast die Hälfte aller Schufa- Einträge falsch sind10.

3.2 BAföG

Die älteste und meistgenutzte Form der Studienfinanzierung durch Dritte ist die Finanzierung durch BAföG. BAföG steht für das 1971 eingeführte Bundesausbildungsförderungsgesetz. Ziel des Gesetzes ist es, junge Menschen, die weder selbstständig noch durch Ihre Eltern ihre Ausbildung finanzieren können, zu unterstützen.11 Heute wird mit dem Begriff BAföG jedoch auch die eigentliche Geldleistung umschrieben, welche zu zwei Dritteln vom Bund und zu einem Drittel von den Ländern finanziert wird.12

Die Restriktionen für den Anspruch auf BAföG sind sehr eng gefasst. Alle Bedingungen, mit Ausnahme der Schufa-Auskunft, des Studienkredits müssen erfüllt werden. Darüber hinaus wird die eigene finanzielle und persönliche Situation sowie die der Eltern und ggf.

[...]


1 Vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung: Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in der Bundesrepublik Deutschland 2009. 19. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks durchgeführt durch HIS Hochschul-Informations-System, Bonn/ Berlin 2010, S. 194

2 Vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung: a.a.O., S. 252

3 Vgl. Adams, Andrea/ Keller, Andreas (Hrsg.): Vom Studentenberg zum Schuldenberg? Perspektiven der Hochschul- und Studienfinanzierung, in GEW-Materialien aus Hochschule und Forschung, Band 113, Bielefeld 2008, S. 99

4 Vgl. Herrmann, Dieter/ Verse-Herrmann, Angela: 1000 Wege nach dem Abitur. So entscheide ich mich richtig, Frankfurt am Main 2010, S. 155

5 Vgl. Internetrecherche vom 27.05.2010: http://www.kfw.de/DE_Home/Die_Bank/Aufgaben/index.jsp

6 Vgl. Herrmann, Dieter/ Verse-Herrmann, Angela: Geld fürs Studium und die Doktorarbeit. Wer fördert was?, Frankfurt am Main 2006, S. 249

7 Vgl. Merbeth, Wiebke: Die private Studienfinanzierung in Deutschland, in: Financial Services Management, Band 3, Berlin 2007, S. 31

8 Vgl. Internetrecherche vom 21.06.2010: http://www.kfw-

foerderbank.de/DE_Home/StudiumBeruf/Studierende/KfW-Studienkredit/index.jsp

9 Vgl. Lehmann, Rainer/ Meiling, Andrea: Ratgeberecke Bildungs- und Studienkredite & Co. Formularerklärungen, Adressen, Tipps, Norderstedt 2008, S. 67

10 Vgl. Internetrecherche vom 10.06.2010:

http://www.bmelv.de/cae/servlet/contentblob/638114/publicationFile/36121/Scorin.pdf

11 Vgl. Deutsches Studentenwerk: Förderungsmöglichkeiten für Studierende, 13. Aufl., Bad Honnef 2003

12 Vgl. Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e.V.: Clever studieren - mit der richtigen Finanzierung, 2. Aufl., Düsseldorf 2007, S. 77

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Möglichkeiten und Probleme der Studienfinanzierung
Hochschule
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig
Note
1,7
Autor
Jahr
2010
Seiten
18
Katalognummer
V268665
ISBN (eBook)
9783656597414
ISBN (Buch)
9783656597407
Dateigröße
408 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
möglichkeiten, probleme, studienfinanzierung
Arbeit zitieren
Nico Oertel (Autor:in), 2010, Möglichkeiten und Probleme der Studienfinanzierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/268665

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