Die Stadterhebung Xantens im Jahre 1228 bildet den Ausgangspunkt für die folgenden
Überlegungen zu Formen der spätmittelalterlichen Territorialpolitik. Das hauptsächliche
Interesse der Hausarbeit richtet sich auf die Frage, warum der Erzbischof von Köln, Heinrich
von Müllenark, im Jahre 1228 Xanten zur Stadt erhob und wie dieser Prozess in einen
größeren Zusammenhang einer entstehenden Territorialpolitik eingeordnet werden kann. Es
geht also um politische Absichten, die ein Territorialherr verfolgte, um die eigene Machtbasis
zu sichern und auszuweiten, und den eigenen Herrschaftsanspruch über die relativ engen
Grenzen des Kölner Erzbistums hinaus auszuweiten.
Zur Beantwortung dieser Fragen wird in mehreren Schritten vorgegangen. Zunächst richtet
sich das Interesse im Anschluss an die Anleitung (Kapitel 1) auf die Beantwortung der Frage
was eine Stadt im Mittelalter war, welche Bedeutung dem Stadtrecht zukam und welche
Funktionen Städte im Mittelalter erfüllten (Kapitel 2). Nach diesem Allgemeinen
rechtshistorischen Überblick ist speziell auf Heinrich von Müllenark einzugehen, der als
Erzbischof von Köln in den 1220er und 1230er Jahren eine eigenständige Territorialpolitik
betrieb, die sich allerdings in einen Gesamtzusammenhang mit der Territorialpolitik seiner
Vorgänger und Nachfolger befand (Kapitel 3.1). Ebenso ist nach den allgemeinen politischen
Handlungsbedingungen zu fragen, die der Kölner Erzbischof, der an dieser Stelle
exemplarisch für einen politischen Herrschaftsträger steht, verfolgte, um seinen
Machtanspruch zu festigen und auszubauen (Kapitel 3.2). Vor dem rechtsgeschichtlichenbiografischen
und territorial-geschichtlichen Kontext ist ausgehend von der
Erhebungsurkunde der Stadt Xanten nach den politischen, militärischen und ökonomischen
Motiven zu fragen, die Heinrich von Müllenark mit großer Wahrscheinlichkeit bewogen
haben dürften im Kontext einer umfangreicheren Territorialpolitik den Ort Xanten zur Stadt
zu erheben. Hier ist nicht nur die Urkunde der Stadterhebung zu analysieren, sondern es ist
auch nach den politischen Absichten Heinrich von Müllenarks zu fragen, der sich mit seiner
Städtegründungspolitik in eine Städtegründungswelle in der Mitte des 13. Jahrhunderts
einreite (Kapitel 4).
Zum Abschluss der Hausarbeit wird ein Fazit die wesentlichen Ergebnisse und Erkenntnisse
der Ausarbeitung zusammenfassen und mit einem kurzen Ausblick versehen (Kapitel 5).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Stadtgründungen im rechtshistorischen Zusammenhang des Mittelalters
- Kurzbiographie Heinrich von Müllenark
- Erzbischöfliche Territorialpolitik als herrschaftsstabilisierendes Instrument zum Ausbau der Landesherrschaft.
- Die Territorialpolitik Heinrich von Müllenarks
- Allgemeine Handlungsbedingungen der Kölner Erzbischöfe
- Die Erhebung Xantens zur Stadt im Jahre 1228.
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Erhebung Xantens zur Stadt im Jahre 1228 im Kontext der spätmittelalterlichen Territorialpolitik. Sie analysiert die Beweggründe des Erzbischofs von Köln, Heinrich von Müllenark, für diese Entscheidung und ordnet sie in einen größeren Zusammenhang der Entwicklung von Territorialpolitik im 13. Jahrhundert ein.
- Die Bedeutung von Städten im Mittelalter und die Funktionen, die sie erfüllten.
- Die Territorialpolitik Heinrich von Müllenarks im Kontext der politischen Handlungsbedingungen des Kölner Erzbistums.
- Die politischen, militärischen und ökonomischen Motive für die Erhebung Xantens zur Stadt.
- Die Einordnung der Stadtgründung Xantens in die Städtegründungswelle der Mitte des 13. Jahrhunderts.
- Die Entwicklung von Rechtsverhältnissen im städtischen Kontext.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Fragestellung und die Zielsetzung der Hausarbeit dar und gibt einen Überblick über den Aufbau der Arbeit.
- Stadtgründungen im rechtshistorischen Zusammenhang des Mittelalters: Dieses Kapitel analysiert die Bedeutung von Städten im Mittelalter und die Funktionen, die sie erfüllten, sowie die Entwicklung von Rechtsverhältnissen im städtischen Kontext.
- Kurzbiographie Heinrich von Müllenark: Dieses Kapitel bietet eine Kurzbiographie des Erzbischofs von Köln, Heinrich von Müllenark, und beleuchtet seine Rolle in der Territorialpolitik des Kölner Erzbistums.
- Erzbischöfliche Territorialpolitik als herrschaftsstabilisierendes Instrument zum Ausbau der Landesherrschaft.: Dieses Kapitel untersucht die Territorialpolitik Heinrich von Müllenarks im Kontext der politischen Handlungsbedingungen des Kölner Erzbistums.
- Die Erhebung Xantens zur Stadt im Jahre 1228.: Dieses Kapitel analysiert die politischen, militärischen und ökonomischen Motive für die Erhebung Xantens zur Stadt im Jahre 1228 und ordnet sie in die Städtegründungswelle der Mitte des 13. Jahrhunderts ein.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Städtegründungen, Mittelalter, Territorialpolitik, Stadtrecht, Heinrich von Müllenark, Erzbistum Köln, Xanten, 13. Jahrhundert, Rechtsgeschichte, Stadtprivilegien, Rechtliche Entwicklung, Herrschaftsanspruch, Machtbasis, Stadtkultur, Stadtgemeinde, Stadtverwaltung.
- Quote paper
- Azad Calik (Author), 2011, Die Stadterhebung Xantens um 1228 unter Erzbischof Heinrich von Müllenark, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/268669