Identität und Pubertät Identitätsarbeit bei Kindern und Jugendlichen

Untersuchung einer Hörfunksendung des Schiller-Gymnasiums Leipzig zum Thema Pubertät.


Hausarbeit (Hauptseminar), 2011

63 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Projekt: Erstellung eines Hörfunkbeitrags zum Thema Pubertät
2.1 Vorbereitung des Projektes

3 Projektablauf und teilnehmende Beobachtung
3.1 Projekttag 1
3.1.1 Begrüßung und Aufwärmrunde
3.1.2 Pause
3.1.3 Übung Moderation
3.1.4 Beginn der Projektumsetzung
3.1.5 Aufnahmen: Die Jagd nach dem Ton
3.1.6 Bearbeitung der Töne
3.1.7 Nachbereitung
3.2 Projekttag 2
3.2.1 Tagesbesprechungen
3.2.2 Gruppenarbeiten
3.2.3 Das große Ganze – Die Sendung entsteht
3.2.4 Abschluß und Abschied

4 Projekt Pubertät – Analyse und Interpretation
4.1 Pubertät und Identität
4.2 Entwicklung eines Erkenntnisinteresses
4.3 Aufbereitung des Materials
4.4 Analyse und Interpretation
4.4.1 Sequenz 1
4.4.2 Sequenz 2
4.4.3 Sequenz 3
4.4.4 Sequenz 4
4.4.5 Sequenz 5
4.4.6 Sequenz 6
4.4.7 Sequenz 7
4.4.8 Sequenz 8
4.4.9 Sequenz 9
4.4.10 Sequenz 10
4.4.11 Sequenz 11
4.4.12 Sequenz 12

5 Fazit

Literaturverzeichnis

Anhang
Sequenzprotokoll
Protokoll: teilnehmende Beobachtung
Kurzinterviews

Selbstständigkeitserklärung

1 Einleitung

In der vorliegenden Arbeit wird der Versuch unternommen, Selbstbilder und Identitätsar­beit von Kindern in einer selbstproduzierten Hörfunksendung zu erfassen und zu analysieren. Dazu wurde die Produktion einer Radiosendung von Schüler begleitet und so­wohl der Pro­jektverlauf als auch das Hörfunkprodukt selbst erforscht. Das zu analysierende Radiostück ist von Schüler der fünften Klasse des Schiller-Gymnasiums Leipzigs pro­duziert worden und trägt den Namen Pubertät.

Einleitend beschreibt die Forschungsarbeit die Kontextbedingungen des Projektes. Hier­bei wird zunächst auf die Beteiligten sowie die Zielstellungen eingegangen. Anschließend werden die Vorbereitungen für den Projektzeitraum dargelegt. Dabei werden unter anderem die Entstehung des Themas Pubertät für die Hörfunksendung sowie das Vorhaben einer teil­nehmenden Beobachtung erläutert.

Im dritten Kapitel wird der Verlauf der Projekttage kurz dargelegt und Feststellungen aus der teilnehmenden Beobachtung aufgezeigt. Dafür wird anhand der Protokolle aus der teilnehmenden Beobachtung der Projektverlauf rekonstruiert und auf Beobachtungen hin­sichtlich der erstellten Kategorien eingegangen.

Anschließend wird das Hörfunkprodukt analysiert und interpretiert. Dafür wurde zu­nächst ein Erkenntnisinteresse herausgearbeitet. Anschließend fand die Aufbereitung des Da­tenmaterials statt. Beim weiteren Vorgehen wurde versucht anhand der Feststellungen aus der teilnehmenden Beobachtung sowie der Konzeption der Sendung, d.h. der Musikauswahl, des Sprechtextes u.ä., Rückschlüsse auf Identitätsarbeit und Selbstbildern der Schüler zu ziehen.

Es soll an dieser Stelle angemerkt werden, dass die vorliegende Analyse nur einen Ver­such aufzeigt, Selbstbilder und Identitätsarbeit in selbstproduzierten Hörfunkstücken zu fin­den und nachzuweisen. Die Arbeit legt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Verwert­barkeit der Ergebnisse. Das gilt besonders in Bezug auf die teilnehmende Beobachtung, wel­che generell vor den Problemen der Validität, der Reliabilität und der methodischen Reflexi­vität steht.[1] Zum Abschluß der Arbeit werden die Erkenntnisse der Analyse zusammengefasst und kurz hinsichtlich bestehender Abhandlungen zur Identitätsarbeit aufgearbeitet.

2 Projekt: Erstellung eines Hörfunkbeitrags zum Thema Pubertät

In Zusammenarbeit mit der Hörfunkwerkstatt für Kinder und Jugendliche des Radio-Vereins Leipzig e.V. erstellten 14 Schüler, der Klassenstufe fünf des Schiller-Gymna­siums einen Au­diobeitrag zum selbst gewählten Thema Pubertät. Die anderen Schüler der Klasse nahmen zu einem späteren Zeitpunkt an einem Projekt zum Thema Musik teil.

Ziel des zweitägigen Projektes war es, das Thema Pubertät nach Interesse und Vorstel­lungen der Schüler umzusetzen. Schlußendlich sollte dabei ein Beitrag entstehen, der im Kin­der- und Jugendmagazin von Radio Blau ausgestrahlt werden konnte und den die Teil­nehmer für sich und zur Auswertung im Unterricht mitnehmen konnten. Die inhaltliche Ge­staltung durften die Schüler selbst übernehmen. Dabei sollten sie auf Vorschläge und indivi­duelle In­teressen der Gruppenmitglieder eingehen. Zur technischen Ausgestaltung und inhalt­lichen Unterstützung waren durchgehend die Medienpädagogin Katja Röckel und ich als Kommuni­kations- und Medienwissenschaftlerin mit medienpädagogischen Erfahrun­gen an­wesend. Weiterhin waren während des ersten Projekttages mehrere Mitarbeiter des Radio-Vereins und zwei Praktikanten der Hörfunkwerkstatt für Kinder und Jugendliche in den Räu­men präsent. Die Praktikanten und eine Mitarbeiterin wurden im Laufe des Projektes von den Teilnehmern interviewt. Für Konzeptionierung oder technische Angelegenhei­ten waren sie jedoch nicht zuständig.

2.1 Vorbereitung des Projektes

Im Vorfeld des zweitägigen Projektes trafen sich die gesamte Klasse und die Medienpädago­gin Katja Röckel zum Kennenlernen und ersten Vorbesprechen. In diesem Treffen wurden die Themen erarbeitet und die Gruppen eingeteilt. Da ich nicht selbst bei dieser Be­sprechung an­wesend war, führte ich im Laufe des Projektes ein Interview mit Katja Röckel und sprach mit mehreren Schüler über die Themenauswahl und die Gruppeneinteilung.

Durch die Gespräche erfuhr ich, dass die Teilnehmer beim ersten Treffen The­men, die sie interessieren vorschlagen konnten und anschließend für eines der Themen ihre Stimmen abgeben konnten. Die beiden Themen mit der höchsten Punktzahl sollten in dem Projekt um­ge­setzt werden. Die meisten Stimmen erhielten die Themen Pubertät und Musik. Anschlie­ßend durften sich die Schüler für eines der Themen entscheiden.

Nachdem die Themen und Gruppen beschlossen wurden, widmeten sich die Schüler und die Medienpädagogin der thematischen Besprechung des Themas. Hierzu erklärte Katja Röckel die Darstellungsformen Umfrage und Interview und ließ die Teilnehmer wäh­len, wel­che der beiden Formen sie vorbereiten wollen.

Außerdem wurde überlegt, wen man zum Thema Pubertät befragen könnte. Katja Röckel er­klärte mir, dass sie gemeinsam mit den Schüler überlegt habe welche Interviewpartner geeig­net wären. Dabei kam zum einen die Idee auf ältere Jugendliche über ihre Pubertät zu befra­gen und zum anderen jemanden zu intervie­wen der sich mit dem Thema aus fachlicher Per­spektive auskennt.[2]

Die Recherche geeigneter Interviewpartner erfolgte gemeinsam, die Kontaktauf­nahme übernahm die Medienpädagogin. Die Teilnehmer des Projektes Pubertät be­kamen die Auf­gabe, sich im Vorfeld Fragen für Interviews und Umragen auszudenken.

Eigene Vorbereitung

Im Vorfeld des Projektes traf ich mich mit Katja Röckel und Ulrike Hänisch (Projektleiterin Hörfunkwerkstatt für Kinder und Jugendliche, Vorstandsmitglied Radio-Verein Leip­zig e.V.) und wir verständigten uns über das konzeptionelle Vorgehen sowie über den Zeit­umfang und die räumlichen Gegebenheiten während des Projektzeitraums.

Weiterhin beschäftigte ich mich mit Grundzügen und Bedingungen einer teilnehmenden Beobachtung, da ich die Absicht hatte das Projekt auch aus dem inneren Entstehungskontext heraus zu betrachten. Ich entwickelte für die geplante Beobachtung Kategorien, auf die ich mich während des Projektzeitraums konzentrieren wollte. Im Rahmen des Seminars „Qualita­tive Medienforschung – Hörfunkproduktionen“, beschäftigten wir uns mit Identitätsarbeit und Identitätsherstellung von Kindern und Jugendlichen. Wir widmeten uns dabei der Frage: Las­sen sich Identitätsarbeit bzw. Selbstbilder in einen Hörprodukt von Jugendlichen auffinden und nachweisen? Wenn dem so ist, was erfahren wir über Identitätsarbeit und Selbstbildern Jugendlicher anhand eines Hörfunkprodukts. Als Weiterentwicklung der theoretischen Be­trachtungen und Überlegungen, die wir im Seminar vornahmen, sollte die eigene Analyse eines Hörfunkprodukts als praktische Übertragung dienen. Im Hinblick auf das o.g. Erkennt­nisin­teresse formulierte ich die folgenden Kategorien für meine Beobachtung:

1.Aussagen über sich selbst
2.Aussagen über andere Schüler
3.Aussagen über Prominente
4.Aussagen über den Projektgegenstand Pubertät
5.Eingreifen durch Leiterinnen des Projektes
6.Verhalten in Interviewsituation
7.Verhalten in Umfragesituation

Während des Projektes achtete ich speziell auf Aussagen und Handlungen, die den ge­nannten Kategorien entsprechen. Sicherlich gab es mehr zu beobachten und zu protokollie­ren, jedoch erschien es mir sinnvoll, aufgrund der zeitlichen und räumlichen Gegebenheiten, mei­nen Fokus auf die Aussagen und das Verhalten der Teilnehmer in Bezug zu sich selbst, den ande­ren Schülern und dem Projektthema zu legen.

3 Projektablauf und teilnehmende Beobachtung

3.1 Projekttag 1

Am Morgen des ersten Projekttages besprach ich mit Katja Röckel letzte Details und suchte Aufnahmetechnik und Schreibutensilien zusammen. An diesem Tag begannen der 16-jährigen Lucas und der 14-jährige Lennart ihr Praktikum in der Hörfunkwerkstatt. Sie sollten zunächst an dem Projektverlauf teilnehmen, um schon mal einen Einblick in die medienpäd­agogische Arbeit, aber vor allem in die Hörfunkproduktion zu bekommen.

3.1.1  Begrüßung und Aufwärmrunde

Der Projekttag begann mit der Begrüßung und der Vorstellung der einzelnen Personen. Die Begrüßung und Beschreibung der Tätigkeiten der einzelnen Beteiligten sollte den Schü­ler helfen, sich zu orientieren und einzelne Ansprechpartner kennenzulernen. Zur Auf­wärmung und zur Erläuterung der Aufnahmetechnik wurde auf ein Fragespiel zu­rückge­grif­fen.[3] Wäh­rend der Fragrunde kam es häufig zu negativen verbalen und nonverbalen Aktionen der Schüler untereinander. So wurde zum Beispiel ein Mädchen als „Alien“ bezeichnet. Bei der Bemerkung: „Glaubst Du an Aliens?“, antwortete eine Junge: „Ja klar da sitzt doch eins“[4] und zeigte dabei lachend auf eines der Mädchen.

Während des Fragespiels, wurde ein relativ großes Interesse an dem Sänger Pietro Lom­bardi deutlich, der aus der Casting-Schow „Deutschland sucht den Superstar“ bekannt ist. Zu seiner Person gab es drei Fragen. Unter anderem wurde ich gefragt, wie ich den Sänger fände. Da mir zu diesem Zeitpunkt der Name nichts sagte, antwortete ich, dass ich ihn nicht kennen würde. Daraufhin brach Gelächter und Gemurmel aus.[5]

Neben negativ konnotierten Äußerungen gegeneinander, gab es jedoch auch viele Aussa­gen über persönliche Einstellungen oder Freizeittätigkeiten. So erzählte ein Schüler, dass er gerne Maschinenbauingenieur werden will, weil man damit Geld verdienen kann. Ein Mädchen erzählte, dass sie ihre Sonntage mit der Pflege ihrer Pferde verbringt. Auf Nach­frage warum sie das tut, antwortete sie, weil das nötig und wichtig ist.[6]

3.1.2 Pause

Nach dieser Aufwärmrunde machten wir eine Pause, damit sich die Schüler ein wenig bewe­gen konnten. Während dieser Zeit waren die Projektleiterinnen sowie die Lehrerin nicht stän­dig im Redaktionsraum, in dem sich die Teilnehmer befanden, anwesend. Einige Schüler gin­gen während dieser Zeit verbal und auch körperlich aufeinander los. Zwar kam es nicht zu grober körperlicher Gewalt, jedoch wurde geschubst, getreten und auch ein Ohrfeige verteilt. Zwischen zwei Jungs gab es einen Streit mit rassistischen Äußerungen. Als ich die Ohrfeige des einen Jungen sah, schritt ich ein um eine Eskalation zu vermeiden.[7] Ich erklärte den Jun­gen, dass in der Hörfunkwerkstatt für Kinder und Jugendliche weder Ge­walt noch Beleidi­gungen geduldet werden. Beide Jungs schoben die Schuld auf den jeweils anderen. Ich be­sprach den Vorfall mit der Lehrerin der Klasse. Sie erklärte mir, dass es in der Klasse sehr viele Schwierigkeiten gibt, da sich die meisten Schüler nicht verstehen. Seit Beginn des Schuljahres versuche sie, durch verschiedene Projekte die Klassengemein­schaft zu stärken. Weiterhin erklärte sie mir, dass die beiden Jungs sehr oft aneinander geraten. Pan* ist ein Schüler mit Migrationshintergrund, der demnächst umziehen wird. Seit dem ihm bewusst ist, dass er nicht mehr lange in der Klasse sein wird ist er kaum noch zu­gänglich. Der andere Junge Max* ist nach Aussagen der Lehrerin das Mobbing-Opfer der gesamten Klasse.

3.1.3 Übung Moderation

Erfahrungsgemäß ist es für Kinder- und Jugendliche schwer, sich An-, Ab –und Zwi­schenmo­derationen auszudenken. Jedoch werden die Moderationen immer erst zum Ende des Projek­tes bearbeitet, da sie fertige Beiträge voraussetzen. Um den Stress am Ende des Pro­jektes zu minimieren, führten wir schon am ersten Tag eine Moderationsübung durch. Dazu wurde zu­nächst der Begriff Moderation kurz erläutert, anschließend wurden die Teilnehmer in sieben Kleingruppen unterteilt und jede zog aus einer Box eine Moderations­aufgabe. Die ein­zelnen Gruppen erarbeiteten daraufhin eine Moderation und nahmen diese im Studio auf.

Auch während dieser Übung kam es zu Auseinandersetzungen unter den Schüler. Nie­mand wollt mit Max zusammenarbeiten und es war kaum möglich Gruppen zu bilden. Schlußendlich mussten wir als Kursleiterinnen die Gruppenkonstellationen bestimmen. Bei der Übung selbst kam es dann zur Streitigkeiten und Beleidigungen innerhalb der Gruppe um Max. Ich griff erneut ein, konnte jedoch nicht keine Klärung erreichen. Schlußendlich ar­beitet Max in gar keiner Gruppe mit.[8]

Weiterhin kam es zu einer kurzen körperlichen Auseinandersetzung zwischen zwei Mäd­chen. Jedoch ist diese als eher harmlos einstufen, da es nur kurzzeitig ein Gerangel darum gab, wer die Fragen aufschreibt. Dennoch wies ich auch die Mädchen darauf hin, dass wir Beleidigungen und Gewalt nicht dulden. Die Schülerinnen kicherten in sich hinein und ließen voneinander ab.

3.1.4 Beginn der Projektumsetzung

Nach den Aufwärmübungen ging es dann um die unmittelbare Umsetzung des Projektthe­mas. Wie in Kapitel Zwei erwähnt, haben die Schüler schon Themen und Fragen vorbereitet. Auf­grund von Änderungen bei Gesprächspartner wurden auch die Gruppen nochmals neu einge­teilt. Es entstand zum Beispiel die Idee, auch die zwei Prakti­kanten der Hörfunkwerkstatt zu ihrer Pubertät zu befragen. Erneut gab es Probleme Max in eine Gruppe zu integrieren. Au­ßerdem wurde nun auch deutlich, dass es generelle Probleme in der Klasse gibt und sich viele der Schüler untereinander nicht gut verstehen. Teil­weise schlug die Lehre­rin uns Konstella­tionen vor, bei denen sie hoffte, dass eine Zusammen­arbeit möglich sei. Bei der endgültigen Aufteilung kam es erneut zu Beleidigungen unter den Teilnehmer.

Nachdem die Gruppenaufteilung geklärt war, arbeiteten die Schüler an ihren Fra­gen. Dabei standen Katja Röckel und ich den Gruppen bei inhaltlichen Fragen zur Seite.

3.1.5 Die Jagd nach dem Ton – Aufnahmen

Sobald die ersten Gruppen fertig waren, wurden im nächsten Schritt Original-Töne (O-Töne) aufgenommen. Die Umfrage-Gruppen bekamen Aufnahmegeräte und durften alleine auf die Straße, um Passanten zu befragen. Für das Experteninterview kam eine Mitarbei­terin des Kinder- und Jugendtelefons vorbei. Zwei Mädchen interviewten die Praktikanten und eine weitere Gruppe interviewte Ulrike Hänisch als Mutter zweier pubertierender Kin­der.

Die Gruppe zum Thema Kinder- und Jugendtelefon, beschäftigte sich sehr lange mit dem Thema. Auch nachdem die Aufnahmesituation vorbei war, befragten sie die Mitarbeite­rin zu ihrer Arbeit. Sie waren sehr interessiert und neugierig. Beim Interview wechselten sie sich mit der Befragung ab.

Die Mädchen, welche die Interviews mit den Praktikanten führten, waren ein wenig aufge­regt. Sie kicherten während der Vorbereitung viel und fragten mich mehrmals, was sie sagen und fragen sollten. Kurz bevor sie ihre Interviews führten, mussten sie sich gegenseitig etwas Mut zusprechen um die Jungs anzusprechen.

3.1.6 Bearbeitung der Töne

Die verschiedenen Gruppen waren zu unterschiedlichen Zeiten mit ihren Aufnahmen fertig. Jede Gruppe bekam einen Arbeitsraum zugeteilt und sichtete zusammen mit Katja Röckel oder mir die aufgenommenen Töne. Ich beschäftigte mich intensiver mit den Inter­views der Praktikanten, sowie dem Interview mit der Mitarbeiterin des Kinder- und Jugend­telefons. Ich erklärte den jeweiligen Schüler das Bearbeiten des Audiomaterials mit dem Schnittprogramm. Außerdem erklärte ich Ihnen den Aufbau eines Beitrags und die nöti­gen Ar­beitsschritte. In dieser Zeit erzählten mir die Mädchen, wie sie es empfunden haben, die Inter­views zu führen. Sie waren alle drei anfangs aufgeregt, haben sich dann jedoch schnell an die Situation ge­wöhnt. Außerdem fanden sie die Arbeit mit dem Aufnahmegerät interessant.

Zum Abschluß des ersten Tages trafen wir uns alle im Redaktionsraum, um über den kommenden Projekttag zu sprechen. Die Gruppen berichteten kurz, was sie bis jetzt gemacht haben und woran sie am nächsten Tag weiterarbeiten müssen. Wir vermerkten die bisherigen Arbeitsschritte an dem Flip-Chart, damit jede Gruppe wusste was die anderen machen und was für ein Beitrag entstehen würde.

3.1.7 Nachbereitung

Nachdem die Schüler die Räume verlassen hatten, schrieb ich mir Notizen zu den einzel­nen Beiträgen auf und nahm bei dem Kinder- und Jugendtelefon-Interview einen ge­samten Roh­schnitt vor. Da die Mädchen sich darauf geeinigt hatten, einen Beitrag mit Ein­blendungen (BmE) zu schreiben, brauchten wir am nächsten Tag die verbleibende Zeit zum Schreiben und Einsprechen.

Im Anschluß daran schrieb ich mir Stichpunkte zu dem Verlauf des Projektes und im Speziellen zu meinen festgelegten Kategorien auf. Dafür benutzte ich Notizen, die ich wäh­rend ruhiger Momente innerhalb des Vormittags gemacht hatte.

3.2 Projekttag 2

3.2.1 Tagesbesprechung

Zu Beginn des zweiten Projekttages trafen wir uns alle gemeinsam im großen Redaktions­raum. Wir besprachen den Tagesablauf und nannten die jeweiligen Arbeitsschritte. Bis um 11 Uhr sollten alle Gruppen mit ihren Beiträgen fertig sein, damit sich alle Teilneh­mer zusam­men die Reihenfolge der Beiträge, die dazugehörigen Moderationen und Musik überle­gen konnten. Danach fanden sich die Gruppen in ihren Arbeitsräumen ein und bearbei­teten ihr Audiomaterial. Während der Besprechung waren insbesondere die Jungen sehr auf­gedreht und unruhig.

[...]


[1] Mikos 2005, S. 315.

[2] Anhang: Röckel: Kurzinterview.

[3] Vgl.: Anhang: Protokoll Teilnehmende Beobachtung Tag 1 (27.06.2011), Aufwärmrunde.

[4] Anhang: Protokoll Teilnehmende Beobachtung, Projekttag 1 ( 27.06.2011), Aufwärmrunde.

[5] Ebd..

[6] Ebd..

[7] Vgl.: Ebd., Pause.

[8] Vgl.: Anhang: Protokoll Teilnehmende Beobachtung, Projekttag 1 ( 27.06.2011), Moderationsübung.

Ende der Leseprobe aus 63 Seiten

Details

Titel
Identität und Pubertät Identitätsarbeit bei Kindern und Jugendlichen
Untertitel
Untersuchung einer Hörfunksendung des Schiller-Gymnasiums Leipzig zum Thema Pubertät.
Hochschule
Universität Leipzig  (Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft)
Note
1,3
Autor
Jahr
2011
Seiten
63
Katalognummer
V268720
ISBN (eBook)
9783656591047
ISBN (Buch)
9783656591061
Dateigröße
712 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Medienpädagogik, Mediendidaktik, Selbstdarstellung, Identität, Identitätskonstruktion, Pubertät, Radio
Arbeit zitieren
BA Julia Böhm (Autor:in), 2011, Identität und Pubertät Identitätsarbeit bei Kindern und Jugendlichen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/268720

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