[...] Der hier vorliegende Aufsatz will nicht nur die in der Überschrift gestellte Frage klären, ob die Polen die „besseren Europäer“ sind, sondern beschäftigt sich hauptsächlich mit den unterschiedlichen Europabildern die in nationalen oder gesamteuropäischen/unionsinternen Identitäten vorherrschen. Hierzu wird zuerst die Frage zu
klären sein, was Identität eigentlich ist, welche Formen von Identität es gibt und worin diese sich manifestieren (Kapitel 2). Darauf folgend wird die historisch gewachsene Identität Polens näher untersucht (2.1) und das darin enthaltene Europabild analysiert werden (2.2). Nach einer Gegenüberstellung der gefundenen Faktoren und dem Bild der Europäischen Union, das in Polen vorherrscht (2.3), sollen Voraussetzungen skizziert werden, die eine polnische Identifikation mit Europa, die sich mit der Identifikation mit der EU deckt, möglich machen würden (3). Im abschließenden Fazit (4) wird eine Erklärung gegeben werden, warum die Polen historisch zwar die überzeugteren Europäer sein mögen, sich diese Einstellung aber nicht in der EU-Begeisterung des Volkes niederschlägt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Identitätsbegriff
- Die nationale Identität Polens
- Polens Europabild
- Polen und die Europäische Union
- Die Zukunft einer europäischen Identität innerhalb der Union
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Aufsatz befasst sich mit der Frage, ob die Polen die „besseren Europäer“ sind, und untersucht die unterschiedlichen Europabilder, die in nationalen oder gesamteuropäischen/unionsinternen Identitäten vorherrschen. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse der polnischen Europaidentität im Vergleich zur Einstellung des Volkes zur Europäischen Union.
- Das Konzept der Identität und deren Einfluss auf die nationale Identität Polens
- Das Europabild, das in der polnischen Identität verankert ist
- Die Einstellung des polnischen Volkes zur Europäischen Union
- Die Bedingungen für eine polnische Identifikation mit Europa, die sich mit der Identifikation mit der EU deckt
- Eine Erklärung für die Diskrepanz zwischen der historischen Überzeugung, „wahre Europäer“ zu sein, und der fehlenden Begeisterung für die EU
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Frage nach der „Rückkehr nach Europa“ der ehemaligen Ostblockstaaten nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und dem Zusammenbruch des Ostblocks. Es wird auf die Euphorie der „Befreiung“ und die anfängliche Zustimmung zur Europäischen Union eingegangen, sowie auf die wachsende Skepsis gegenüber der EU im Laufe der Zeit. Die Einleitung führt den Leser in die Frage nach der polnischen Europaidentität und deren Verhältnis zur Einstellung des Volkes zur EU ein.
- Der Identitätsbegriff: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Definition von Identität und ihren verschiedenen Formen. Es werden die Begriffe der persönlichen und kollektiven Identität erläutert, sowie die Debatte um multiple Identitäten angesprochen. Der Fokus liegt auf der politischen Identität, die eng mit der nationalen Identität verknüpft ist. Es wird die Bedeutung der Sozialisation für die Entwicklung der politischen Identität sowie der Einfluss von kollektiven Identitäten auf das Individuum beleuchtet.
Schlüsselwörter
Dieser Text befasst sich mit den zentralen Themen der polnischen Europaidentität und der Einstellung des Volkes zur Europäischen Union. Dazu werden wichtige Begriffe wie nationale Identität, Europabild, EU-Beitritt, Euroskepsis, Visegrad-Länder, politische Identität und „imagined community“ behandelt. Die Analyse konzentriert sich auf die Entwicklung und den Einfluss der polnischen Identität auf die Beziehung zu Europa und die Europäische Union.
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- Birte Müller-Heidelberg (Author), 2004, Sind die Polen die besseren Europäer? Eine Gegenüberstellung der polnischen Europaidentität und der Einstellung des Volkes zur Europäischen Union, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26880