Das Thema Kriminalität ist, ob wir es wollen oder nicht, Teil unseres Alltags. Gemessen an dem Stellenwert von Kriminalität in den Medien oder auch in der rein fiktionalen Form der Belletristik, lässt sich formulieren, dass sie gleichsam „Obsession“ der modernen Gesellschaft ist.1 Abgesehen von einer oftmals eher voyeuristischen Perspektive durch die Medien, existiert mit der Kriminologie auch eine wissenschaftliche Disziplin, die sich mit der Kriminalität der Gegenwart beschäftigt. Doch was kann historische Kriminalitätsforschung leisten? Neben der offensichtlichen Thematisierung der Kriminalität in der Vergangenheit bietet sie darüber hinaus eine hervorragende Gelegenheit, ja geradezu eine einmalige Chance, in einer „history from below“ die Lebenswelten, Wertvorstellungen, Praktiken und Spielräume derjenigen Schichten in der Vergangenheit zu erforschen, die für die bisherige Geschichtsforschung gemeinhin als 'sprachlos' gelten mussten.2 Mit dieser Arbeit soll daher ein Einblick in ein hochinteressantes Forschungsfeld der Geschichtswissenschaft gegeben werden, das sich auch durch eine rasante Entwicklung innerhalb der letzten 20 Jahre hervortun konnte.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1. Forschungsgeschichte und Forschungsstand
2. Begriffe
3. Gerichtsquellen: Einblicke in die Welt der Kriminalität und darüber hinaus
4. Theoretische Konzepte
4.1 Labeling Approach
4.2 Soziale Kontrolle
4.3 Norm und Praxis
5. Methoden
5.1 Qualitative Zugriffe
5.2 Quantifizierende Zugriffe
Schluss
Literaturverzeichnis
- Arbeit zitieren
- Christoph Heckl (Autor:in), 2010, Historische Kriminalitätsforschung im Spätmittelalter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/269060