"Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen."
Am 10. Dezember 1948 ist in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte dieser Artikel 1 der UN Charta proklamiert worden. Dieser gesetzmäßigen Grundlage menschlichen Zusammenlebens entsprechend sollte sich auch ein entsprechender Umgang mit den Betagten unser Gesellschaft nicht entbehren. Aber es scheint, als ob Seniorenheime in Deutschland kontinuierlich einem sowohl finanziellen als auch einem immer größer werdenden Konkurrenz Druck unterworfen sind, so dass durchaus die Behauptung nicht fern liegt, dass nur noch derjenige seinen Lebensabend genießen kann, der das nötige Kapital dafür aufbringen kann.
"Das Gesundheitswesen in der Bundesrepublik Deutschland hat es zunehmend mit hochbetagten multimorbiden Patientinnen und Patienten zu tun." Dass der demographische Wandel in Deutschland kontinuierlich einen dauerhaften Anschein erweckt, dass das Verhältnis zwischen jung und alt in ein Ungleichgewicht verfällt, ist heute kein Novum mehr.
"Doch solche offensichtlichen Veränderungen in der Alters- und Bevölkerungsstruktur Deutschlands haben maßgebliche Auswirkungen auf insbesondere den sozialen, wirtschaftlichen und politischen Sektor." Das bedeutet zum einen, dass sich Seniorenheime eines immer größer werdenden potenziellen Klientels gegenübersehen, welches würdevoll seinen Lebensabend verbringen will. Zeitgleich stehen Seniorenheime unter ökonomischer Betrachtung in ständigem Konkurrenzkampf zu anderen Einrichtungen, was dazu führt, dass diese Institutionen so haushalten müssen, dass sie konkurrenzfähig bleiben aber dennoch für einen würdevollen Umgang mit den Bewohnern garantieren. Im Fokus dieser Hausarbeit steht die Betrachtung des finanziellen Sektors eines Seniorenheims. Ich werde zunächst die Notwendigkeit von Seniorenheimen in unserer Gesellschaft manifestieren. Weiterhin werde ich eine kurze Beschreibung der AWO Seniorenheim gGmbH liefern um dann auf der Basis zweier Interviews die Frage zu klären, "Besteht tatsächlich ein Zwiespalt zwischen Ökonomie und sozialer Arbeit und wenn ja, wie bedingt er sich und welche etwaigen Folgen resultieren daraus?" Im Anschluss werde ich im Rahmen dieser Hausarbeit eine fundierte Prognose in Anlehnung an die Beantwortung der Fragestellung, die Zukunft von Seniorenheimen betreffend, anführen.
Inhalt
1. Einleitung
2. Notwendigkeit von Betreuungseinrichtungen für Senioren: Ein Einblick in die Demographie
2.1 Gesellschaftliche Frühindikatoren
2.2 Ein Überblick über die heutige Bevölkerungs-entwicklung Deutschlands
2.3 Das alternde Deutschland in der Zukunft
2.4 Folgen dieser Entwicklung
3. Der Zwiespalt zwischen Ökonomie und sozialer Arbeit am Fallbeispiel der AWO Seniorenzentren gGmbH
3.1 Die AWO Seniorenzentren gGmbH: Eine Bestandsaufnahme
3.2 Finanzieller Zwiespalt: Die Kunst des wirtschaftlichen Überlebens
3.3 Der moralische Zwiespalt: Das Geld vor dem Menschen
4. Prognose: Ausblick auf eine „alte“ Zukunft
5. Fazit
Literaturverzeichnis
- Arbeit zitieren
- Karsten Spenrath (Autor:in), 2011, Der Zwiespalt zwischen Ökonomie und sozialer Arbeit aus Sicht des Managements, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/269066