Der Zwiespalt zwischen Ökonomie und sozialer Arbeit aus Sicht des Managements


Hausarbeit, 2011

19 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung

2. Notwendigkeit von Betreuungseinrichtungen für Senioren: Ein Einblick in die Demographie 
2.1 Gesellschaftliche Frühindikatoren
2.2 Ein Überblick über die heutige Bevölkerungs-entwicklung Deutschlands
2.3 Das alternde Deutschland in der Zukunft
2.4 Folgen dieser Entwicklung

3. Der Zwiespalt zwischen Ökonomie und sozialer Arbeit am Fallbeispiel der AWO Seniorenzentren gGmbH
3.1 Die AWO Seniorenzentren gGmbH: Eine Bestandsaufnahme
3.2 Finanzieller Zwiespalt: Die Kunst des wirtschaftlichen Überlebens
3.3 Der moralische Zwiespalt: Das Geld vor dem Menschen

4. Prognose: Ausblick auf eine „alte“ Zukunft

5. Fazit

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

"Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen."[1]

Am 10.Dezember 1948 ist in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte dieser Artikel 1 der UN Charta proklamiert worden. Dieser gesetzmäßigen Grundlage menschlichen Zusammenlebens entsprechend sollte sich auch ein entsprechender Umgang mit den Betagten unser Gesellschaft nicht entbehren. Aber es scheint, als ob Seniorenheime in Deutschland kontinuierlich einem sowohl finanziellen als auch einem immer größer werdenden Konkurrenz Druck unterworfen sind, so dass durchaus die Behauptung nicht fern liegt, dass nur noch derjenige seinen Lebensabend genießen kann, der das nötige Kapital dafür aufbringen kann.

"Das Gesundheitswesen in der Bundesrepublik Deutschland hat es zunehmend mit hochbetagten multimorbiden Patientinnen und Patienten zu tun."[2] Dass der demographische Wandel in Deutschland kontinuierlich einen dauerhaften Anschein erweckt, dass das Verhältnis zwischen jung und alt in ein Ungleichgewicht verfällt, ist heute kein Novum mehr. "Doch solche offensichtlichen Veränderungen in der Alters- und Bevölkerungsstruktur Deutschlands haben maßgebliche Auswirkungen auf insbesondere den sozialen, wirtschaftlichen und politischen Sektor."[3] Das bedeutet zum einen, dass sich Seniorenheime eines immer größer werdenden potenziellen Klientels gegenübersehen, welches würdevoll seinen Lebensabend verbringen will. Zeitgleich stehen Seniorenheime unter ökonomischer Betrachtung in ständigem Konkurrenzkampf zu anderen Einrichtungen, was dazu führt, dass diese Institutionen so

haushalten müssen, dass sie konkurrenzfähig bleiben aber dennoch für einen würdevollen Umgang mit den Bewohnern garantieren. Im Fokus dieser Hausarbeit steht die Betrachtung des finanziellen Sektors eines Seniorenheims. Ich werde zunächst die Notwendigkeit von Seniorenheimen in unserer Gesellschaft manifestieren. Weiterhin werde ich eine kurze Beschreibung der AWO Seniorenheim gGmbH liefern um dann auf der Basis zweier Interviews die Frage zu klären, "Besteht tatsächlich ein Zwiespalt zwischen Ökonomie und sozialer Arbeit und wenn ja, wie bedingt er sich und welche etwaigen Folgen resultieren daraus?" Im Anschluss werde ich im Rahmen dieser Hausarbeit eine fundierte Prognose in Anlehnung an die Beantwortung der Fragestellung, die Zukunft von Seniorenheimen betreffend, anführen.

2. Notwendigkeit von Betreuungseinrichtungen für Senioren: Ein Einblick in die Demographie

Dass die "Schere zwischen jung und alt" immer weiter auseinander geht, ist hinreichend bekannt und anhand einiger Statistiken schon deutlich nachgewiesen worden. Ich werde hier allerdings anhand der historischen Bevölkerungsentwicklung und statistischer Erhebungen argumentativ darauf schließen, warum sich Seniorenheime oder zumindest gleichwertige Alternativen ihrer Notwendigkeit nicht entbehren.

2.1 Gesellschaftliche Frühindikatoren

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Nebenstehende Grafik zeigt einen demographischen "Ist-Stand" des Jahres 1990. Wie hier ersichtlich, ist die Sparte der Senioren noch vergleichsweise gering ausgeprägt.

Das Missverhältnis zwischen Frauen und Männern im Alter zwischen 70 und 80 Jahren ist historisch mit den Kriegsjahren in Deutschland zu begründen. Erkennbar ist hier[4] deutlich eine gesellschaftliche Dominanz der Frauen und Männer im Alter von 20-50 Jahren. Diese Dominanz ist eine Folge sehr geburtenstarken Jahrgänge in den 50ern und 60ern. Unter Betrachtung der Entwicklung, auf die ich im weiteren Verlauf dieses Kapitels eingehen werde, ist entsprechende Problematik der Versorgung im Alter schon prognostizierbar, da bei fortschreitender Alterung der Gesellschaft Versorgungslücken entstehen.

2.2 Ein Überblick über die heutige Bevölkerungs-entwicklung Deutschlands

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Hier handelt es sich um eine Vergleichsgrafik, welche die Entwicklung bis zum Jahre 2010 wiederspiegelt. Wie man hier sehen kann hat sich die Altersspanne in Folge natürlicher Entwicklung in die obere

Altersregion entwickelt. Die Bevölkerungsanteile zwischen den Personen mit 40 und denen[5] mit 60 Jahren ist nun dominant in der Gesamtbetrachtung der deutschen Gesellschaft. Zurückzuführen ist diese Entwicklung einerseits auf schlicht und ergreifend den natürlichen Alterungsprozess. Die Aussage, dass Deutschland immer älter wird ist aber insofern nicht unbedingt verkehrt, als dass hier schon deutlich der Geburtenrückgang erkennbar ist. Denn andererseits ist die Zahl der Geburten in nur 10 Jahren unter anderem in Folge von gesellschaftlichem Werte- und Normenwandel um ca 130000 Geburten zurückgegangen. Weiterhin ist die medizinische Entwicklung ein maßgebliches Kriterium zur demographischen Entwicklung so, wie oben graphisch angeführt. Die Lebenserwartung in Deutschland steigt kontinuierlich durch besserer medizinischer Versorgungsmöglichkeiten an. Das führt dazu, dass Menschen stetig länger leben und am Leben erhalten werden können. Berechtigterweise sieht die Arbeiter Wohlfahrt, deren Sparte für Senioren auch beispielhaft in meiner Arbeit beleuchtet werden soll noch eine weitere maßgebliche Entwicklungsproblematik. In der Veröffentlichung des Memorandums "Perspektiven für die Pflege älterer Menschen in Deutschland", welches von der AWO unter Beteiligung der Gewerkschaft Verdi ins Leben gerufen worden ist, wird von folgender weiterer Entwicklungsproblematik gesprochen: "Aktuell sind in Deutschland ca. 2,3 Millionen Menschen pflegebedürftig. Laut Statistischem Bundesamt ist von einer Steigerung auf 3 bzw 3,4 Millionen bis zum Jahr 2030 zu rechnen."[6] Eine ganz erhebliche Position nehmen hierbei auch vorzugsweise demente Menschen höheren Alters ein. Diese beläuft sich nämlich aktuell auf ca. 1,2 Millionen statistisch erfasster Fälle behandlungsbedürftiger Demenz.[7] Die Tendenz sowohl, was die Alterspyramide als auch die Demenzerkrankungen betrifft ist rapid steigend.

[...]


[1] URL: http://www.un.org/Depts/german/grunddok/ar217a3.html [17.08.2011]

[2] Lob-Hüdepohl / Lesch: Ethik sozialer Arbeit, Paderborn, 2007

[3] URL: http://www.berlin-institut.org/fileadmin/user_upload/Studien/Demografischer_Wandel.pdf [17.08.2011]

[4] Abbildung entnommen aus: URL: http://www.genial-drv.de/cae/servlet/contentblob/1932/poster/188/alterspyramide_1990_2010_2030.jpg [22.08.2011]

[5] Vgl. ebenda.

[6] Paschke, Ellen und Stadler Wolfgang, 1.Auflage, Berlin, 2011. S. 4

[7] Vgl. ebenda.

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Der Zwiespalt zwischen Ökonomie und sozialer Arbeit aus Sicht des Managements
Hochschule
Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen
Veranstaltung
Personalität - der Mensch im philosophischen und theologischen Denken
Note
1,7
Autor
Jahr
2011
Seiten
19
Katalognummer
V269066
ISBN (eBook)
9783656601418
ISBN (Buch)
9783656601388
Dateigröße
633 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Ökonomie, Wirtschaft, Zwiespalt, Soziale Arbeit, Management, Sozialarbeit, Senioren, Altenarbeit, Alte, Menschen, Seniorenzentrum, Altenheim, Pflegeheim
Arbeit zitieren
Karsten Spenrath (Autor:in), 2011, Der Zwiespalt zwischen Ökonomie und sozialer Arbeit aus Sicht des Managements, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/269066

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