Mergers und Acquisitions sind fixe Bestandteile des Wirtschaftsgeschehens der heutigen Zeit. Karl Marx erkannte bereits Mitte des neunzehnten Jahrhunderts die Tendenz zum Zusammenschluss immer größerer Unternehmen. Gegenwärti schwanken Fusionen und Übernahmen zwar parallel zur Konjunktur, der langfristige Trend zeigt jedoch einen ungebrochenen Anstieg an Transaktionen. Der Finanzdienstleistungssektor ist eine besonders stark betroffene Branche dieser Entwicklung. In Österreich stellt sich die Situation laut Auskunft von Oberrevisor Schatz (Raiffeisenverband Steiermark) folgendermaßen dar: 1999 gab es in Österreich ca. 1000 Banken, welche sich bis heute auf unter 800 reduziert hat. Dennoch kann davon ausgegangen werden, dass eine große Fusionswelle im Bankensektor Österreichs erst bevorsteht. Österreich ist nach wie vor „overbanked“: Institute müssten, laut Hahn (WIFO Bankenexperte), Unternehmensgrößen erreichen, die ihnen ein effizientes Geschäftsmodell ermöglichten.
Im Rahmen der vorgeschlagenen Projektarbeit wird zuerst auf die einschlägige Literatur eingegangen, um einen ausführlichen theoretischen Hintergrund für das Thema zu erarbeiten. Hier wird neben einigen begrifflichen Klärungen vor allem darauf eingegangen, welche Situationen Fusionen begünstigen, in welchen Branchen diese häufiger vorkommen als in anderen und für welche Art von Unternehmen diese häufiger große strategische Relevanz haben. Ein Aspekt der für das in weiterer Folge dargestellte Fallbeispiel von besonderer Bedeutung ist, sind die Folgen einer Fusion für die betroffene Belegschaft. Hierbei wird insbesondere erörtert, an welchen Stellen es im Zuge einer Zusammenlegung leicht zu Konflikten kommen kann und welche Möglichkeiten dem Management offen stehen um diese zu vermeiden. Im Anschluss wird, um einen entsprechenden Hintergrund zu liefern, auf die Besonderheiten von genossenschaftlich geführten Unternehmen eingegangen. Im letzten Teil der Arbeit wird eine Fusion zweier (kleiner) Genossenschaftsbanken von Beginn bis Ende detailliert geschildert und mit den zuvor erarbeiteten theoretischen Inhalten in Verbindung gebracht. Die Illustration des Fallbeispiels soll insbesondere verdeutlichen, wie bestimmte Faktoren die theoretisch betrachtet gut ‚greifbar‘ wirken, in der Realität schnell eine eigene Dynamik entwickeln.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Gender-Erklärung
- Einleitung
- Ausgangslage
- Aufbau und Hintergrund
- Allgemeine Bedeutung von Fusionen und Übernahmen
- Formen von Fusionen und Übernahmen
- Fusionen
- Phasen von Fusionen
- Motive für Unternehmenstransaktionen
- Synergien und Kostenvorteile als Ziele bei Zusammenschlüssen
- Formen von Fusionen und Übernahmen
- Abhängigkeit des Erfolgs der Fusion von „weichen Faktoren“
- Relevanz der „Weichen Faktoren“
- Potentielle Unzufriedenheit seitens der Mitarbeiter
- Das Verhalten der Mitarbeiter bei Informationsasymmetrien
- Mitarbeitermotivation und -information am Beispiel fusionierender Kleinbanken
- Fazit
- Quellenverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Projektarbeit befasst sich mit dem Thema Zusammenschlüsse genossenschaftlich organisierter Kleinbanken unter besonderer Berücksichtigung der „weichen Faktoren“. Sie analysiert die allgemeine Bedeutung von Fusionen und Übernahmen, wobei der Fokus auf die Herausforderungen liegt, die bei der Integration von Mitarbeitern und der Bewältigung von Informationsasymmetrien auftreten können.
- Bedeutung von Fusionen und Übernahmen im Bankensektor
- Herausforderungen bei der Integration von Mitarbeitern
- Rolle von „weichen Faktoren“ beim Erfolg von Fusionen
- Informationsasymmetrien und deren Auswirkungen auf das Mitarbeiterverhalten
- Mitarbeitermotivation und -information im Kontext von Fusionen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung liefert einen Überblick über das Thema und die Relevanz von Fusionen und Übernahmen im Bankensektor. Sie beleuchtet die aktuelle Situation in Österreich und stellt das konkrete Beispiel der Fusion der Raiffeisenbank Nestelbach-St. Marein-Laßnitzhöhe eGen mit der Raiffeisenbank Eggersdorf bei Graz eGen vor.
- Allgemeine Bedeutung von Fusionen und Übernahmen: Dieses Kapitel definiert verschiedene Formen von Fusionen und Übernahmen und beleuchtet die Phasen, die bei solchen Transaktionen durchlaufen werden. Es werden zudem die wichtigsten Motive für Unternehmenstransaktionen und die potenziellen Synergien und Kostenvorteile, die durch Zusammenschlüsse erzielt werden können, erläutert.
- Abhängigkeit des Erfolgs der Fusion von „weichen Faktoren“: Dieses Kapitel untersucht die Bedeutung der „weichen Faktoren“ für den Erfolg von Fusionen. Es werden insbesondere die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Integration von Mitarbeitern und dem Umgang mit Informationsasymmetrien behandelt.
- Mitarbeitermotivation und -information am Beispiel fusionierender Kleinbanken: Dieses Kapitel analysiert die Relevanz von Mitarbeitermotivation und -information im Kontext von Fusionen am Beispiel der Raiffeisenbank Nestelbach-St. Marein-Laßnitzhöhe eGen und der Raiffeisenbank Eggersdorf bei Graz eGen.
Schlüsselwörter
Fusionen, Übernahmen, Kleinbanken, Genossenschaften, „Weiche Faktoren“, Mitarbeiterintegration, Informationsasymmetrie, Mitarbeitermotivation, Mitarbeiterinformation, Bankensektor, Österreich, Raiffeisenbanken.
- Quote paper
- Sebastian Leopold (Author), 2013, Zusammenschlüsse genossenschaftlich organisierter Kleinbanken: „Weiche Faktoren“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/269129