Russlands schlechtes Gewissen

Stalins Aggressions- und Annexionspolitik 1939-1945


Skript, 2014

104 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1. Die politische Lage in Europa vor Ausbruch des 2. Weltkrieges

2. Der Überfall der Sowjetunion auf Ost-Polen (1939)

3. In der Gefangenschaft des NKWD

4. Ost-Polen nach der Besetzung durch die Sowjets Deportation und Massenmord

5. Okkupationen im Zeichen des Sozialismus (1940-1941)

6. Die Entdeckung von Massengräbern im Wald von Katyn

7. Das Morden geht weiter

8. Der Kalte Krieg Scheinprozesse und Geschichtsfälschungen

9. Die Opfer klagen an Grausam Funde in den Jahren nach 1990

10. Straßbourg - Keine Rückkehr zur Normalität

Anhänge

Biographische Skizzen

Chronik der sowjetischen Aggressionen und Gewaltverbrechen

Die Polnischen Streitkräfte

Verzeichnis der Abkürzungen

Verzeichnis der Quellen und Dokumente

Über den Autor

Vorwort

Die vorliegende kleine Schrift beschäftigt sich mit den von den Sowjets begangenen Verbrechen, in den von ihnen während des Zweiten Weltkrieges besetzten Gebieten. Dabei war das Massaker von Katyn nur eines von vielen Gräueltaten, denn wo immer die Kommandos des NKWD auftauchten, hinterließen sie eine Spur des Terrors. Dies galt auch für die „ruhmreiche“ Sowjetarmee, die mit bei- spielloser Brutalität gegen wehrlose Kriegsgefange- ne und Zivilisten vorging.

Bereits unmittelbar nach dem heimtückischen Über- fall der Sowjetunion auf Ost-Polen im September 1939 kam es zu zahlreichen Gewalttaten durch die Rote Armee. Diesen fielen vor allen polnische Offi- ziere zum Opfer; damit nicht genug, töteten die Sowjets sogar Zvilisten und schwerverwundete pol- nische Soldaten und Offiziere. Auch in den anderen von der Roten Armee besetzten Ländern und Terri- torien (Litauen, Lettland, Estland, Bessarabien, Nordbukowina, Galizien) bestimmten in den Jahren zwischen 1939 und 1941 Massenverhaftungen, De- portationen und Massenerschießungen von Soldaten und Zivilisten die Szene. Nach Beendigung der Kampfhandlungen in Polen im Oktober 1939 brach- te die UdSSR die östlichen Provinzen des Landes an ihr Staatsgebiet. Auch dem kleinen Finnland wurde ein Krieg aufgezwungen, der nach tapferer Gegen- wehr der finnischen Armee mit beträchtlichen Ge- bietsverlusten Finnlands endete. 1940 wurden auch die baltischen Republiken sowie Bessarabien und die Nordbukowina in das sowjetische Staatensystem integriert. Andere Länder wie Polen, Bulgarien oder Rumänien wurden später durch Einsetzung kommu- nistischer Regierungen zu moskauhörigen Satelliten gemacht. Die von den Sowjets annektierten Gebiete, wie Ost-Polen, die Karpato-Ukraine oder Teile Finnlands verblieben bis zum Zerfall der Sowjetuni- on in deren Besitz; noch heute beansprucht Russ- land damals besetzte Gebiete als zu ihrem Staat ge- hörig.

Auch nach dem Krieg nahmen Verfolgungen und Mord von vermeintlichen Regimegegnern kein Ende; im Suwałki-Gebiet im Norden Polens, kam es sogar zu neuerlichen Massenerschießungen polni- scher Soldaten und Zivilisten. Massenverhaftungen und Deportationen wie einst während der Besat- zungsjahre fanden noch bis 1946 statt.

Die für den Mord an Zehntausenden Polen, Ukrai- nern, Weißrussen, Juden und anderen Nationalitäten verantwortlichen Angehörigen des NKWD und der Roten Armee hatten sich nie vor einem Gericht ver- antworten müssen. Im Gegenteil, die sowjetische Staatsführung tat alles, die Verbrechen zu vertu- schen oder sie der deutschen Wehrmacht anzulas- ten. Bis zum Zerfall der Sowjetunion im Jahre 1991 behielt das Land seinen Kurs der Lügen und Halb- wahrheiten bei. Und dabei war ihr jedes Mittel recht. So wurden Beweismittel beseitigt, Menschen verschwanden spurlos, ebenso belastende Akten. Politiker, Wissenschaftler, Historiker oder aus sowjetischer Gefangenschaft zurückgekehrte polni- sche Soldaten wurden eingeschüchtert, bedroht oder ermordet.

Bis heute ist Russland dem polnischen Staat die volle Wahrheit über Katyn und so manches andere Verbrechen - auch hinsichtlich noch vieler unentdeckter Massengräber mit polnischen Militärs und Zivilisten - schuldig geblieben.

R. Winter, Erfurt/Büßleben

7. Januar 2012 - 10. Februar 2014

1. Kapitel DIE POLITISCHE LAGE IN EUROPA VOR AUSBRUCH DES 2. WELTKRIEGES

Im Laufe der Jahrhunderte kam es nicht selten zu politischen Konflikten und bewaffneten Auseinan- dersetzungen zwischen Polen und Russland. Der hauptsächliche Grund dafür waren machtpolitische Gesichtspunkte. Das Territorium der als Groß-Polen bezeichneten Ersten Republik umfasste vor der Ers- ten Teilung1 Polen, Lettland, Belorussland, Litau- en (mit Wilna) sowie Teile Russlands, Estlands, Moldaus, Rumänien und der Ukraine. Noch gegen Ende des 16. Jahrhunderts gehörte Polen zu den größten Staaten Europas. Nach der Dritten Teilung (1795) war Polen restlos unter seine Nachbarn Russland, Österreich und Preußen aufgeteilt und verschwand für lange Zeit von der Landkarte. Zwar wurde 1807 mit dem Herzogtum Warschau ein pol- nischer Satellitenstaat geschaffen, der jedoch mit der vollständigen Niederlage Napoleons 1815 zu existieren aufhörte.

Nach blutigen Aufständen und Rebellionen wurde 1918 endlich die Unabhängigkeit Polens (Zweite Republik) proklamiert. In der Folge besetzte Polen 1919 Teile Litauens mit der Hauptstadt Wilna. Im selben Jahr hatte der Brite Lord Curzon nach weite- ren polnischen Eroberungen die Grenze zwischen Polen und der Sowjetunion festgelegt. Polen hatte die Curzon-Linie[2]nicht anerkannt und war daher im April 1920 in die Ukraine eingedrungen, hatte Kiew (Hauptstadt der späteren Ukrainischen SSR) und Wilna[3]erobert, in der Schlacht bei Komarow eine Reiterarmee in die Flucht geschlagen und einen Teil Belorusslands, Wolhynien (Gebiet in der West- ukraine) sowie Podolien (Landschaft in der Ukraine zwischen Dnjestr und Bug) besetzt. Nach einer Ge- genoffensive der Roten Armee (Juni/August 1920), in deren Verlauf sie die polnischen Streitkräfte zur Räumung von Kiew zwangen und Minsk zurückero- berten, wurden diese im August 1920 vor Warschau zurückgeschlagen. Der Friede von Riga (1921) be- endete den Polnisch-Russischen Krieg; die Ostgren- ze Polens wurde dabei weit östlich der Curzon-Linie festgelegt. Die neue Grenze wurde von den West- mächten anerkannt.

Anfang der 20iger Jahre entbrannte der Streit um die „Freie Stadt“ Danzig [4]. Polen verlangte die völlige Eingliederung der Stadt; während nach Wil- len des Völkerbundes Danzig Polen lediglich als Hafen dienen sollte, ohne dem polnischen Staat an- zugehören. Nach einer Annäherung Marschall Pil- sudskis, des polnischen Regierungschefs, an das Deutsche Reich erfolgte 1934 die Ratifizierung ei- nes Nichtangriffspaktes und Freundschaftsvertrages zwischen Deutschland und Polen. 1938 (bis zum Frühjahr 1939) begannen eine Reihe von deutsch- polnischen Verhandlungen. Deutschland forderte darin die sofortige Rückkehr Danzigs zum Reich, außerdem solle Pommerellen (Pommern) einem Ple- biszit unterliegen, welches auch das Gebiet um die Halbinsel Hela erfasst. Hitlers Konfrontations- und Aggressionskurs spitzte sich in einer Weise zu, die unweigerlich in einen Krieg führen musste. Im Sep- tember 1938 fiel in Folge des sogenannten Münche- ner Abkommens das Sudetenland, insgesamt 41.098 km2, an Nazi-Deutschland. Das Olsagebiet mit der Stadt Teschen (Landschaft am Fluss Olsa)1 wurde 1938 von Polen, die Karpato-Ukraine im März 1939 von Ungarn besetzt. Die Großmächte garantierten zwar den staatlichen Bestand der Rest-Tschechoslo- wakei, doch bereits im März 1939 wurde es von den Deutschen okkupiert. Die vom deutschen General- stab seit Oktober 1939 vorbereiteten Aktionen sahen die völlige Zerschlagung der Tschechoslowakei, die Besetzung des Memellandes und einen möglichen Einmarsch in Litauen vor.

Schon am 23. März 1939 marschierten deutsche Truppen nach einem Ultimatum an Litauen in das Memelgebiet (Landschaft in Ostpreußen, nördlich der Memel) ein. Im Monat darauf kündigte Deutsch- land den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt.

Am 23. August 1939 wurde in Moskau völlig über- raschend der Hitler-Stalin-Pakt (Deutsch-russischer Nichtangriffspakt) zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion (UdSSR2 ) geschlossen. In die- sem war ein geheimes Zusatzprotokoll verankert, welches der „Abgrenzung der beiderseitigen Inter- essensphären in Osteuropa“ gewidmet war und „für den Fall einer territorial-politischen Umgestaltung“ Finnland, das Baltikum][5](außer Litauen), die Ost- hälfte Polens (die Grenze zwischen den deutschen und sowjetischen Einflussgebieten verlief entlang der Flüsse Narew, Weichsel und San) und Bessara- bien (Landschaft in Südosteuropa; gelegen im Drei- eck Pruth, Dnestr, Schwarzmeerküste)3 der Sowjet- union zusprach. Das Interesse Litauens am Gebiet um Wilna wurde beiderseits anerkannt.

Anmerkungen:

[1] Auf Betreiben Preußens war es 1772 zur 1. Teilung Polens gekommen. Das Land verlor fast ein Drittel seines Territoriums an Preußen, Russland und Öster- reich. 1793 erfolgte die 2. Teilung Polens durch Preu-ßen und Russland.
[2] Die Curzon-Linie, benannt nach dem englischen Au-ßenminister Curzon, stellte bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges die Grenze zwischen Polen und der UdSSR dar. Sie verlief von der äußersten Spitze Ostpreußens nach Grodno (Belorussland), von dort südlich bis zum Bug und dann über Brest-Litowsk den Bug entlang bis Sokoly (Ukraine). Der weiter südliche Grenzverlauf durch Galizien (zu Polen gehö- rend) wurde zunächst nicht festgelegt. Nach der Ver- treibung einer polnischen Armee aus der Ukraine während des polnisch-russischen Krieges (1920) wur- de auf Vermittlung der Alliierten der Grenzverlauf bis zu den Karpaten festgelegt und dabei Przemyśl Polen und Ostgalizien der Ukraine zugeschlagen.
[3] Wilna und der Südosten Litauens wurden im Oktober 1920 von polnischen Truppen besetzt. Das Gebiet wurde 1922 formell an Polen angeschlossen und war bis 1939 einer polnischen Verwaltung unterstellt.
[4] Das Gebiet um Danzig wurde im Frieden von Riga in eine Freie Stadt unter dem Schutz des Völkerbun- des umgewandelt und von Polen im Ausland vertre- ten.
[5] Zu den baltischen Staaten gehörten Litauen, Estland und Lettland. Im Frieden von Brest-Litowsk (1918) hatte Russland auf seine Randgebiete Estland, Liv- land (Landschaft auf dem Gebiet der heutigen Staaten Lettland und Estland), Kurland (umfasste Teile der heutigen Staaten Litauen und Lettland), Litauen, Finnland und Polen sowie auf Belorussland, die Ukraine und Transkaukasien verzichten müssen.

2. Kapitel DER ÜBERFALL DER SOWJETUNION AUF OST-POLEN (1939)

In den frühen Morgenstunden des 1. September 1939 fielen deutsche Heeresgruppen - ohne offiziel- le Kriegserklärung - von Pommern und Westpreu-ßen sowie von Oberschlesien aus in das polnische Nachbarland ein und entfesselten damit den Zweiten Weltkrieg. Das Deutsche Reich hatte erst wenige Monate zuvor den 1934 geschlossenen deutsch-pol- nischen Nichtangriffspakt gekündigt. Zwei Tage nach dem deutschen Überfall erklärten Polens Ver- bündete England und Frankreich Hitler den Krieg. Eine militärische Operation der beiden Westmächte jedoch blieb aus und wurde auch nie wirklich in Be- tracht gezogen. Auf sich allein gestellt, sah sich das polnische Heer am 10. September gezwungen, vor der Zangenoffensive auf die rumänische Grenze zu- rückzuweichen[1].

Einmarsch der Roten Armee

Am 9. September 1939 begann die Sowjetunion, Reservisten einzuberufen. Gleichzeitig verschwan- den wichtige Lebensmittel aus den Läden, Schulräu- me wurden in Lazarette umgewandelt und Benzin rationiert. Mitte September konzentrierte die Rote Armee [2], die Armee des ersten sozialistischen Landes, mehrere Panzereinheiten, Kavallerieregi- menter, motorisierte Einheiten, zahlreiche Infante- riedivisionen sowie starke Luftverbände (insgesamt etwa 1 Million Soldaten), an der Grenze zu Polen. Knapp drei Wochen nach dem Überfall Hitler- Deutschlands auf Polen, am 17. September 1939, exakt um 4 Uhr 20 morgens, marschierte die Rote Armee - ebenfalls ohne Kriegserklärung - über den Grenzfluss Zbrucz an mehreren Stellen in die ost- polnischen Gebiete[3]ein. Zwar leisteten die Pos- ten des Grenzschutzkorps Widerstand, konnten aber nicht verhindern, daß die Sowjets den Posten Zbr- zyz eroberten und die Mannschaft niedermetzelten. Schon stießen sie auf breiter Front in Richtung Wes- ten vor.4

Mit diesem heimtückischen Überfall trat die Sowjet- macht das Völkerrecht mit Füßen und verstieß (wie später auch bei anderen Unternehmungen) gegen sämtliche bestehenden Verträge[4]. Diesem Ge- waltakt lag jene zwischen Reichsaußenminister Rib- bentrop und Molotow, dem sowjetischen Volks- kommissar für Auswärtige Angelegenheiten, getrof- fene Vereinbarung (Stalin-Hitler-Pakt) zugrunde (vgl. Kap. 1.).

Der Angriff der russischen Streitmacht auf Ost-Po- len erfolgte in zwei Marschrichtungen. Eine Armee (Belorussische Front) stieß bis zur Linie der Flüsse Pissa, Narew und Bug vor, während eine zweite (Ukrainische Front) bis zur Weichsel und zum San vordrang. Die versprengten polnischen Einheiten hatten sich trotz der erdrückenden Übermacht zu verzweifelten Abwehrkämpfen aufgerafft, die bis Anfang Oktober 1939 andauerten. Die heftigsten Kämpfe fanden im Gebiet um Wilna,5 das nach dem Frieden von Brest-Litowsk (1918) Litauen zuge- schlagen wurde, im Raum Grodno (Belorussland) und bei Dobromil in Galizien5 statt. Dabei kamen nach Angaben Molotows 737 Angehörige der Roten Armee ums Leben; 1.862 wurden verwundet.6

Am 19. September fiel Wilna. Obgleich Beutezüge und Beschlagnahmungen streng untersagt worden waren,7 kam es zu Szenen wie der im folgenden Zi- tat geschilderten:

Die ausgehungerten sowjetischen Soldaten durchkämmten die Stadt, entblößten die Ge- schäfte und Lager von Lebensmitteln. Es mangelte an Mehl, Fleisch, Salz, Zucker, Fett, Streichhölzern. Die Einwohner warteten in ki- lometerlangen Schlangen auf Brot8 Massenverhaftungen und Erschießungen von polnischen Offizieren Die Sowjets begannen in den von ihnen besetzten Orten die Mannschaften zu untersuchen und sie ei- nem Zähne- und Händetest zu unterwerfen: Gold- zähne und weiße Hände verrieten ihnen einen „Pan“ (Herr), einen verkleideten Offizier, der zu er- schießen war.9 Nach der Gefangennahme polnischer Truppen in Oszman, Molodeczno und Tarnopol kam es dort zu willkürlichen Erschießungsaktionen durch Soldaten der Roten Armee. In Tarnopol wur- den die Sowjets zunächst als Verbündete empfan- gen; zu spät jedoch bemerkten die Polen ihren Irr- tum. Sowjetische Verbände umzingelten die Stadt und forderten die polnischen Truppen auf, sich zu ergeben. Als diese sich weigerten, eröffneten die überlegenen Russen das Feuer. Die Überlebenden wurden nach einem kurzen Kampf in Gefangen- schaft geführt, die Gefallenen in Massengräber ge- worfen.10 In Wilna wurden alle höheren Offiziere er- schossen. In Rohatyn (Galizien) töteten sowjetische Truppen neben männlichen Zivilisten auch Frauen und Kinder.

Erschießungen polnischer Armeeangehöriger, wobei es sich zumeist um Offiziere, aber auch um Unterof- fiziere handelte, fanden auch in Chodorow, Zloc- zow, Stryj, Kosow, Poleski und Nowogrodziec statt. Dies bestätigten auch einige aus sowjetischer Ge- fangenschaft entkommene Offiziere. Sie gaben an, dass die Sowjets nach dem Entwaffnen polnischer Truppen die Soldaten in der Regel entließen, Offi- ziere und Unteroffiziere des Grenzschutzkorps da- gegen erschossen.11 Nach der Eroberung von Grod- no setzten in verschiedenen Stadtteilen Massenre- pressalien und Verhaftungen ein. Auf dem Psia Gora wurden mehrere hundert Verteidiger der Stadt von Rotarmisten erschossen.12

Eine für einen hohen Offizier unehrenhafte Behand- lung erfuhr auch General Józef Olszyna-Wilczyński, Oberbefehlshaber des Korpsbezirks III Grodno, der seinen Truppen befahl, nicht gegen die anrückende Rote Armee zu kämpfen. In der Annahme, sie kämen als Freunde, fuhr er den Sowjettruppen ent- gegen. Doch die Sowjets kamen nicht als Freunde; sie zerrten den polnischen General aus dem Auto, stellten ihn vor eine Stalltür und erschossen ihn und seine Begleiter, darunter den Adjutanten des Gene- rals.13 Zuvor hatten die Rotarmisten den Wagen des Generals geplündert und selbst Kleinigkeiten an sich genommen. Nach der Ermordung Wilczyńskis nahmen sie dem Toten alle persönlichen Sachen wie das Virtuti-Militari-Kreuz. Madajczyk gab an, das Olszyna-Wilczyński als Klassenfeind und Feind der UdSSR in Saposkin (nahe an der litauischen Gren- ze) von den Sowjets erschossen wurde. Wie Mada- jczyk bemerkte fielen den NKWD-Kommandos noch mindestens fünf weitere polnische Generäle zum Opfer.14 Wegen konspirativer Tätigkeit in dem von den sowjetischen Truppen besetzten Ostteil Po- lens wurde General Michał Karaszewicz-Tokar- zewski von der Geheimpolizei NKWD.15 verhaftet.

Ende September/Anfang Oktober 1939 waren die noch Widerstand leistenden polnischen Einheiten aufgerufen worden, die Kampfhandlungen zu been- den bzw. gar nicht erst aufzunehmen. Alle Soldaten und Offiziere sollten die Waffen niederlegen und sich frei entscheiden können, ob sie nach Hause zu- rückkehren, sich nach Rumänien oder Ungarn oder zu der in Frankreich neu formierten polnischen Ar- mee (Armia Krajowa) begeben wollten. Solche Zu- sicherungen waren z.B. auch den polnischen Einhei- ten in Lwów gemacht worden. Die Stadt war von weit überlegenen deutschen und sowjetischen Trup- pen, darunter einer Panzerdivision, eingeschlossen. Nach einer Unterredung zwischen dem Befehlsha- ber der dortigen Garnison General Władysław Langner und dem sowjetischen General Iwanow willigte Langner - in dem Glauben an das von den Sowjets gegebene Versprechen - am 22. September 1939 in die Kapitulation ein. Die polnischen Solda- ten wurden, obwohl diese sich ergeben hatten, von den in die Stadt einziehenden sowjetischen Truppen beschossen. Fast alle Soldaten, sämtliche Offiziere sowie alle Angehörigen der Staats- und Militärpoli- zei und des Grenzschutzkorps (KOP) - etwa 2.000 Offiziere und Reserveoffiziere - wurden registriert und entgegen der Versprechungen gefangen genom- men.

Der polnische Publizist und Zeitzeuge Josef Mackiewicz beschreibt den Leidensweg der Gefangenen wie folgt:

…Auf Viehwagen zusammengepfercht, wur- den sie aus Lwów abtransportiert. Mit Bajo- nettstichen und Kolbenschlägen vorwärts- getrieben, in schmutzigen und unglaublich engen Räumen, unter Hunger und Durst reis- ten sie ostwärts einem unbekannten Ziele ent gegen. Nur wenigen gelang es, zu entkom- men. Unter diesen befand sich General Lang- ner selbst, der sich irgendwie wegschleichen konnte, so daß es ihm gelang, die rumänische Grenze zu überschreiten.16

Heroischer Widerstand des KOP und anderer versprengter Einheiten Die Hauptlast des Kampfes hatte zweifellos das Grenzschutzkorps der polnischen Armee zu tragen. Ein unter dem Befehl des Generals Wilhelm Orlik- Rückeman stehender Truppenteil lieferte den sowje- tischen Truppen mehr als 40 Gefechte und führte zwei größere Kampfhandlungen bei Szack und Wy- tyczne. Die von sowjetischen Truppen besetzte Stadt Szack und einige Dörfer in der Umgebung wurden am 28. September von Einheiten des polni- schen Grenzschutzkorps unter General Orlik-Rücke- man angegriffen. Mit gezieltem Geschützfeuer wur- de eine Kolonne sowjetischer Panzer, die vom Wald her vordrangen, attackiert und nach dem Ausfall mehrerer Fahrzeuge zum Stehen gebracht. Nach weiteren Gefechten konnte Szack am Mittag gegen 12.00 Uhr zurückerobert werden. Dieser polnische Sieg kostete die Rote Armee 500 Mann sowie sie- ben Panzer und mehrere gepanzerte Transportfahr- zeuge. Außerdem hinterließen die Sowjets bei ihrem Rückzug Lastkraftwagen, Kanonen, schwere MG und einen Teil der Stabsakten.17

In der Nacht zum 1. Oktober versuchte jene Gruppe in Eilmärschen, sich den Truppen General Klee- bergs, die weiter westlich vordrangen, anzuschlie-ßen. Im Morgengrauen schlugen die Polen einen Angriff sowjetischer Infanterietruppen, welche über Panzer und mehrere Geschützbatterien verfügten, zurück. Doch bald gelang es dem überlegenen Feind, die weit schwächeren polnischen Kräfte ein- zukreisen. Die Polen versuchten den Bug zu errei- chen, doch etwa 30 Kilometer westlich des Flusses hielt die Gruppe, worauf General Orlik-Rückeman diese auflöste. Teile der Abteilung versuchten in Richtung Ungarn auszuweichen, wurden jedoch von Rotarmisten eingeholt und niedergemetzelt. Nur we- nigen Angehörigen des Grenzschutzkorps gelang die Flucht. General Orlik-Rückeman und einige Of- fiziere schafften es, sich nach Litauen abzusetzen und über Schweden später Großbritannien zu errei- chen.18 Der heldenhafte Kampf des Grenzschutz- korps gehörte zu einer der großartigsten Leistungen der polnischen Armee während des Septemberfeld- zuges 1939. Die von General Orlik-Rückeman be- fehligte KOP-Gruppe hatte das Gebiet der Polesie (Landstreifen zwischen den Flussgebieten des Bug und Prypjat) von Ost nach West durchquert und da- bei eine Entfernung von 300 Kilometern zurückge- legt. Sie war in fortwährende Kämpfe mit überlege- nen sowjetischen Truppen verwickelt (und brachte diesen große Verluste an Menschen und Kriegsma- terial bei), ohne dabei geschlagen zu werden. Über- dies wurde sie ständig von pro-sowjetischen Ukrainern und Ruthenen bedroht.

Am 29. September drang das polnische 82. Infante- rieregiment mit einem Bataillon (das 82. Infanterie- regiment fungierte als Vorhut der von General Klee- berg befehligten SGO Polesie) nördlich von Włoda- wa (einer Stadt am Bug) vor und schlug ohne eigene Verluste die sowjetischen Truppen zurück. Diese setzten sich, von den polnischen Truppen verfolgt, nach Jablon (nördlich von Lublin) ab. Wenig später griff das 82. Infanterieregiment das Dorf an und vertrieb den Feind, wobei 50 Rotarmisten gefangen genommen wurden. Der Versuch, das Dorf mit Pan- zer- und Infanterietruppen am Abend desselben Ta- ges zurückzuerobern, scheiterte.19 Als Vergeltung für die Niederlage bei Jablon griffen sowjetische Kampfflugzeuge das Dorf Nujno an. Die polnischen Truppen verloren dabei über 40 Mann; mehr als 20 Schwerverletzte, die zurückgelassen werden muss- ten, waren von Rotarmisten ermordet worden.20

Die polnischen Verluste bezifferten sich auf 1. 500 bis 2.000 Tote (ohne Zivilisten) und etwa 20.000 Verwundete und Vermisste. 242.000 polnische Mi- litärangehörige21 gerieten in sowjetische Gefan- gen- schaft, davon 181.000 unmittelbar nach Beendigung der Kampfhandlungen. Abteilungen der polnischen Armee, auch einzelnen Offizieren und Soldaten, ge- lang es, sich nach Rumänien und Ungarn, auch nach Litauen und Lettland, wo sie wenig später ebenfalls interniert wurden, zurückzuziehen. Die Verluste der Roten Armee gab der Generalstab der Streitkräfte Russlands erstmals 2001 mit 1.139 Toten an.

Nach der Kapitulation Warschaus (27.09.1939) schlossen das Deutsche Reich und die Sowjetunion einen zweiten Grenz- und Freundschaftsvertrag, der die neue Grenze festlegte und die Aussiedlung der Volksdeutschen in den baltischen Staaten verein- barte. Zudem erhielt die Sowjetunion gegen Ge- bietskonzessionen in Polen (Buglinie) die Verfü- gungsgewalt über Litauen.22 Somit war die vierte Teilung des polnischen Staates vollzogen. Moskau rechtfertigte den Einmarsch seiner Truppen in Polen mit folgenden Worten:

Die polnische Regierung floh am 16. Sep- tember[1939]nach Rumänien. Sie ließ das polnische Volk und das Land im Stich, die sie mit ihrer kurzsichtigen Politik in die nationale Katastrophe geführt hatte. Unter diesen Bedingungen sah sich die sowjetische Regierung zu diplomatischen und militäri- schen Aktionen gezwungen, um die Bevöl- kerung der Westukraine und Westbeloruss- lands vor der faschistischen Versklavung zu bewahren […].23

Unmittelbar nach der Besetzung Ost-Polens durch sowjetische Truppen kam es zur Wiedereingliede- rung der Westukraine und Westbelorusslands in die Union der sozialistischen Sowjetrepubliken[6]. Die gesamte Bevölkerung Ost-Polens wurde somit zu Bürgern der Sowjetunion erklärt. Daraufhin wurden 150.000 junge Männer in die Rote Armee gezwun- gen. Sondereinheiten des NKWD hatten die Ver- waltung übernommen, wobei sie sich örtlicher Ko- mitees, aus Kommunisten und ukrainischen Natio- nalisten bestehend, bedienten. Im Zuge der sowjeti- schen Propaganda wurden Belorussen und Ukrainer aufgefordert, die polnischen Pans, die aus dem Lan- de eine rechtlose Kolonie gemacht und dieses polo- nisiert hätten, mit Sensen, Gabeln und Äxten totzu- schlagen.24 Die United Press berichtete am 25 Sep- tember 1939 unter der Überschrift „Die Sowjets in Galizien“: Die Bauernbevölkerung der polnischen Ukraine (Galizien) ergreife Besitz von den großen Landgütern und niste sich in den Häusern ihrer frü- heren Gutsherren ein. Das rote Kommando habe ein Bauernbataillon gebildet, welches die in den Wäl- dern und Sümpfen versteckten Gutsherren aufspü- ren solle.25

Anmerkungen:

[1] In besagter Zangenbewegung stießen zwei deutsche Heeresgruppen auf Warschau vor, das nach schweren Luftangriffen kapitulierte. Am 6. Oktober stellten die Truppen unter dem Chef der polnischen Küstenver- teidigung Konteradmiral Józef Unrug auf der Halbin- sel Hela den Kampf ein.
[2] Rote Armee (später Sowjetarmee): 1918 gegründet. Erste sozialistische Arbeiter und Bauernarmee der
[3] Das Territorium von Ost-Polen umfasste die Gebiete der Westukraine und Westbelorusslands sowie das Gebiet um Wilna. Es maß insgesamt 200.000 km² . Die Bevölkerung Ost-Polens bestand aus etwa einem Drittel Polen und einem Drittel Ukrainer, der Rest waren Weißrussen, Russen, Litauer, Juden u.a.
[4] Zu den Verträgen, gegen die nach dem Einmarsch in Ost-Polen sowjetischerseits verstoßen wurden, gehör- ten u.a. der von den Alliierten Nationen anerkannte Vertrag von Riga (1921). Das Abkommen von 1929 (Litwinow-Prokoll): Hierbei handelt es sich um ein System von Nichtangriffspakten zwischen der UdSSR, Rumänien, Polen, Lettland und Estland. Der Nichtangriffspakt zwischen Polen und der UdSSR (1932). Das Protokoll vom 5. Mai 1934, das den Nichtangriffspakt bis zum 31. Dezember 1945 ver- längerte.
[5] Galizien war ein ehemals zu Österreich/Ungarn gehö- render Landstrich, mit einem hohen ukrainischen Be- völkerungsanteil. Lemberg, die Hauptstadt Galaziens, war nach Ende des Ersten Weltkrieges an Polen ge- fallen. Nach der Konferenz von Jalta fielen zwei kleinere Gebiete in Galizien, die zuvor sowjetisch be- setzt waren, an Polen zurück. Heute gehört nur noch der westliche Teil Galiziens zu Polen, während der weit größere östliche Teil des Gebietes mit Lem- berg der Ukrainie zugesprochen wurde.
[6] Im August 1945 sprach die pro-sowjetische Regie- rung Polens der Sowjetunion die polnischen Ostprovinzen bis zur Curzon-Linie zu. Welt. Sie sollte nicht der Eroberung und Unter drückung fremder Völker, sondern der Verteidigung des Sowjetstaates und der sozialistischen Ge sellschaftsordnung dienen.

3. Kapitel IN DER GEFANGENSCHAFT DES NKWD

Die Errichtung von Gefangenenlagern im Gebiet von Smolensk Die in Gefangenschaft geratenen polnischen Einhei- ten, unter diesen befanden sich über 15.000 Offizie- re, blieben jedoch nicht in den Händen der Roten Armee. Die sowjetische Militärführung übergab sie alsbald dem NKWD. Nur etwa 1.000 von ihnen sollten das Jahr 1945 erleben. Kurzzeitig wurden die polnischen Militärs in provisorischen Durchgangs- lagern, welche dem NKWD unterstellt waren und sich nahe der polnischen Grenze befanden, festge- halten. Dort waren sie schlechter Behandlung und dauernder Unterernährung ausgesetzt; dies überleb- ten nur die Stärksten und Gesündesten. Die Ver- wundeten und Kranken hingegen starben in großer Anzahl. Mackiewicz schreibt:

Was die polnischen Kriegsgefangenen seit September 1939 in der Sowjetunion durchgemacht haben, dafür kann uns die Geschichte keine Parallele nennen.26

Auf Grund fehlender Unterbringungsmöglichkeiten und Verpflegung wurden im Oktober 1939 auf Be- schluss des Politbüros des CK der VKP (des ZK der KPdSU) Soldaten und Offiziere niederer Diensträn- ge nach Hause entlassen. Militärangehörige der un- teren Ränge, die aus den zentralen Wojewodschaf- ten Polens stammten, wurden nach Deutschland überstellt.27

Die noch in Gefangenschaft verbliebenen Militär- und Polizeiangehörigen brachte man im Herbst 1939 in die drei erst kurz zuvor eingerichteten Son- derlager Kosjelsk bei Smolensk[1], Ostaschkow bei Kalinin und Starobjelsk bei Charkow. Diese waren laut eines Beschlusses des Politbüros (Politisches Büro, oberstes Vollzugsorgan der KPdSU bis 1952) vom 2. Oktober 1939 errichtet worden und sollten die polnischen kriegsgefangenen Offiziere beherber- gen. Die höheren Offiziere sowie die hohen Staats- und Militärbeamten sollten von den übrigen Offizie- ren getrennt in einem Lager untergebracht werden. Mitarbeiter der Geheimdienste, der Spionageabwehr und der Polizei seien in einem gesonderten Lager festzuhalten. Weitere Lager für polnische Militäran- gehörige befanden sich in Putiwl, Bolotow, Pawlit- schew Bor, Szepietowka und Gorodok. Angehöri- gen anderer Nationalitäten waren Kriegsgefangen- lager wie Oranki und Susdal vorbehalten.

[...]


1 Das Olsagebiet verblieb bis zum Einfall deutscher Truppen am 3. September 1939 im Besitz Polens. Nach dem Krieg fiel das Gebiet wieder an die Tschechoslowakei.

2 UdSSR: Union der sozialistischen Sowjetrepubliken. Dieses sowjeti- sche Staatensystem bestand aus Ländern, die nicht selten unter Zwang und Androhungen von Gewalt der UdSSR angegliedert wurden. 1990/91 zerfiel das Sowjetreich.

3 Gehörte von 1918 bis 1940 zu Rumänien.

4 Piekalkiewicz, Polen-Feldzug, S. 180

5 Polnische Wojewodschaft.

6 Groehler, Selbstmörderische Allianz, S. 136

7 Kaiser, Katyn, S. 21

8 Ebd, S. 22

9 Der Spiegel, Soweit die Armeen kommen, 36/1984

10 Ebd.

11 Piekalkiewicz, Polen-Feldzug, S. 240

12 Piekalkiewicz, Polen-Feldzug, S. 243

13 Zawodny, Zum Beispiel Katyn, S. 108

14 Madajczyk, Das Drama von Katyn, S. 67/68

15 Das NKWD (Volkskommissariat für innere Angelegenheiten) war im Juli 1934 aus der GPU (politische Staatsverwaltung) hervorgegangen und fungierte als Machtinsturment im Kampf gegen oppositionelle Elemente.

16 Mackiewicz, Katyn. Ungesühntes Verbrechen S. 24

17 Piekalkiewicz, Polen-Feldzug, S. 253.

18 Ebd, S. 260.

19 Piekalkiewicz, Polen-Feldzug, S. 255 u. 257

20 Ebd, S. 255

21 Im Auszug aus dem Protokoll Nr. 13 der Sitzung des Politbüros des CK der VKP (b) vom 5. März 1940 (S. 17) ist die Rede von 240.000 in Gefangenschaft geratenen Militärs.

22 Propyläen Weltgeschichte, Bd. 9, S. 656/57.

23 Groehler, Selbstmörderische Allianz, S. 109

24 Groehler, Selbstmörderische Allianz, S. 129

25 Piekalkiewicz, Polen-Feldzug, S. 213

26 Mackiewicz, Katyn. Ungesühntes Verbrechen S. 180/81

27 Auszug aus dem Protokoll Nr. 13 der Sitzung des Politbüros des CK der VKP (b), S. 17.

Ende der Leseprobe aus 104 Seiten

Details

Titel
Russlands schlechtes Gewissen
Untertitel
Stalins Aggressions- und Annexionspolitik 1939-1945
Autor
Jahr
2014
Seiten
104
Katalognummer
V269221
ISBN (eBook)
9783656621041
ISBN (Buch)
9783656621034
Dateigröße
677 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
russlands, gewissen, stalins, aggressions-, annexionspolitik
Arbeit zitieren
Robert Winter (Autor:in), 2014, Russlands schlechtes Gewissen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/269221

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