Für Investoren ist es in Zeiten stark schwankender Finanzmärkte von Bedeutung, ein möglichst diversifiziertes Portfolio zu konstruieren, welches auch bei negativen Schwankungen, die Risiken eines Verlustes versucht zu minimieren.
Volatilität, abgeleitet aus dem lateinischen Wort volatilis für fliegend, flüchtig, hat besonders in finanzwirtschaftlichen Kontexten stark an Bedeutung gewonnen. Das Risiko einer Schwankung um den Mittelwert eines Investments kann durch die Volatilität gemessen
werden. Sie gilt häufig auch als Risikomaßzahl einer Anlagemöglichkeit und ermöglicht eine Aussage über das vergangene und zukünftige Schwankungsverhalten eines Investments.
Bereits in den 1980er Jahren kam die Idee auf, das Risiko von Kursschwankungen sicht- und handelbar zu machen. Mit der Begründung des Volatility Index (VIX) durch die Chicago Board of Exchanges (CBOE) im Jahre 1993 und der Möglichkeit Optionen auf den VIX zu handeln, wurde ein bedeutender Schritt hin zu modernen Volatilitätsinvestments gelegt.
Der VIX berechnet sich durch die zukünftig erwartete explizite Volatilität von Optionen auf den S&P 500 und weist eine negative Korrelation zu diesem auf. Genau diese Gegenläufigkeit der Indizes ermöglicht es Investoren, bei einem fallenden S&P 500, von einem Anstieg des VIX zu profitieren.
Aufgrund der anfänglichen Komplexität von Volatilitätsinvestments hat es in den letzten
Jahrzehnten zunehmend einfachere Möglichkeiten, besonders für Privatanleger gegeben, Volatilität zu handeln.
Ich möchte in nachfolgender Arbeit einen Leitfaden anbieten, mit dem es ermöglicht wird, aufgrund der Eigenschaften der Volatilität und insbesondere des VIX in bestimmten Marktphasen mögliche Handelsstrategien einnehmen zu können. Dabei soll der Fokus nicht auf dem Vergleich von Volatilitätsinvestments und der empirischen Auswertung.
Der Schwerpunkt soll darauf liegen ein Verständnis dafür aufzubauen, welche Faktoren an den Finanzmärkten dafür sorgen, dass wir bestimmte Verhaltensweisen der Volatilität und des VIX beobachten können. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung in die Problemstellung
- 2. Volatilität
- 2.1. explizite Volatilität
- 2.2. implizite Volatilität
- 2.3. Volatilitätssmile
- 3. Volatility Index
- 3.1. Berechnungsweise des VIX
- 3.2. Eigenschaften des VIX
- 3.3. VIX im Blickwinkel der Behavioral Finance
- 3.4. VIX im Blickwinkel der Effizienzmarkthypothese
- 4. Volatilität als Assetklasse
- 5. Handelsstrategien
- 5.1. Varianz und Volatility Swaps
- 5.2. Corridor Variance Swaps
- 5.3. Optionen auf den VIX
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit dem Volatilitätsthema im Finanzmarkt und analysiert die Einsatzmöglichkeiten von Volatilität als Handelsstrategie. Sie untersucht die Eigenschaften des VIX, einem wichtigen Indikator für die implizite Volatilität des S&P 500, und analysiert dessen Verhaltensmuster im Kontext verschiedener Finanztheorien. Die Arbeit beleuchtet verschiedene Handelsstrategien, die auf der Volatilität basieren.
- Die Bedeutung von Volatilität im Finanzmarkt
- Die Berechnung und Eigenschaften des VIX
- Die Anwendung von Volatilität als Handelsstrategie
- Die Rolle der Behavioral Finance und der Effizienzmarkthypothese
- Die Analyse verschiedener Strategien wie Varianz und Volatility Swaps sowie Optionen auf den VIX
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Dieses Kapitel stellt die Problemstellung der Arbeit vor und führt den Leser in die Thematik der Volatilität als Handelsstrategie ein. Es erläutert die Bedeutung des Volatilitätsthemas im Finanzmarkt und die Motivation der Arbeit.
- Kapitel 2: Hier werden die unterschiedlichen Arten von Volatilität definiert und erläutert. Dazu gehören die explizite und die implizite Volatilität sowie das Phänomen des Volatilitätssmiles. Das Kapitel bietet eine grundlegende Einführung in die Konzepte und Mechanismen der Volatilität im Finanzmarkt.
- Kapitel 3: Dieses Kapitel konzentriert sich auf den Volatility Index (VIX) und dessen Berechnung, Eigenschaften und Interpretation. Es untersucht die Rolle des VIX als Indikator für die implizite Volatilität des S&P 500 und betrachtet dessen Verhalten im Kontext der Behavioral Finance und der Effizienzmarkthypothese.
- Kapitel 4: In diesem Kapitel wird die Möglichkeit der Nutzung von Volatilität als Anlageklasse diskutiert. Es wird erläutert, wie Volatilität als eigenständiges Investment betrachtet werden kann und welche Möglichkeiten sich für Investoren ergeben.
- Kapitel 5: Dieses Kapitel stellt verschiedene Handelsstrategien vor, die auf der Volatilität basieren. Dabei werden Varianz und Volatility Swaps, Corridor Variance Swaps und Optionen auf den VIX im Detail analysiert. Es wird ein Überblick über die Funktionsweise dieser Strategien und deren Einsatzmöglichkeiten gegeben.
Schlüsselwörter
Volatilität, VIX, Volatility Index, Handelsstrategie, Effizienzmarkthypothese, Behavioral Finance, Varianz Swap, Volatility Swap, Corridor Variance Swap, Option, Finanzmarkt.
- Arbeit zitieren
- Philipp Baumeister (Autor:in), 2013, Volatilität als Handelsstrategie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/269559