Marcus Salvius Otho, als Kaiser Imperator Marcus Otho Caesar Augustus, geboren am 28. April 32 n. Chr. entstammte einer unter Augustus und Claudius zu Ruhm und Ansehen gelangten Ritterfamilie aus Ferentium. Am 15. Januar 69 n. Chr. wird Otho durch den Senat zum neuen Kaiser bestimmt und am 16. April des selben Jahres endet seine Regentschaft mit seinem Freitod. Otho war nicht der einzige Imperator, der das sogenannte Vierkaiserjahr 68/69 n. Chr. nicht überlebte. Sein Vorgänger Galba, wie auch sein Nachfolger Vitellius starben binnen Jahresfrist. Erst die Flavische Dynastie, beginnend mit Vespasian, brachte wieder etwas Kontinuität in das Imperium Romanum. Unter ihrer Herrschaft wurden die Historiker, deren Werke noch bis heute erhalten geblieben sind, politisch und schriftstellerisch aktiv. Dazu gehören unter anderen Gaius Tranquillus Suetonius, Flavius Josephus, Plutarchus und P. Cornelius Tacitus. Auch Cassius Dio hat über besagte Zeit geschrieben, wenn auch erst ein Jahrhundert später.
Auffällig bei allen genannten antiken Historikern ist deren geschlossen negativ dargestelltes Geschichtsbild des Kaisers Otho, sie sind in ihrer Charakteranalyse Othos wenig schmeichelhaft, bzw. haben sogar trotz erklärter Objektivität die Person Othos auf seine Schlechtigkeiten reduziert und positive Eigenschaften und Leistungen nicht anerkannt oder abgewertet.
Bezugnehmend auf die Schwerpunktsetzung, des Proseminars, soll es also Ziel dieser Arbeit sein die antiken Quellen kritisch zu analysieren und zu interpretieren, die aufgestellte These zu untermauern, sowie eventuelle Motive oder historisch-politische Ursachen zu ergründen. Dies ist nur möglich, wenn auch die antiken Geschichtsschreiber selbst entsprechend Beachtung finden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die überlieferten Quellen zu Kaiser Otho und dem Vierkaiserjahr 68/69 n.Chr.
- 2.1 Sueton
- 2.2 Plutarch
- 2.3 Tacitus
- 3. Das Charakterbild Kaiser Othos bei Tacitus
- 4. Tacitus' Charakterisierung im Vergleich mit Sueton und Plutarch
- 5. Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist die kritische Analyse und Interpretation antiker Quellen zum Kaiser Otho, um das überwiegend negative Geschichtsbild zu untersuchen und mögliche Motive oder historisch-politische Ursachen zu ergründen. Die Arbeit berücksichtigt dabei die antiken Geschichtsschreiber selbst und deren mögliche Voreingenommenheiten.
- Kritische Analyse der antiken Quellen (Sueton, Plutarch, Tacitus) zu Kaiser Otho.
- Vergleich der Charakterisierungen Othos bei den verschiedenen Autoren.
- Untersuchung möglicher Motive und historisch-politischer Ursachen für das negative Geschichtsbild.
- Bewertung der Objektivität und Glaubwürdigkeit der antiken Geschichtsschreiber.
- Rekonstruktion des historischen Kontextes des Vierkaiserjahres.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt Kaiser Otho im Kontext des Vierkaiserjahres (68/69 n. Chr.) vor und thematisiert das durchgängig negative Bild Othos in den antiken Quellen. Sie formuliert die Zielsetzung der Arbeit: die kritische Analyse dieser Quellen und die Ergründung der Ursachen für die negative Darstellung. Die Einleitung betont die Bedeutung der Berücksichtigung der antiken Geschichtsschreiber und ihrer möglichen Voreingenommenheiten.
2. Die überlieferten Quellen zu Kaiser Otho und dem Vierkaiserjahr 68/69 n.Chr.: Dieses Kapitel analysiert die verfügbaren antiken Quellen zu Otho, insbesondere Sueton, Plutarch und Tacitus. Es wird die Hypothese aufgestellt, dass diese Autoren auf eine gemeinsame, verlorene Quelle zurückgriffen, die sich mit der Herrschaft von Galba, Otho und Vitellius befasste. Die Diskussion der einzelnen Autoren bereitet den Weg für die detailliertere Analyse ihrer jeweiligen Charakterisierungen Othos in den folgenden Kapiteln.
2.1 Sueton: Dieses Unterkapitel beleuchtet Suetons Leben und Werk. Es wird auf die Unsicherheiten bezüglich seiner Biografie eingegangen und die Möglichkeit einer Beeinflussung seiner Darstellung Othos durch dessen Vater, der im Heer Othos diente, diskutiert. Suetons Herangehensweise an die Kaiserbiografien wird analysiert und sein Fokus auf die Charakterisierung der Herrscher, ihre persönlichen Eigenschaften und ihr Lebensende hervorgehoben.
2.2 Plutarch: Das Unterkapitel präsentiert Plutarchs Biografie und seine Herangehensweise an Geschichtsschreibung. Es thematisiert Plutarchs Ausbildung und seine Neigung zur Philosophie, ohne jedoch seine Darstellung von Otho im Detail zu analysieren.
2.3 Tacitus: Das Kapitel behandelt Tacitus' Lebenslauf und seine Bedeutung als Historiker. Es wird angedeutet, dass Tacitus' Darstellung von Otho im Mittelpunkt der Arbeit stehen wird, ohne jedoch in die Einzelheiten einzugehen.
Schlüsselwörter
Kaiser Otho, Vierkaiserjahr, antike Geschichtsschreibung, Sueton, Plutarch, Tacitus, Quellenkritik, Charakteranalyse, römische Geschichte, Imperium Romanum, Historiographie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse antiker Quellen zum Kaiser Otho
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert und interpretiert kritisch antike Quellen über Kaiser Otho, insbesondere im Kontext des Vierkaiserjahres (68/69 n. Chr.). Das Ziel ist die Untersuchung des überwiegend negativen Geschichtsbildes Othos und die Erforschung möglicher Motive oder historisch-politischer Ursachen dafür.
Welche Quellen werden untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf die antiken Geschichtsschreiber Sueton, Plutarch und Tacitus. Es wird untersucht, ob diese Autoren möglicherweise auf eine gemeinsame, verlorene Quelle zurückgriffen und wie ihre jeweiligen Voreingenommenheiten und Perspektiven die Darstellung Othos beeinflussen.
Wie wird die Analyse der Quellen durchgeführt?
Die Analyse umfasst einen Vergleich der Charakterisierungen Othos bei den verschiedenen Autoren. Es werden die jeweiligen Herangehensweisen, Biografien und möglichen Motive der Geschichtsschreiber berücksichtigt, um die Objektivität und Glaubwürdigkeit ihrer Darstellungen zu bewerten.
Was sind die zentralen Themen der Arbeit?
Zentrale Themen sind die Quellenkritik, die Charakteranalyse Othos, die Rekonstruktion des historischen Kontextes des Vierkaiserjahres und die Untersuchung der möglichen Ursachen für das negative Geschichtsbild Othos in den antiken Quellen. Die Arbeit berücksichtigt explizit die möglichen Voreingenommenheiten der antiken Geschichtsschreiber.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Analyse der überlieferten Quellen (Sueton, Plutarch, Tacitus), ein Kapitel zur Charakterisierung Othos bei Tacitus, ein Kapitel zum Vergleich der Charakterisierungen bei den verschiedenen Autoren und eine Schlussfolgerung. Die Kapitel zu Sueton, Plutarch und Tacitus bieten jeweils einen Einblick in Leben und Werk der jeweiligen Autoren.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Kaiser Otho, Vierkaiserjahr, antike Geschichtsschreibung, Sueton, Plutarch, Tacitus, Quellenkritik, Charakteranalyse, römische Geschichte, Imperium Romanum, Historiographie.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, ein differenziertes Bild von Kaiser Otho zu zeichnen, indem sie die antiken Quellen kritisch hinterfragt und die Ursachen für die negative Darstellung untersucht. Sie möchte zur Verbesserung des Verständnisses der römischen Geschichte und der antiken Geschichtsschreibung beitragen.
Welche Hypothese wird aufgestellt?
Es wird die Hypothese aufgestellt, dass Sueton, Plutarch und Tacitus auf eine gemeinsame, verlorene Quelle zurückgriffen, die sich mit der Herrschaft von Galba, Otho und Vitellius befasste. Diese Hypothese wird im Kontext der Analyse der einzelnen Autoren diskutiert.
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- M.A. Ninette Schmidt (Author), 2007, Das Charakterbild Kaiser Othos, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/269799