Das Thema „Abtreibung“ ist eine sowohl in der Ethik, als auch im rechtlichen Bereich und im öffentlichen Diskurs sehr oft diskutierte Materie. Seit den 70er Jahren ist die Abtreibung in Österreich bis zum dritten Monat ohne Angabe von Gründen erlaubt. Und seit diesem Zeitpunkt kam es auch immer wieder zu Kontroversen. Es wurde sogar eine Volksabstimmung eingeleitet, um das Abtreibungsrecht wieder einzuschränken. Der Kern dieses Problems ist das Recht auf Leben bzw. die Frage, wem dieses Recht zugesprochen werden kann/muss. Erwachsene Menschen besitzen offensichtlich dieses Recht auf Leben. Das heißt, dass kein erwachsener Mensch gegen seinen Willen getötet werden darf. Tiere oder gar Pflanzen besitzen dieses Recht offenbar nicht, denn sie werden unter anderem getötet, um den Menschen als Nahrung zu dienen. Die Mehrheit der Bevölkerung würde sagen, dass hierbei kein Recht des getöteten Tieres verletzt wird, dass diese also auch kein Recht auf Leben besitzen.
Trifft nun dieses Recht aber auch auf den ungeborenen Menschen zu bzw. ab wann hat der Mensch dieses Recht? Die katholische Kirche wäre hier natürlich der Meinung, dass der Mensch schon ab der Befruchtung unantastbar dieses Recht besitzt. Es gibt aber auch viele liberalere Stimmen, die die Abtreibung bis hin zur Geburt befürworten. Es stellt sich die Frage ob und wie ein ethischer Standpunkt in der Frage der Abtreibung eine befriedigende Antwort geben kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rechtliche Aspekte
- Menschenrechte
- Die rechtliche Situation in Österreich und Deutschland
- Internationaler Vergleich des Abtreibungsrechts
- Ethische Positionen
- Die konservative katholische Position
- Die liberale Position nach Hoerster
- Die Problematik der Grenzziehung
- Entwicklungsstadien des Ungeborenen
- Mögliche Grenzziehungen
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit beschäftigt sich mit der vielschichtigen Abtreibungsproblematik und untersucht die Frage, wann einem menschlichen Leben ein Recht zugesprochen werden muss. Der Fokus liegt dabei auf der ethischen und rechtlichen Debatte um die Grenzziehung in Bezug auf die Abtreibung.
- Rechtliche Aspekte der Abtreibung in Österreich, Deutschland und internationalem Vergleich
- Ethische Positionen zum Abtreibungsrecht, insbesondere die konservative katholische und die liberale Position nach Hoerster
- Die Schwierigkeit der Grenzziehung in Bezug auf das Recht auf Leben des Ungeborenen
- Analyse verschiedener Argumente und Standpunkte in der Abtreibungsdebatte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Abtreibungsproblematik als eine zentrale Frage in der Ethik, im Recht und im öffentlichen Diskurs vor. Sie beleuchtet die Kontroversen um das Abtreibungsrecht in Österreich und die Frage des Rechts auf Leben des ungeborenen Menschen.
Der erste Teil der Arbeit beleuchtet die rechtlichen Aspekte der Abtreibung. Hier werden die rechtlichen Regelungen in Österreich und Deutschland im Detail dargestellt und mit internationalen Standards verglichen. Der Fokus liegt dabei auf den Menschenrechten, insbesondere dem Recht auf Leben, und deren Interpretation im Kontext der Abtreibungsdebatte.
Der zweite Abschnitt geht auf die ethischen Positionen zur Abtreibung ein. Die Arbeit stellt die konservative katholische Position, die das Recht auf Leben ab der Befruchtung vertritt, und die liberale Position nach Norbert Hoerster, der eine Abtreibung bis hin zur Geburt befürwortet, gegenüber.
Der Abschnitt „Die Problematik der Grenzziehung“ untersucht die Frage, wann einem ungeborenen Menschen das Recht auf Leben zugesprochen werden muss. Dabei werden verschiedene Entwicklungsstadien des Ungeborenen und die Schwierigkeiten bei der Festlegung einer eindeutigen Grenzziehung für die Abtreibung analysiert.
Schlüsselwörter
Abtreibung, Recht auf Leben, Menschenrechte, Grenzziehung, ethische Positionen, konservative Position, liberale Position, Fristenregelung, Indikationsregelung, Österreich, Deutschland, internationaler Vergleich, Norbert Hoerster.
- Arbeit zitieren
- Gerald Buttinger (Autor:in), 2002, Die Abtreibungsproblematik und die Frage nach einer Grenzziehung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27008