In dem Seminar „Berufliche Sozialisation“ wurde nicht nur die Sozialisation im Beruf analysiert, sondern auch die Sozialiastion für den Beruf. Dabei spielt die Schule als Sozisalisationinstanz eine bedeutende Rolle, da Kinder und Jugendliche immer mehr Zeit dort verbringen und die Schule dadurch zu ihrem zentralen Lebensraum wird.
Bei dieser Arbeit handelt es sich um eine Ausarbeitung des im Seminar vorgetragendes Referates „Schulische Sozialisation“, basierend auf den Artikel von Dieter Ulich (vgl. Ulich 1991). Seine Ausführungen werden dabei durch aktuelle Beispiele und Ausführungen bekräftigt, erweitert oder widerlegt.
Im Fokus liegt dabei die Selektionsfunktion der Schule und ihre Auswirkungen auf Lehrer und besonders auf Schüler und Schülerinnen. Zunächst werden deshalb kurz die Begriffe „Schulische Sozialisation“ und „Selektionsfunktion“ definiert. Im Anschluss wird zunächst die Sicht der Lehrer beschrieben, wobei auf das Verhältnis zu Schülern eingegangen wird, da diese durch die Macht der Lehrer, an der Selektion aktiv beizutragen, beeinflusst wird. Dies geschieht hauptsächlich durch die Vergabe von Noten und ihre Folgen, die ebenfalls beleuchtet werden. Der nächste Abschnitt beschäftigt sich dann mit der Sicht der Schüler, ihr Verhältnis zu anderen Schülern und insbesondere mit verschiedenen Arten von Druck, die durch die Selektion entstehen. Ulich beschreibt in seinem Artiel nicht nur die verschiedenen Sichtweisen, sondern sieht gleichzeitig das dreigliedrige Schulsystem als Förderer der Selektion. Deshalb wird in dieser Arbeit auch dieser Teil betrachtet und verschiedene Alternativen untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Schulische Sozialisation
- Kurzdefinition
- Die Selektionsfunktion
- Die Selektion aus Lehrersicht
- Das Lehrer-Schüler-Verhältnis
- Selektion durch Notenvergabe und Nicht-Versetzung
- Die Selektion aus Schüler- und Elternsicht
- Das Schüler-Schüler-Verhältnis
- Die Folgen des Konkurrenz-, Erwartungs- und Leistungsdruck
- Physische und psychische Probleme
- Zukunftsängste
- Dreigliedriges Schulsystem und Alternativen
- Das dreigliedrige Schulsystem
- Alternative: Gesamtschule
- Alternative: Sekundarschule
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Selektionsfunktion der Schule und deren Auswirkungen auf Lehrer und Schüler. Sie basiert auf dem Artikel von Dieter Ulich (1991) und erweitert diesen durch aktuelle Beispiele. Der Fokus liegt auf der Beschreibung der Perspektive von Lehrern und Schülern auf den Selektionsprozess und der Untersuchung des dreigliedrigen Schulsystems als dessen Förderer sowie alternativer Modelle.
- Definition und Bedeutung der schulischen Sozialisation
- Die Selektionsfunktion der Schule und deren Mechanismen
- Die Perspektive von Lehrern auf den Selektionsprozess
- Die Perspektive von Schülern auf den Selektionsprozess und dessen Auswirkungen
- Das dreigliedrige Schulsystem und alternative Schulmodelle
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der schulischen Sozialisation ein und beschreibt den Fokus der Arbeit auf die Selektionsfunktion der Schule und deren Auswirkungen auf Lehrer und Schüler. Sie erläutert die Grundlage der Arbeit im Seminar "Berufliche Sozialisation" und den Bezug zu Ulichs (1991) Artikel, der durch aktuelle Beispiele ergänzt wird.
Schulische Sozialisation: Dieses Kapitel definiert den Begriff der schulischen Sozialisation und hebt deren Bedeutung neben der Familie als Sozialisationsinstanz hervor. Es wird die doppelte Funktion der Schule – die Qualitätsfunktion (Förderung der Fähigkeiten) und die Selektionsfunktion (Einteilung in Bildungswege) – erläutert und der Prozess der frühen Selektion im deutschen Schulsystem im Vergleich zu anderen europäischen Ländern diskutiert. Der Abschnitt betont die weitreichenden Folgen dieser Selektion für Lehrer und Schüler.
Die Selektion aus Lehrersicht: Dieser Abschnitt befasst sich mit dem asymmetrischen Machtverhältnis zwischen Lehrern und Schülern. Während die Lehrer Macht über die Notenvergabe und den Unterrichtsverlauf haben, üben Schüler durch ihr Verhalten ebenfalls Einfluss aus, indem sie den Erfolg der Lehrmethoden beeinflussen. Das Kapitel beleuchtet die Ambivalenz der Schülerwünsche nach individueller Förderung und gleichzeitig nach Gerechtigkeit und Konsequenz. Leistungsstarke und konforme Schüler werden bevorzugt behandelt, was zu Benachteiligung schwächerer Schüler führen kann. Der Aspekt des Vertrauensverhältnisses zwischen Lehrern und Schülern wird als wichtiger Faktor für die Lernmotivation betrachtet, der aber oft im Spannungsfeld zwischen Autorität und menschlicher Nähe steht.
Die Selektion aus Schüler- und Elternsicht: Dieses Kapitel untersucht die Schülerperspektive, insbesondere das Schüler-Schüler-Verhältnis und die Folgen des durch die Selektion entstehenden Konkurrenz-, Erwartungs- und Leistungsdrucks. Es werden physische und psychische Probleme sowie Zukunftsängste als Konsequenzen dieser Drucksituationen beschrieben.
Dreigliedriges Schulsystem und Alternativen: Der letzte inhaltliche Abschnitt analysiert das dreigliedrige deutsche Schulsystem als Förderer der Selektion und betrachtet alternative Schulmodelle wie Gesamtschulen und Sekundarschulen. Der Fokus liegt auf den unterschiedlichen Auswirkungen der verschiedenen Systeme auf die Schüler und die Möglichkeiten, die Selektion zu beeinflussen.
Schlüsselwörter
Schulische Sozialisation, Selektionsfunktion, Lehrer-Schüler-Verhältnis, Schüler-Schüler-Verhältnis, Leistungsdruck, dreigliedriges Schulsystem, Gesamtschule, Sekundarschule, Notenvergabe, Bildungswege, Persönlichkeitsentwicklung.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zur Analyse der Selektionsfunktion der Schule
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Selektionsfunktion der Schule und deren Auswirkungen auf Lehrer und Schüler. Sie basiert auf dem Artikel von Dieter Ulich (1991) und erweitert diesen durch aktuelle Beispiele. Der Fokus liegt auf der Beschreibung der Perspektive von Lehrern und Schülern auf den Selektionsprozess und der Untersuchung des dreigliedrigen Schulsystems als dessen Förderer sowie alternativer Modelle.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die schulische Sozialisation, die Selektionsfunktion der Schule und deren Mechanismen, die Perspektive von Lehrern und Schülern auf den Selektionsprozess, die Auswirkungen des Leistungsdrucks, das dreigliedrige Schulsystem und alternative Schulmodelle wie Gesamtschulen und Sekundarschulen.
Wie wird die Selektion aus Lehrersicht betrachtet?
Der Abschnitt zur Lehrersicht beleuchtet das asymmetrische Machtverhältnis zwischen Lehrern und Schülern. Lehrer haben Macht über Notenvergabe und Unterrichtsverlauf, während Schüler durch ihr Verhalten den Erfolg der Lehrmethoden beeinflussen. Leistungsstarke und konforme Schüler werden bevorzugt, was zu Benachteiligung schwächerer Schüler führen kann. Das Kapitel betont die Bedeutung des Vertrauensverhältnisses zwischen Lehrern und Schülern für die Lernmotivation.
Wie wird die Selektion aus Schüler- und Elternsicht betrachtet?
Aus Schülerperspektive wird das Schüler-Schüler-Verhältnis und der durch die Selektion entstehende Konkurrenz-, Erwartungs- und Leistungsdruck untersucht. Konsequenzen dieser Drucksituationen sind physische und psychische Probleme sowie Zukunftsängste.
Welche Rolle spielt das dreigliedrige Schulsystem?
Das dreigliedrige Schulsystem wird als Förderer der Selektion analysiert. Die Arbeit vergleicht es mit alternativen Schulmodellen wie Gesamtschulen und Sekundarschulen und untersucht deren unterschiedliche Auswirkungen auf Schüler und die Möglichkeiten, die Selektion zu beeinflussen.
Was sind die zentralen Schlüsselbegriffe?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind schulische Sozialisation, Selektionsfunktion, Lehrer-Schüler-Verhältnis, Schüler-Schüler-Verhältnis, Leistungsdruck, dreigliedriges Schulsystem, Gesamtschule, Sekundarschule, Notenvergabe, Bildungswege und Persönlichkeitsentwicklung.
Welche Kapitel beinhaltet die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel zur schulischen Sozialisation, zur Selektion aus Lehrersicht, zur Selektion aus Schüler- und Elternsicht, zu dreigliedrigen Schulsystemen und Alternativen sowie ein Fazit und Ausblick. Jedes Kapitel fasst seine Kernaussagen zusammen.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Selektionsfunktion der Schule und deren Auswirkungen auf Lehrer und Schüler zu analysieren und verschiedene Perspektiven darauf zu beleuchten. Sie will das dreigliedrige Schulsystem kritisch hinterfragen und alternative Modelle diskutieren.
- Arbeit zitieren
- Cristina Flores (Autor:in), 2012, Schulische Sozialisation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/270527