Grin logo
en de es fr
Shop
GRIN Website
Texte veröffentlichen, Rundum-Service genießen
Zur Shop-Startseite › Didaktik für das Fach Deutsch - Literatur, Werke

Interpretation zu dem Gedicht »Zum Lazarus I« von Heinrich Heine

Vollständige Gedichtinterpretation

Titel: Interpretation zu dem Gedicht »Zum Lazarus I« von Heinrich Heine

Exzerpt , 2013 , 6 Seiten

Autor:in: Guido Wahrenberg (Autor:in)

Didaktik für das Fach Deutsch - Literatur, Werke
Leseprobe & Details   Blick ins Buch
Zusammenfassung Leseprobe Details

Der vorliegende Text stellt eine vollständige und ausführliche Gedichtinterpretation (Einleitung, Hauptteil und Schluss) des Gedichts "Zum Lazarus I" von Heinrich Heine dar.

Leseprobe


Gerechtigkeit ist das Fundament des sozialen Miteinanders und ist somit Grundnorm für ein menschliches Zusammenleben, sowie die gerechte Verteilung von Chancen oder Gütern. So kommt es, dass sich schon seit Jahrhunderten viele namenhafte Philosophen darauf berufen. Jeder definiert Gerechtigkeit anders, jedoch ist sie bis heute fester Bestandteil in unserem Leben. Auch Heine beschäftigt sich in seinem Gedicht »Zum Lazarus I« primär mit der Frage nach der Gerechtigkeit, jedoch in Bezug auf Gott. Und setzt diese in den Kontext zum (realen) öffentlichen Leben.

Heinrich Heine verfasste das Gedicht „Zum Lazarus I“ im Jahre 1852. Es besteht aus vier Strophen mit jeweils vier Versen und gehört zur Gattung der Gedankenlyrik. Das Metrum ist ein dreihebiger Trochäus. Die römische Ziffer im Titel lässt darauf schließen, dass Heine auch anderen Gedichten den Titel „Zum Lazarus“ gegeben hat. Heine selbst ist ein Phänomen der Romantik, da er einerseits der populärste romantische Lyriker war und seine Gedichte die Epoche prägten und oftmals daraus auch Volkslieder entstanden (z.B. Die Lorelei). Auf der anderen Seite distanzierte er sich stark vom Poesiebegriff der Romantik. Er sah die Welt als zerrissen an, kritisierte die Wirklichkeit wie die übrigen Dichter der Romantik, glaubte aber nicht an den Urgrund der Poesie in allen Dingen. „Der Dichter habe die Aufgabe, diesen Riss zu zeigen und nicht vor ihm die Augen zu verschließen. Wer vor ihm in die Gegenwelten flüchte, die Welt als heil und als Ganzes zeige, der lüge.“, so Heine. In vielen Gedichten Heines, auch bei »Zum Lazarus« wird dies und ein Zwiespalt deutlich zwischen der schönen Welt der Romantik, nach der auch Heine sich sehnte, und seiner Einsicht in die Brüchigkeit der Welt und die Falschheit der romantischen Gegenwelten. Dieser Zwiespalt äußert sich als Ironie, mit der Heine romantische Bilder in seinen Gedichten gestaltet.

Ich vertrete in meiner Analyse die These, dass »Zum Lazarus I« die Suche der Menschen nach Antworten beschreibt, die erklären, warum das Leben manchmal ungerecht zu sein scheint und welche Rolle hinsichtlich der Gerechtigkeit Gott spielt. In der ersten Strophe beschreibt der Sprecher die Versuche, diese Fragen mit Hilfe der Wissenschaft zu lösen. Die Menschen glauben an die Wissenschaft und versprechen sich Erkenntnisse aus „heilgen Parabolen“ (V.1) und „frommen Hypothesen“ (V.2) dieser Parallelismus sagt auch aus, dass Gott sich auf die Menschen konzentrieren soll, anstelle der Gleichnisse, was durch die Anapher „Laß“ (V.1) auffordernd wirkt und auch aussagt, dass der Autor ungeduldig ist. Mit „Parabolen“ (V.1) könnten sowohl mathematische Parabeln als auch die Parabel als gleichnishafte Geschichte gemeint sein. Diese Möglichkeiten und die Klassifizierung als heilig und fromm verweisen sowohl auf den wissenschaftlichen als auch auf den religiösen Glauben der Menschheit. Die Wissenschaft führt jedoch nicht näher an die gesuchte Erkenntnis, sodass der Sprecher die Menschen auffordert, davon abzulassen. „Die verdammten Fragen“ (V.3) sollen „ohne Umschweif“ (V.4) gelöst werden. Es sind „verdammte“ (V.3) Fragen, weil der Sprecher sie nicht lösen und ihnen auch nicht aus dem Weg gehen kann. Der Wunsch, zu wissen, was hinter dem Leben steht und wieso es ist, wie es ist, existiert ebenso lange wie die Menschen selbst. Statt sich den Kopf zu zerbrechen, sollen sie nicht lange nachdenken und ihre Fragen intuitiv beantworten.

[...]

Ende der Leseprobe aus 6 Seiten  - nach oben

Details

Titel
Interpretation zu dem Gedicht »Zum Lazarus I« von Heinrich Heine
Untertitel
Vollständige Gedichtinterpretation
Autor
Guido Wahrenberg (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2013
Seiten
6
Katalognummer
V270684
ISBN (eBook)
9783656615538
ISBN (Buch)
9783656615507
Sprache
Deutsch
Schlagworte
interpretation gedicht lazarus heinrich heine vollständige gedichtinterpretation
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
Guido Wahrenberg (Autor:in), 2013, Interpretation zu dem Gedicht »Zum Lazarus I« von Heinrich Heine, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/270684
Blick ins Buch
  • Wenn Sie diese Meldung sehen, konnt das Bild nicht geladen und dargestellt werden.
  • https://cdn.openpublishing.com/images/brand/1/preview_popup_advertising.jpg
  • Wenn Sie diese Meldung sehen, konnt das Bild nicht geladen und dargestellt werden.
  • Wenn Sie diese Meldung sehen, konnt das Bild nicht geladen und dargestellt werden.
  • Wenn Sie diese Meldung sehen, konnt das Bild nicht geladen und dargestellt werden.
  • Wenn Sie diese Meldung sehen, konnt das Bild nicht geladen und dargestellt werden.
Leseprobe aus  6  Seiten
Grin logo
  • Grin.com
  • Zahlung & Versand
  • Impressum
  • Datenschutz
  • AGB
  • Impressum