Das „Unbehagen in der Moderne“, ein Werk Charles Taylors von 1991, das hier den maßgeblichen Leitfaden für meine Arbeit vorgibt, trifft auch im Jahre 2013 reflexiv den Kern der Sache und spricht aus der Seele derer, die dieses Unbehagen in und an unserer Zeit empfinden. Was hat sich seit dieser Schrift verändert, ohne die gesellschaftliche Entwicklung als zu sehr als die Wirkung derselben betrachten zu wollen? Ich lege dem Leser ans Herz über diese Frage nach dem Lesen einmal retrospektiv für sich im Stillen, mehr intuitiv als intellektuell, „nachzufühlen“.
Ausgehend von der Beschreibung der negativen Tendenzen der gesellschaftlichen Entwicklung nach Charles Taylor über das moderne Ideal der Authentizität, bzw. das Postulat der Selbstverwirklichung seit den 80iger Jahren komme ich auf den wichtigen und gemeinschaftsstiftenden moralischen Bedeutungshorizont zu sprechen, der einem Relativismus der Werte Einhalt gebieten sollte. Nach der Feststellung der Dialogizität der Menschen und der Einsicht in die Notwendigkeit gemeinsamer Wertmaßstäbe außerhalb der Parole „Jedem das Seine“ beleuchte ich die Authentizität als inszenierende Praxis im Hip Hop in Deutschland anfangs der 90er bis zur Jahrtausendwende. Dabei werde ich den einen oder anderen Schlenker in die aktuelle Situation wagen, aber schließlich herausarbeiten, dass sich die Entwicklung der Hip Hop Kultur in Deutschland unter dem Authentizitätsideal mit der gesellschaftlichen durchaus vergleichen lässt. Abschließen werde ich die Arbeit mit einem ersteindrücklich wohl pessimistisch anmutenden Fazit, welches den Lauf der Geschichte als ein autonomes „Werden“ charakterisiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Unbehagen
- Bedeutend gleichgültig
- Der moralische Bedeutungshorizont
- Das Bedürfnis nach Anerkennung
- Authentizität als inszenierende Praxis im Hip Hop
- Das Ideal der Authentizität
- Fazit; Ein stahlhartes Gehäuse!
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Konzept der Authentizität in der Moderne und im Hip Hop. Sie untersucht, wie das Ideal der Authentizität im Werk von Charles Taylor in der modernen Gesellschaft verstanden wird und wie es sich in der Subkultur des Hip Hop widerspiegelt.
- Das Unbehagen an der Moderne und der Individualismus
- Die Entzauberung der Welt und die Bedeutung des Selbst
- Das Ideal der Authentizität und die Gefahr der Fragmentierung
- Die Inszenierung von Authentizität im Hip Hop
- Der moralische Bedeutungshorizont und die Notwendigkeit gemeinsamer Werte
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt Charles Taylors Werk "Das Unbehagen in der Moderne" als Ausgangspunkt der Arbeit vor und reflektiert die aktuelle Relevanz des Themas.
Das Unbehagen
Dieses Kapitel analysiert Taylors Kritik am Individualismus der Moderne. Es beleuchtet die Auswirkungen auf die gesellschaftliche Struktur und die Folgen für das individuelle Leben.
Bedeutend gleichgültig
Das Kapitel beleuchtet die Entwicklung des Authentizitätsbegriffs vom 18. Jahrhundert bis zur Moderne. Es stellt die Verbindung zwischen Authentizität und der Idee der Selbstverwirklichung dar und hinterfragt die Gefahr eines individualistischen Moralismus.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Authentizität, Moderne, Hip Hop, Charles Taylor, Individualismus, Selbstverwirklichung, moralischer Bedeutungshorizont, Fragmentierung, Atomisierung, gesellschaftliche Entwicklung, Kultur, Inszenierung.
- Arbeit zitieren
- Cornelius Klatt (Autor:in), 2013, Authentizität in der Moderne und im Hip Hop, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/270731