Im Juli 2012 war es endlich so weit: Deutschland bekam sein eigenes Mediationsgesetz. Der Weg dorthin war allerdings voller Diskussionen und Kontroversen, und auch das Mediationsgesetz selbst wirft Fragen auf. Aus diesen Gründen beschreibt die Arbeit zunächst die Entwicklungsgeschichte der europäischen Richtlinie sowie des deutschen Mediationsgesetzes und geht dann genauer auf drei besondere Themengebiete ein: die gerichtsinterne Mediation, die Erklärungspflicht des § 253 ZPO sowie die Kosten des Gerichtsverfahrens und der Mediation.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- 1. Richtlinie 2008/52/EG und das deutsche Gesetz
- Mediationsrichtlinie
- Mediationsgesetz
- B. Kritik an der Umsetzung
- 1. Umgang mit der gerichtsinternen Mediation
- 1.1 Ausgangssituation in Deutschland
- a) Außergerichtliche Güteverfahren (§ 15a EGZPO, die obligatorische Streitschlichtung)
- b) Gerichtliche Güteverhandlung (§ 278 ZPO, die obligatorische Güteverhandlung)
- c) Güterichtermodell (§ 278 Abs. 5 S. 1 ZPO analog)
- 1.2 Umsetzung der gerichtsinternen Mediation
- 1.3 Kritik
- 2. Änderungen zur Erklärungspflicht bei Verfahrenseinleitung (§ 253 Abs. 3 S. 1 ZPO)
- 2.1 Ausgangssituation
- 2.2 Änderungen durch das Mediationsgesetz
- a) § 253 Abs. 3 Nr. 1, 1. Hs. ZPO – vorprozessualer Versuch
- b) § 253 Abs. 3 Nr. 1, 2. Hs. ZPO – entgegenstehende Gründe
- 2.3 Kritik
- a) Gefahr der Standardisierung
- b) Fehlen des verpflichtenden Charakters
- 2.4 Anregungen
- a) Modifizierung des § 253 ZPO
- b) Informiertheit
- c) Informationsgespräche in der ZPO
- d) Obligatorisch, angeordnet oder freiwillig?
- 3. Kosten
- 3.1 Ausgangssituation
- 3.2 Änderungen durch das Mediationsgesetz
- 3.3 Kritik
- 3.4 Lösungsmöglichkeiten
- C. Fazit
- D. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist die Beleuchtung wichtiger Kritikpunkte bezüglich der Umsetzung des deutschen Mediationsgesetzes und die Aufzeigen von Verbesserungsvorschlägen für eine mögliche Evaluierung. Die Arbeit untersucht die Entwicklungsgeschichte der europäischen Richtlinie und des deutschen Gesetzes, bevor sie sich mit drei zentralen Themen auseinandersetzt: der gerichtsinternen Mediation, der Erklärungspflicht gemäß § 253 ZPO und den Kosten von Gerichtsverfahren und Mediation.
- Analyse der Umsetzung der Europäischen Mediationsrichtlinie (2008/52/EG) in deutsches Recht
- Kritikpunkte an der gerichtsinternen Mediation
- Bewertung der geänderten Erklärungspflicht nach § 253 ZPO
- Untersuchung der Kostenstrukturen von Gerichtsverfahren und Mediation
- Entwicklung von Verbesserungsvorschlägen
Zusammenfassung der Kapitel
A. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Konfliktlösung ein und betont die Bedeutung alternativer Verfahren wie der Mediation im Vergleich zu gerichtlichen Auseinandersetzungen. Sie skizziert die Entstehung der Europäischen Mediationsrichtlinie und des deutschen Mediationsgesetzes, wobei die Herausforderungen und Kontroversen im Umsetzungsprozess hervorgehoben werden. Der Fokus liegt auf der Notwendigkeit einer effektiven und gerechten Konfliktlösung, die über rein rechtliche Aspekte hinausgeht und dauerhafte Lösungen anstrebt.
B. Kritik an der Umsetzung: Dieses Kapitel analysiert kritische Punkte der Umsetzung des Mediationsgesetzes. Es beleuchtet die gerichtsinterne Mediation, die Erklärungspflicht nach § 253 ZPO und die Kostenfrage. Die Analyse umfasst die Ausgangssituation, die durch das Mediationsgesetz eingeführten Änderungen und die daraus resultierenden Probleme. Konkrete Beispiele und Fallkonstellationen werden verwendet, um die Kritikpunkte zu verdeutlichen. Der Abschnitt zu den Kosten vergleicht die Kosten von Gerichtsverfahren und Mediation und bewertet die Unterstützungsmöglichkeiten.
Schlüsselwörter
Europäische Mediationsrichtlinie (2008/52/EG), Mediationsgesetz, Gerichtsinterne Mediation, § 253 ZPO, Erklärungspflicht, Prozesskosten, Verfahrenskosten, Konfliktlösung, Alternative Streitbeilegung, Kostenhilfe.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument: Analyse der Umsetzung des deutschen Mediationsgesetzes
Was ist der Gegenstand dieses Dokuments?
Das Dokument analysiert die Umsetzung des deutschen Mediationsgesetzes, das auf der Europäischen Mediationsrichtlinie (2008/52/EG) basiert. Es beleuchtet kritische Punkte der Umsetzung und schlägt Verbesserungsvorschläge vor.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument befasst sich mit drei zentralen Themen: der gerichtsinternen Mediation, der geänderten Erklärungspflicht gemäß § 253 ZPO und den Kosten von Gerichtsverfahren im Vergleich zu Mediation. Es untersucht die Entwicklung der Richtlinie und des Gesetzes, analysiert die Ausgangssituation, die durch das Mediationsgesetz eingeführten Änderungen und die daraus resultierenden Probleme.
Was sind die Hauptkritikpunkte an der Umsetzung des Mediationsgesetzes?
Die Kritikpunkte beziehen sich auf die gerichtsinterne Mediation (insbesondere die Umsetzung, die Ausgangssituation in Deutschland mit außergerichtlichen und gerichtlichen Güteverfahren und das Güterichtermodell), die geänderte Erklärungspflicht nach § 253 ZPO (die Gefahr der Standardisierung, der fehlende verpflichtende Charakter), und die Kosten von Gerichtsverfahren und Mediation. Es wird die unzureichende Information der Parteien bemängelt.
Welche Verbesserungsvorschläge werden gemacht?
Das Dokument schlägt verschiedene Verbesserungsvorschläge vor, unter anderem eine Modifizierung des § 253 ZPO, verbesserte Information der Parteien über Mediation, die Einführung von Informationsgesprächen in der Zivilprozessordnung (ZPO) und Überlegungen zur obligatorischen, angeordneten oder freiwilligen Natur der Mediation.
Wie ist das Dokument aufgebaut?
Das Dokument enthält eine Einleitung, ein Inhaltsverzeichnis, eine Beschreibung der Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel, und eine Liste der Schlüsselwörter. Es gliedert sich in Abschnitte zur Einleitung, Kritik an der Umsetzung (Gerichtsinterne Mediation, Erklärungspflicht nach § 253 ZPO, Kosten), Fazit und Ausblick.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt des Dokuments?
Schlüsselwörter sind: Europäische Mediationsrichtlinie (2008/52/EG), Mediationsgesetz, Gerichtsinterne Mediation, § 253 ZPO, Erklärungspflicht, Prozesskosten, Verfahrenskosten, Konfliktlösung, Alternative Streitbeilegung, Kostenhilfe.
Für wen ist dieses Dokument relevant?
Dieses Dokument ist relevant für Juristen, Wissenschaftler, die sich mit alternativen Streitbeilegungsverfahren beschäftigen, sowie für alle, die sich für die Umsetzung des Mediationsgesetzes und die Verbesserung von Konfliktlösungsmechanismen interessieren.
- Quote paper
- Tina Dörk (Author), 2013, Kritik an der Umsetzung der Europäischen Mediationsrichtlinie (2008/52/EG) in das deutsche Recht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/270764