„Online-PR ist eine Art digitaler Cocktailparty, auf der Kommunikationsprofis die Gastgeber sind. An ihnen liegt es, die richtigen Gäste einzuladen, eine strategisch günstige Sitzordnung auszuarbeiten, für Gesprächsstoff zu sorgen, die Konversation in Gang zu bringen, ein geselliger wie sachkundiger Gesprächspartner zu sein, zuzuhören und die passende Musik auszuwählen.“ Bleibt man in diesem Bild, ist Online-Krisen-PR demnach eine Party, auf der nicht alles läuft, wie ursprünglich geplant. Unangenehme Gäste, die man lieber ganz schnell wieder loswerden würde, mischen sich unter die Partygesellschaft und streuen dort Themen, die absolut nicht im Sinne der Gastgeber sind. Schnell entwickelt sich Aufregung, Gerüchte verbreiten sich und die Stimmung schlägt ins Negative um. Die Gastgeber haben die Kontrolle über ihre eigene Party verloren.
Dieses bildhafte Beispiel macht deutlich: In Krisensituationen gelten eigene Regeln. Kommunikation kann zwar strategisch geplant und im Sinne des Unternehmens gestaltet werden, kippt die öffentliche Stimmung in einer Krisensituation aber, können Kommunikationsprofis nur noch Krisenbewältigung betreiben. Der Verlauf der Ereignisse wird dann in großem Maße von außen mitbestimmt.
Ein Medium hat die Kommunikationsarbeit in der Vergangenheit drastisch verändert: das Internet. Dabei geht es weniger um das Internet als Technologie an sich, sondern um seine Rolle als Kommunikationsinstrument. Es verbindet Menschen miteinander – und es verbindet Unternehmen mit seinen Zielgruppen. Dass diese Entwicklung auch Einfluss auf die Krisen-PR hat, steht außer Frage. Schnelligkeit, Transparenz und weltweite Vernetzung bestimmen die Kommunikation im Online-Raum. Besonderes durch Social Media Tool werden diese Eigenschaften verstärkt und für eine breite Masse an Nutzern zugänglich gemacht. Dies stellt die Krisenkommunikation vor völlig neue Herausforderungen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Vorüberlegungen
- Die Krise: Definition und Charakteristika
- Systemcharakteristika von Social Media
- Merkmale des Internets im Krisenkontext
- Interaktivität
- Fehlende Gatekeeper
- Globale Kommunikation
- Informationsgeschwindigkeit
- Online-Krisenprävention in Zeiten von Social Media
- Online Reputation als digitaler Schutzschild
- Strategisches Frühwarnsystem und organisationales Zuhören: Online Monitoring
- Dialogische Online-Kommunikation im Krisen-Kontext
- Krisenkommunikation in der Praxis
- Schnelligkeit
- Recht und Unrecht
- Umgang mit Kritik
- Personal Branded Editing
- Fazit - Online-Krisen-PR zwischen Anspruch und Wirklichkeit
- Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Herausforderungen der Krisen-PR im Kontext von Social Media. Ziel ist es, die Anpassung der Unternehmenskommunikation an die Besonderheiten dieser neuen Medienlandschaft zu beleuchten und Handlungsempfehlungen für Unternehmen zu entwickeln. Die Arbeit analysiert die spezifischen Regeln und notwendigen Anpassungen der Arbeitsroutinen.
- Definition und Charakteristika von Krisen
- Systemcharakteristika von Social Media und deren Einfluss auf die Krisenkommunikation
- Krisenrelevante Merkmale des Internets (Interaktivität, fehlende Gatekeeper, globale Kommunikation, Informationsgeschwindigkeit)
- Online-Krisenprävention (Reputation Management, Monitoring, dialogische Kommunikation)
- Praktische Aspekte der Krisenkommunikation im Social Web (Schnelligkeit, Umgang mit Kritik, rechtliche Aspekte)
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung vergleicht Online-PR mit einer Cocktailparty und verdeutlicht, wie Krisen die Kontrolle über die Kommunikation stören. Sie hebt die transformative Rolle des Internets als Kommunikationsinstrument hervor, das Unternehmen mit Zielgruppen verbindet und die Schnelligkeit, Transparenz und globale Vernetzung der Kommunikation beeinflusst, insbesondere durch Social-Media-Tools. Dies führt zu neuen Herausforderungen für die Krisenkommunikation.
Theoretische Vorüberlegungen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für das Verständnis von Krisen und Social Media. Es definiert Krisen, beschreibt ihre Charakteristika und analysiert die systemischen Eigenschaften von Social-Media-Plattformen. Dieser Abschnitt dient als Fundament für die spätere Analyse der Interaktion zwischen Krisen und Social Media in der Unternehmenskommunikation.
Merkmale des Internets im Krisenkontext: Dieses Kapitel untersucht die krisenrelevanten Merkmale des Internets. Es beleuchtet die Interaktivität, das Fehlen von Gatekeepern, die globale Reichweite und die hohe Geschwindigkeit der Informationsverbreitung. Die Analyse dieser Eigenschaften liefert wichtige Erkenntnisse für die Gestaltung effektiver Strategien der Krisenkommunikation im digitalen Raum.
Online-Krisenprävention in Zeiten von Social Media: Dieses Kapitel befasst sich mit präventiven Maßnahmen zur Krisenbewältigung im digitalen Kontext. Es thematisiert den Aufbau einer positiven Online-Reputation als Schutzschild, die Bedeutung strategischen Monitorings und die Vorteile der dialogischen Online-Kommunikation als proaktive Krisenmanagementstrategie.
Krisenkommunikation in der Praxis: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die praktische Umsetzung der Krisenkommunikation. Es betont die Wichtigkeit von Schnelligkeit, den Umgang mit rechtlichen Aspekten, die effiziente Bewältigung von Kritik und den Einsatz von Personal Branding im Krisenmanagement. Es bietet konkrete Handlungsempfehlungen für Unternehmen.
Schlüsselwörter
Krisenkommunikation, Social Media, Online-PR, Krisenprävention, Online-Reputation, Monitoring, Dialogische Kommunikation, Schnelligkeit, Transparenz, Rechtliche Aspekte, Personal Branding.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument: Online-Krisen-PR
Was ist der Gegenstand dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über Online-Krisen-PR im Kontext von Social Media. Es analysiert die Herausforderungen der Unternehmenskommunikation in dieser neuen Medienlandschaft und entwickelt Handlungsempfehlungen für Unternehmen.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt folgende Themen: Definition und Charakteristika von Krisen, Systemcharakteristika von Social Media und deren Einfluss auf die Krisenkommunikation, krisenrelevante Merkmale des Internets (Interaktivität, fehlende Gatekeeper, globale Kommunikation, Informationsgeschwindigkeit), Online-Krisenprävention (Reputation Management, Monitoring, dialogische Kommunikation) und praktische Aspekte der Krisenkommunikation im Social Web (Schnelligkeit, Umgang mit Kritik, rechtliche Aspekte).
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Theoretische Vorüberlegungen, Merkmale des Internets im Krisenkontext, Online-Krisenprävention in Zeiten von Social Media, Krisenkommunikation in der Praxis und Fazit - Online-Krisen-PR zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Zusätzlich enthält es ein Literatur- und Quellenverzeichnis.
Welche Zielsetzung verfolgt das Dokument?
Ziel des Dokuments ist es, die Anpassung der Unternehmenskommunikation an die Besonderheiten von Social Media im Krisenfall zu beleuchten und konkrete Handlungsempfehlungen für Unternehmen zu entwickeln. Es analysiert die notwendigen Anpassungen der Arbeitsroutinen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Krisenkommunikation, Social Media, Online-PR, Krisenprävention, Online-Reputation, Monitoring, Dialogische Kommunikation, Schnelligkeit, Transparenz, Rechtliche Aspekte, Personal Branding.
Wie wird die Online-Krisenprävention beschrieben?
Die Online-Krisenprävention umfasst den Aufbau einer positiven Online-Reputation, strategisches Monitoring von Social Media und die Nutzung dialogischer Online-Kommunikation als proaktive Krisenmanagementstrategie.
Welche praktischen Aspekte der Krisenkommunikation werden behandelt?
Praktische Aspekte umfassen die Bedeutung von Schnelligkeit, den Umgang mit rechtlichen Aspekten, die Bewältigung von Kritik und den Einsatz von Personal Branding im Krisenmanagement.
Wie wird das Internet im Krisenkontext charakterisiert?
Das Internet wird charakterisiert durch Interaktivität, das Fehlen von Gatekeepern, globale Reichweite und hohe Geschwindigkeit der Informationsverbreitung. Diese Eigenschaften stellen besondere Herausforderungen für die Krisenkommunikation dar.
Wie werden Krisen definiert und charakterisiert?
Das Dokument liefert eine Definition von Krisen und beschreibt deren charakteristische Merkmale. Diese Definition dient als Grundlage für die Analyse der Interaktion zwischen Krisen und Social Media in der Unternehmenskommunikation.
Was ist das Fazit des Dokuments?
Das Fazit fasst die Ergebnisse zusammen und betrachtet die Online-Krisen-PR im Spannungsfeld zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Es beleuchtet die Herausforderungen und Chancen, die sich aus der Nutzung von Social Media für die Krisenkommunikation ergeben.
- Arbeit zitieren
- B.A. Stephanie Julia Winkler (Autor:in), Anna Bergmann (Autor:in), 2012, Krisenkommunikation in Zeiten von Social Media, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/270908