Der Mikroblogging-Dienst Twitter ist eine der meistgenutzten Kommunikationsplattformen im Profisport und wird auch im deutschsprachigen Raum immer beliebter. Sportler haben hier die Möglichkeit, unmittelbar und ohne zwischengeschaltete Medien an die Öffentlichkeit zu gehen, Sportfans erhalten Informationen aus erster Hand und können mit ihren Idolen direkt in Kontakt treten. Der Einfluss, den Twitter auf die Sportkommunikation hat, macht es erforderlich, die Funktionsweise des Dienstes zu verstehen und dessen Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen Sportinstitutionen, Sportlern und Fans zu untersuchen. In Deutschland eignet sich die Fußball-Bundesliga aufgrund der herausragenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedeutung ideal für diese Untersuchung.
Im Rahmen einer quantitativen Inhaltsanalyse wurde eine Bestandsaufnahme der Twitter-Nutzung von Bundesligaspielern durchgeführt. Zwischen den Spielern wurden erhebliche Nutzungsunterschiede festgestellt. Inhaltlich werden vor allem sportbezogene Informationen veröffentlicht, das Privatleben oder Themen abseits des Fußballs stehen nicht im Vordergrund. Zur Promotion von Sponsoren wird Twitter nur von einigen wenigen Spielern genutzt. Der Großteil der Bundesligaspieler vernetzt sich mit Nutzern und nutzt Twitter-spezifische Funktionen und Merkmale zumindest gelegentlich. Fans und Follower wünschen sich von Sportlern bei Twitter ein glaubwürdiges und authentisches Auftreten, relevante Insiderinformationen und die Möglichkeit zur Kommunikation. Diesen Nutzerbedürfnissen kommen Bundesligaspieler größtenteils nach. Eine Interaktion mit den Fans findet jedoch nicht bei allen Spielern statt, der Anteil der sozialen Tweets ist relativ gering. Übergreifend kann festgehalten, dass sich Bundesligaspieler von US-Sportlern, die bei Twitter deutlich kommunikativer sind, in ihrer Kommunikationsstrategie klar unterscheiden. Vor dem Hintergrund der Bedeutungszunahme von Twitter ist jedoch auch hierzulande in Zukunft eine quantitative und qualitative Veränderung in der Twitter-Nutzung von Bundesligaspielern zu erwarten.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Inhaltsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretischer und empirischer Hintergrund
- 2.1 Twitter
- 2.1.1 Grundlagen und Entwicklung
- 2.1.2 Funktionsweise
- 2.2 Twitter im Profisport
- 2.3 Sportler bei Twitter
- 2.3.1 Sportler als Marke
- 2.3.2 Selbstdarstellung bei Twitter
- 2.4 Inhalte und Sportler-Fan-Beziehung
- 2.4.1 Inhalte bei Twitter
- 2.4.2 Fanidentifikation und parasoziale Interaktion
- 2.5 Nutzungsmotive von Followern
- 3. Methodisches Vorgehen
- 3.1 Methodenauswahl
- 3.2 Untersuchungszeitraum
- 3.3 Untersuchungsmaterial
- 3.4 Erstellung des Erhebungsinstruments
- 3.4.1 Aufbau des Codebuchs
- 3.4.2 Entwicklung des Kategoriensystems
- 3.5 Durchführung und Reliabilitätstest
- 4. Darstellung und Interpretation der Ergebnisse
- 4.1 Vorgehen bei der Auswertung
- 4.2 Forschungsfrage 1: Nutzerstruktur und Nutzungsintensität
- 4.2.1 Nutzerstruktur
- 4.2.2 Anzahl der Follower
- 4.2.3 Nutzungsintensität
- 4.2.4 Zwischenfazit
- 4.3 Forschungsfrage 2: Inhaltliche Nutzung
- 4.3.1 Formale Kategorien
- 4.3.2 Inhaltliche Kategorien
- 4.3.3 Kommunikation mit anderen Nutzern
- 4.3.4 Zwischenfazit
- 4.4 Forschungsfrage 3: Resonanz
- 4.4.1 Relativierung der Retweets und Favorisierungen
- 4.4.2 Retweets und Favorisierungen auf Spielerebene
- 4.4.3 Retweets und Favorisierungen auf Tweet-Ebene
- 4.4.4 Zwischenfazit
- 5. Fazit und Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Anhang A: Codebuch
- Anhang B: Liste der Bundesligaspieler
- Anhang C: Reliabilitätstest und Tabellen
- Nutzerstruktur und Nutzungsintensität von Bundesligaspielern auf Twitter
- Inhaltliche Nutzung von Twitter durch Bundesligaspieler
- Resonanz der Tweets von Bundesligaspielern
- Vergleich der Kommunikationsstrategien von Bundesligaspielern mit US-Sportlern
- Potenziale und Herausforderungen der Twitter-Nutzung im Profifußball
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Twitter-Nutzung von Bundesligaspielern und zielt darauf ab, die Funktionsweise des Dienstes im deutschen Profifußball zu untersuchen. Dabei stehen die Beziehungen zwischen Sportinstitutionen, Sportlern und Fans im Vordergrund.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Bedeutung sozialer Medien im Profisport sowie die wachsende Popularität von Twitter im deutschsprachigen Raum hervorhebt. Im zweiten Kapitel wird der theoretische und empirische Hintergrund beleuchtet, wobei der Fokus auf Twitter, seine Funktionsweise und seinen Einsatz im Profisport liegt. Die Darstellung der Sportler als Marke und ihre Selbstdarstellung bei Twitter bildet ebenfalls einen zentralen Punkt. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit dem methodischen Vorgehen, das auf einer quantitativen Inhaltsanalyse basiert. Hier werden die Methodenauswahl, der Untersuchungszeitraum, das Untersuchungsmaterial, die Erstellung des Erhebungsinstruments und die Durchführung sowie der Reliabilitätstest erläutert. Im vierten Kapitel werden die Ergebnisse der Inhaltsanalyse dargestellt und interpretiert. Dabei werden die Nutzerstruktur und die Nutzungsintensität, die inhaltliche Nutzung von Twitter sowie die Resonanz der Tweets untersucht. Die Arbeit gipfelt im fünften Kapitel mit einem Fazit und einem Ausblick auf die zukünftige Entwicklung der Twitter-Nutzung von Bundesligaspielern.
Schlüsselwörter
Twitter, Fußball-Bundesliga, Profisport, Sportkommunikation, Sportler-Fan-Beziehung, Inhaltsanalyse, Nutzerstruktur, Nutzungsintensität, Inhaltliche Nutzung, Resonanz, soziale Medien, Kommunikationsstrategie.
- Quote paper
- Julian Beck (Author), 2014, Matchday! Eine inhaltsanalytische Untersuchung zur Twitter-Nutzung von Bundesligaspielern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/271221