Einleitung
Jeder fünfte Deutsche hat in seinem Leben schon einmal „schwarz gearbeitet“, so das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage (vgl. Annette Mummert und Friedrich Schneider, 2001). Die Ursachen dafür sind vielfältig, doch vor allem treibt ein großer Steuer- und Abgabenblock die Menschen in die Schattenwirtschaft. Neben der offiziellen Wirtschaft ist so ein zweiter, verborgener Sektor jenseits der Erfassung durch die amtliche Statistik entstanden.
Das Ziel dieser Arbeit ist die Extraktion eines wirtschaftspolitischen Maßnahmenbündels, das dem Phänomen der dualen Ökonomie entgegengesetzt werden kann und damit Wege aus der Schattenwirtschaft aufzeigt. Dazu werden zunächst die gebräuchlichen Definitionen von Schattenwirtschaft eingeführt und ein Überblick über die unterschiedlichen Erfassungsmethoden gegeben, um dann eine Quantifizierung der inoffiziellen Wirtschaft für Deutschland vorzunehmen. Daraufhin werden die wichtigsten Ursachen für die Entstehung der Schattenwirtschaft analysiert, wobei ein Schwerpunkt auf der Betrachtung staatlicher Einflüsse liegt. Aus der Existenz und Dynamik schattenwirtschaftlicher Prozesse ergeben sich gesamtwirtschaftliche Konsequenzen, die im anschließenden Kapitel untersucht werden. Schließlich werden aus der Wechselwirkung von Ursachen und Folgen Handlungsempfehlungen für die Wirtschaftspolitik abgeleitet.
Die Schattenwirtschaft als ökonomisches Phänomen
Im wissenschaftlichen Diskurs über die Schattenwirtschaft werden zum Teil sehr unterschiedliche Abgrenzungskonzepte zugrunde gelegt. Zur exakten Vergleichbarkeit ist daher eine besondere Beachtung des Begriffsverständnisses nötig.
Definition der Schattenwirtschaft
Eine weit verbreitete, am Konzept der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ansetzende Definition der Schattenwirtschaft verwendet Friedrich Schneider (2004, S. 3). Sie umfasst alle laufenden, nicht registrierten ökonomischen Aktivitäten, die zum offiziell berechneten bzw. beobachteten Bruttoinlandsprodukt beitragen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Schattenwirtschaft als ökonomisches Phänomen
- Definition der Schattenwirtschaft
- Messung der Schattenwirtschaft
- Direkte Ansätze
- Indirekte Methoden
- Kausale Methoden
- Höhe der Schattenwirtschaft
- Ursachen der Schattenwirtschaft
- Staatliche Aktivität
- Arbeitszeiteffekte
- Hemmschwelleneffekt
- Folgen der Schattenwirtschaft
- Fiskalische Effekte
- Verteilungseffekte
- Allokationseffekte
- Stabilisierungswirkung
- Wirtschaftspolitische Handlungsempfehlungen
- Fiskalische Maßnahmen
- Deregulierung
- Transferumgestaltung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, ein Maßnahmenbündel für wirtschaftspolitische Interventionen zu entwickeln, das der Schattenwirtschaft entgegenwirkt und Wege aus dieser dualen Ökonomie aufzeigt. Der Fokus liegt auf der Analyse der Entstehung, Messung und Folgen der Schattenwirtschaft, wobei insbesondere staatliche Einflüsse betrachtet werden.
- Definition und Abgrenzung der Schattenwirtschaft
- Methoden zur Messung und Quantifizierung der Schattenwirtschaft
- Ursachen für die Entstehung der Schattenwirtschaft, insbesondere staatliche Einflüsse
- Gesamtwirtschaftliche Folgen der Schattenwirtschaft
- Handlungsempfehlungen für die Wirtschaftspolitik zur Bekämpfung der Schattenwirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema der Schattenwirtschaft und beschreibt die Relevanz des Problems. Anschließend wird die Schattenwirtschaft als ökonomisches Phänomen definiert und verschiedene Erfassungsmethoden vorgestellt. Im dritten Kapitel werden die wichtigsten Ursachen für die Entstehung der Schattenwirtschaft analysiert, wobei der Schwerpunkt auf staatlichen Einflüssen liegt. Das vierte Kapitel untersucht die gesamtwirtschaftlichen Folgen der Schattenwirtschaft, bevor im fünften Kapitel Handlungsempfehlungen für die Wirtschaftspolitik abgeleitet werden.
Schlüsselwörter
Schattenwirtschaft, duale Ökonomie, Wirtschaftspolitik, staatliche Aktivität, Messung, Folgen, Handlungsempfehlungen, Steuerhinterziehung, Arbeitszeiteffekte, Hemmschwelleneffekt, Fiskalpolitik, Deregulierung, Transferumgestaltung.
- Quote paper
- Dipl.-Volksw. Nikolas Neuhaus (Author), 2004, Wege aus der Schattenwirtschaft - Ursachen und Folgen der Schattenwirtschaft sowie Handlungsempfehlungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27128