Gesundheitsverhalten


Hausarbeit, 2004

17 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

0. Einleitung

1. Definition Gesundheit

2. Krankheitsmodelle

3. Gesundheitsverhalten in der Gesellschaft
3.1 Gesundheitsressourcen
3.1.1 Physische Gesundheitsressourcen
3.1.2 Persönlichkeitseigenschaften als Gesundheitsressourcen
3.1.3 Verhaltensweisen als Gesundheitsressourcen
3.1.4 Lebensbedingungen als Gesundheitsressourcen
3.2 Gesundheitsrisiken
3.2.1 Personale Gesundheitsrisiken
3.2.1.1 Physische Gesundheitsrisiken
3.2.1.2 Psychische Gesundheitsrisiken
3.2.2 Verhalten als Gesundheitsrisiko
3.2.2.1 Überblick über gesundheitsschädliches Verhalten
3.2.2.2 Rauchen
3.2.3 Lebensbedingungen als Gesundheitsrisiken

4. Schlussbemerkungen

1. Einleitung

Gesundheit nimmt eine enorme Rolle in der Gesellschaft ein. Sie ist zentral im Leben, denn bei Krankheit sind wir existenziell bedroht. Aus diesen Gründen ist ein ganzes Gesundheitssystem entstanden und größte Aufregungen entstehen, wenn wir Einschnitte im Gesundheitswesen bemerken. Wir haben gelernt, uns darauf zu verlassen, dass uns im Krankheitsfall kompetent geholfen wird. Nun aber bestehen in der Baden-Württembergischen CDU Konzepte, wie Krankenkassenbeiträge bei der Teilnahme an Präventionsprogrammen zu senken. Das fordert Eigeninitiative von Bürgern. Sie müssen ein Gesundheitsbewusstsein entwickeln, das von ihnen erwartet, aktiv einen positiven Beitrag zu ihrer Gesunderhaltung beizutragen. Nur: Was sind die Faktoren, mit denen sich Gesundheit beeinflussen lässt? Dieser Frage soll im Rahmen dieser Arbeit nachgegangen werden.

2. Definition Gesundheit

Was bedeutet es, gesund zu sein? Es ist leichter, Krankheit zu definieren, da Menschen eher spüren, wenn etwas stört, aber nicht wahrnehmen, wenn etwas nicht stört. Gesundheit ist nicht nur genetisch oder organisch, sondern zu großen Teilen auch psychisch verursacht. So könnte Gesundheit definiert werden als einem Zustand der Abwesenheit von Krankheit. Das aber wäre verkürzt gedacht. Eine weitere Möglichkeit wäre: „Ein Zustand, gekennzeichnet durch relative gute Anpassung, Gefühle des Wohlbefindens und die Verwirklichung der eigenen Potentiale und Fähigkeiten“ (Wolman, Unterrichtsmaterialien). Auch hier ist etwas Wichtiges ausgeklammert: Die Liebe. Und so spricht Freud auch von Gesundheit als der „Fähigkeit, lieben und arbeiten zu können“. In der Weltgesundheitsorganisation WHO hat sich inzwischen folgende Definition durchgesetzt: „Gesundheit ist ein Zustand vollständigen physischen, seelischen und sozialen Wohlbefindens und nicht bloß die Abwesenheit von Krankheit und Gebrechen“. Bei näherer Betrachtung dieser Definition wird aber klar, dass dies eigentlich auf keinen Menschen zutreffen kann. Vor allem die Wortwahl des „vollständigen“ Wohlbefindens legt doch eine sehr hohe Messlatte.

Unterschiedliche Faktoren wirken auf die Gesundheit ein. Nur ein Faktor ist der des Gesundheitsverhaltens:

3. Krankheitsmodelle

„Nero fragte Seneca:

>Woher kommen die vielen Krankheiten?<

Herr, zähle die Köche.“

An dieser Stelle sollen exemplarisch drei Strömungen dargestellt werden.

Das Medizinische Krankheitsmodell entstand „aus einer naturwissenschaftlichen Sicht von der Welt und vom menschlichen Körper“ (Faltermaier, Seite 21). Bei dieser Art der Betrachtung konzentriert sich die Medizin ausschließlich auf die biologischen Zusammenhänge des menschlichen Organismus. Wenn die normalen Funktionen des Körpers gestört sind, so wird dies als Krankheit bezeichnet. Damit sind die innerpsychischen Prozesse ausgeklammert. „Auf diese Weise reproduziert die Medizin die klassische, auf Descartes zurückgehende Trennung von Leib und Seele“ (ebenda). So wird der Mensch zu einer Art Maschine, bei der Störungen nur auf Grund physikalisch-chemischer Prozesse geschehen. Es wird vergessen, dass die soziale Umwelt, das eigene (Risiko-)Verhalten und psychische Abläufe den Körper und seine Funktion beeinflussen können. Zudem werden Unterschiede zwischen Menschen außer Acht gelassen. Nicht jeder Organismus funktioniert gleich. Allein zwischen Männern und Frauen bestehen beispielsweise bei der Reaktion auf Medikamente erhebliche Unterschiede.

Einer der ersten deutlichen Kritiker des medizinischen Krankheitsmodells war Engel. Er forderte, dass auch psychosoziale Faktoren in die Überlegungen mit einbezogen werden sollten. Nur so könne man die Krankheit richtig verstehen und behandeln. Denn wenn ein Mensch medizinisch behandelt würde und andere Faktoren ignoriert würden, so wäre ein endgültiger Behandlungserfolg fraglich. Unter anderem dann, wenn das soziale Umfeld Auslöser der Krankheit war. Auch die Art und Weise, wie ein Arzt behandle, wie er auf Patienten eingehe, sei ein Erfolgsfaktor.

Laut Faltermaier müssen hier zwei wichtige alternative Strömungen zum medizinischen Krankheitsmodell in den Blick genommen werden. Einerseits die Risikofaktorenmedizin und andererseits die Psychosomatik.

Risikofaktoren können unter anderem Rauchen, Alkohol, belastende Lebensereignisse, Stress am Arbeitsplatz, Übergewicht oder Bewegungsmangel sein. Vereinfacht könnte also gesagt werden, dass man einfach bestimmte Faktoren eliminieren müsse und dann die Krankheit nicht auftreten würde. Nur: „Es fällt auf, dass die einbezogenen Variablen relativ willkürlich ausgewählt und korreliert werden, jedenfalls keinem theoretischen Konzept über die ätiologischen[1] Zusammenhänge folgen“ (Faltermaier, Seite 26). Wie die einzelnen Risikofaktoren zusammenhängen und welche Rolle die Lebensumstände haben, ist hier unberücksichtigt gelassen worden. Der Glaube, Risikofaktoren zu unterbinden und damit Krankheit zu verhindern, ist naiv.

Zur zweiten Strömung, der Psychosomatik: Sie versucht, die Psyche mit in das Krankheitsmodell zu bringen. Nur ist die Gefahr hier wiederum, dass sie den Körper zu sehr ignoriert, also auch nicht ganzheitlich arbeitet. Zudem lässt sie sich auf „die Untersuchungseinheit Krankheit ein, wie sie in der Medizin vorgegeben ist“ (Faltermaier, Seite 28). Sie lässt sich auf wenige „psychosomatische“ Krankheiten beschränken und die klassische Medizin bleibt unberührt.

[...]


[1] Ätiologie: „Die Lehre von den Ursachen der Krankheiten. Oft auch diese Ursachen selbst. Wenn man sagt, die Ätiologie einer Störung sei unbekannt, dann meint man, dass man ihre Ursache nicht kennt“ (Kraiker/Peter, Seite 316).

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Gesundheitsverhalten
Hochschule
Evangelische Hochschule Ludwigsburg (ehem. Evangelische Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg; Standort Ludwigsburg)
Veranstaltung
Gesundheitspsychologie
Note
1,3
Autor
Jahr
2004
Seiten
17
Katalognummer
V27135
ISBN (eBook)
9783638292603
Dateigröße
518 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gesundheitsverhalten, Gesundheitspsychologie
Arbeit zitieren
Heidi Christina Kohlstock (Autor:in), 2004, Gesundheitsverhalten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27135

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Gesundheitsverhalten



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden