Der Braunkohleabbau im Tagebau Garzweiler II

Ein Nutzungskonflikt zwischen Naturraum und Energiegewinnung


Hausarbeit, 2013

14 Seiten, Note: 1,4


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die Entstehung der Braunkohle

3. Garzweiler II - Einfluss auf die ganze Region
3.1 Fakten zum Tagebau Garzweiler II
3.2 Die Bedeutung der Braunkohle für die Region
3.3 Verfahren
3.4 Auswirkungen auf die Natur und den Wasserhaushalt
3.5 Umsiedlungen
3.6 Die Rekultivierung
3.7 Die Veränderung des Abbauverhaltens durch regenerative Energiequellen

4. Fazit

1. Einleitung

Egal wo man hinhört, die Energiewende ist Tag für Tag eines der großen Gesprächsthemen. Längst steht fest: Wir müssen Energie einsparen und vor allem auf nachhaltigen, ökologisch verträglichen Strom setzten. Windkraft, Wasserkraft und Solar-Energie stehen dabei an erster Stelle. Aber was passiert, wenn kein Wind geht und die Sonne nicht scheint? In diesem Fall sind wir auf herkömmliche, fossile Energielieferanten angewiesen. Durch den Ausstieg aus der Atomenergie sind Braunkohlenkraftwerke für eine störungsfreie Stromver- sorgung unverzichtbar geworden. Aber woher kommen die unzähligen Tonnen Braunkohle, die jedes Jahr benötigt werden? Wie wird die Braunkohle entnommen und was für Einflüsse hat die Entnahme auf die Umwelt?

In den folgenden Abschnitten wird, am Beispiel des Tagebaus Garzweiler II im Rheinischen Braunkohlenrevier, erarbeitet was Braunkohle überhaupt ist, und was für Maßnahmen getrof- fen werden müssen um an die Kohleschichten unter der Erdoberfläche heranzukommen. Der ständige Konflikt mit der Umwelt steht dabei im Mittelpunkt der Betrachtung. Ein Tagebau ist ein starker Eingriff in ein funktionierendes Ökosystem und kann sehr leicht unberechenba- re Folgen für den Wasserhaushalt, die Flora und die Fauna haben. Neben der ökologischen Perspektive ist auch die soziale Sichtweise von besonderer Bedeutung. Viele Menschen ver- lieren ihren Wohn- und Arbeitsplatz ohne wirklich etwas dagegen unternehmen zu können. Insgesamt sind dabei Konfliktsituationen unumgänglich und die verschiedenen Interessens- gruppen müssen gemeinsam Lösungswege finden.

2. Die Entstehung der Braunkohle

Die Entstehung von Braunkohle ist ein langer Prozess, der von mehreren Zeitaltern geprägt wird. Die Grundlage zur Bildung von Kohle wurde vor 20.000 Jahren im Tertiär gelegt. Sub- tropisches Klima sorgte auch in unserer Region für milde und feuchte Bedingungen und damit starkes Pflanzenwachstum. Abgestorbene Pflanzenteile sanken in dem sehr feuchten, nähr- stoffreichen Boden ab. Der schnelle Abschluss vom Sauerstoff führte dazu, dass die Biomasse nicht zersetzt wurde, sondern erhalten blieb. Unter diesen Bedingungen entstand durch den Einfluss von Druck und Temperatur Torf. Diese Torfschichten erreichten eine Mächtigkeit von bis zu 270 Metern. Im Lauf der Jahrhunderte wurde die Flache Niederrheinische Ebene vom Nordmeer überspült, sodass sich über der Torfschicht eine mächtige Sandschicht abla- gerte. Unter dem starken Druck von Wasser und dem Sedimentgestein entstand aus dem Torf durch weitere Kompression Braunkohle. Dieser Prozess wiederholte sich mit der Zeit mehr- mals, sodass man in der Rheinischen Ebene mehrere unterschiedlich starke Braunkohleflöze vorfindet. Die Hauptflöze haben dabei eine Mächtigkeit von bis zu 100m.

Durch Absenkungsbewegungen kam es im Quartär zum Bruch der Niederrheinischen Scholle in mehrere kleine Schollen, die schräggestellt und verschieden stark abgesunken sind (vgl. Abb. 1). Insgesamt lagern in der Niederrheinischen Bucht 55 Milliarden Tonnen Braunkohle, von denen nach heutigem Stand 35 Milliarden Tonnen wirtschaftlich abgebaut werden können. (Schumacher et al. 2011: S.4ff).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Geologisches Profil der Niederrheinischen Bucht

3. Garzweiler II - Einfluss auf die ganze Region

3.1 Fakten zum Tagebau Garzweiler II

Der Tagebau Garzweiler II befindet sich im Westen Deutschlands in der Kölner Bucht zwi- schen den Städten Aachen, Köln und Mönchengladbach in Nordrhein-Westfalen. Aufgrund der sehr lockeren Deckschicht aus Sand und Kies kann die Kohle nur im Tagebau abgebaut werden. Alles was oberirdisch im Abbaugebiet liegt muss demnach den Baggern weichen. Als sogenannter Anschlusstagebau schließt der Tagebau Garzweiler II an den Tagebau Garz- weiler an (vgl. Abb.2). Insgesamt erstreckt sich das Abbaugebiet sich über eine genehmigte Fläche von 114 Quadratkilometern. Unter der Erde lagern in einer Tiefe von bis zu 210 Me- tern 1,3 Milliarden Tonnen Braunkohle, die bis zum Jahr 2045 abgebaut werden sollen. Jähr- lich werden dabei 35 bis 40 Millionen Tonnen Braunkohle gefördert. 1725 Mitarbeiter sorgen dabei für einen reibungslosen Ablauf (RWE Power AG 2011: S.4 / S.18).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Rheinisches Braunkohlenrevier

3.2 Die Bedeutung der Braunkohle für die Region

Nordrhein Westfalen, und damit auch das Rheinische Revier, ist das Bundesland mit der größten Energieerzeugung. Laut Wieneke (2007: Z.3f) produzieren Nordrhein Westfalens Kraftwerke „nahezu ein Drittel des Bundeweit erzeugten Stroms“. Der Großteil der Energie wird dabei durch die Kohle gewonnen (vgl. Abb.3). Durch die Vielzahl an Kohlekraftwerke ist die Region von der Kernenergie komplett unabhängig (Wieneke: 2007).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 3: Energiemix von Nordrhein Westfalen und ganz Deutschland im Vergleich

3.3 Verfahren

In einem Tagebau gibt es nach RWE Power (2011. S.5), zwei große Arbeitsbereiche. Zum einen, die Gewinnseite und zum anderen die Verkippungsseite. Auf der Gewinnseite wird mit Hilfe großer Schaufelradbagger Abraum und Kohle gewonnen. Unter dem Abraum versteht man die sandige Deckschicht, die über der Kohle liegt. Das abgebaggerte Material wird da- nach direkt über Bandanlagen abtransportiert. Über insgesamt ca. 86km Bandanlagen kann die Fracht über einen Sammelpunkt direkt zur weiteren Verarbeitungsstelle transportiert wer- den. Der Abraum wird zum Großteil direkt auf die Verkippungsseite geleitet, wo große Ab- setzer den Tagebau wieder zukippen. Ein Tagebau wächst somit nicht, sondern verlagert sich nur immer weiter. Um einzelne Schichten klar voneinander zu trennen werden sie getrennt abgetragen. Dadurch kommt es zu einem terassenförmigen Abbau (RWE Power AG 2011: S.5).

[...]

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Der Braunkohleabbau im Tagebau Garzweiler II
Untertitel
Ein Nutzungskonflikt zwischen Naturraum und Energiegewinnung
Hochschule
Universität Koblenz-Landau  (Geographie)
Veranstaltung
Spezielle Regionale Geographie Deutschlands
Note
1,4
Autor
Jahr
2013
Seiten
14
Katalognummer
V271457
ISBN (eBook)
9783656634348
ISBN (Buch)
9783656634331
Dateigröße
17530 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Tagebau, Garzweiler 2, NRW, Braunkohle, Kohleabbau, Abbau, Rekultivierung, Umsiedlung, Kohleförderung, Klimawandel, Deutschland, Kohle, Geographie, Energie, Förderung, fossile Energie, Fossil, Ruhrgebiet
Arbeit zitieren
Bastian Ramakers (Autor:in), 2013, Der Braunkohleabbau im Tagebau Garzweiler II, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/271457

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