Im Rahmen dieser Arbeit sollen die vielschichtigen Vorstellungen zu den sogenannten "moros" in Andalusien näher betrachtet werden, die den alltäglichen Umgang miteinander prägen. Unter dem sehr heterogenen Begriff "moro" werden in diesem Kontext einerseits die aus Nordafrika stammenden Mauren bezeichnet, die Spanien im 8. Jahrhundert eroberten, und ebenso die heutigen nordafrikanischen Einwanderer.
Um herrschende Ansichten besser einordnen zu können, findet sich im ersten Kapitel ein kurzer historischer Überblick. Es wird dabei ein Bogen geschlagen von der viele Jahrhunderte währenden muslimischen Präsenz auf der iberischen Halbinsel bis zu der seit den 80er Jahren beständig zunehmenden Immigration nach Spanien. Basierend auf diesen Begebenheiten soll im zweiten Teil der Arbeit der aktuelle Umgang mit den "moros" beleuchtet werden. Aus Gründen der Übersichtlichkeit werden dabei romantisch-verklärte Vorstellungen auf der einen Seite, Vorurteilen und eventuellem Konfliktpotenzial auf der anderen Seite gegenübergestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Begriffserklärung und Überblick
- Geschichtliche und aktuelle Hintergründe
- Al-Andalus und die Herrschaft der Mauren
- Immigration nach Andalusien
- Umgang mit den jeweils „Anderen“
- Unbewusste Inkorporation und Romantisierung
- Vorurteile und Konfliktpotenzial
- Résumé und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert den ambivalenten Umgang mit der Geschichte der maurischen Besatzung Andalusiens und dem aktuellen Phänomen der Immigration aus nordafrikanischen Ländern. Dabei werden sowohl die romantisierenden als auch die ablehnenden Perspektiven auf die „moros“ beleuchtet, um das komplexe Gefüge von Faszination und Aversion zu entschlüsseln.
- Die Rolle der Maurenherrschaft in der historischen und kulturellen Entwicklung Andalusiens
- Die Wahrnehmung und Konstruktion des „Anderen“ im Kontext von Geschichte und Gegenwart
- Die Spannungsfelder zwischen Faszination und Aversion im Umgang mit dem Erbe der Mauren und der aktuellen Immigration
- Die Bedeutung von Vorurteilen und Stereotypen im Diskurs über „los moros“
- Die Suche nach einer konstruktiven und respektvollen Beziehung zwischen Spanien und seinen nordafrikanischen Nachbarn
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird der Begriff „moros“ erläutert und ein Überblick über die zentralen Themen der Arbeit gegeben. Das zweite Kapitel beleuchtet die geschichtlichen und aktuellen Hintergründe des Themas, beginnend mit der Herrschaft der Mauren in Al-Andalus und der Entwicklung der Immigration nach Spanien. Die folgenden Kapitel widmen sich dem Umgang mit den „moros“ und der damit verbundenen Ambivalenz von Faszination und Aversion. Das Kapitel über die unbewusste Inkorporation und Romantisierung der „moros“ untersucht die idealisierende Betrachtung der maurischen Zeit und die Entstehung von Stereotypen. Das Kapitel über Vorurteile und Konfliktpotenzial analysiert die negativen Konnotationen, die mit dem Begriff „moros“ verbunden sind, und die damit einhergehenden Konflikte.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Al-Andalus, Mauren, „moros“, Immigration, Faszination, Aversion, Vorurteile, Stereotype, Geschichte, Kultur, Identitätskonstruktion, interkultureller Dialog.
- Arbeit zitieren
- Verena Knerich (Autor:in), 2014, ”¡Esos moros!“. Andalusien zwischen Faszination und Aversion, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/271563