„Ruhm. Ein Roman in neun Geschichten“ von Daniel Kehlmann ist ein Musterbeispiel an Metafiktion. Verschachtelungen, Spiegelungen und Überschreitungen logischer Grenzen ziehen sich durch den gesamten Roman und führen immer wieder zu Illusionsbrüchen. Mithilfe unterschiedlichster Formen der Metaisierung erschafft Kehlmann zwei ineinander verwickelte Fiktionsebenen, die nicht eindeutig voneinander zu trennen sind. So ist es am Ende schwierig zu unterscheiden, welche Figuren des Romans in der erzählten Welt real sind und welche lediglich fiktiv. Das Spiel mit Wirklichkeit und Fiktion hinterlässt Verwirrung, schafft aber auch einen großen Interpretationsspielraum.
Daher ist es wichtig, sich im Rahmen dieses Romans mit der Metaisierung auseinanderzusetzen. Dieses Phänomen umfasst in der Literaturwissenschaft ein breites Spektrum an Theorien, die sich jeweils mit unterschiedlichen Merkmalen und Funktionen der Metaisierung befassen. Von der Selbstreflexivität über die Metafiktion bis hin zur Metalepse – es gehen eine Menge, sich teilweise überschneidender, Begrifflichkeiten mit der Metaisierung einher, die es zu klären gilt.
In der vorliegenden Hausarbeit werden die Textpassagen im Roman, die derartige Formen von Metaisierung enthalten, analysiert und hinsichtlich ihrer Funktion definiert. Damit soll aufgezeigt werden, welches Interpretationspotenzial die Metaisierung in „Ruhm“ schafft.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Formen der Metaisierung in „Ruhm"
- „Rosalie geht sterben" und „In Gefahr (2)"
- Funktionen der Metafiktion
- Funktionen der Metalepse
- Mögliche Interpretationsansätze
- Das Verhältnis eines Autors zu seinen Figuren oder „eine theologische Geschichte"
- Identität im technischen Zeitalter
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert die Funktionen der Metaisierung im Roman „Ruhm" von Daniel Kehlmann. Ziel ist es, die verschiedenen Formen der Selbstreflexivität im Text zu identifizieren und deren Bedeutung für die Interpretation des Romans zu beleuchten.
- Metafiktion und Metalepse als Formen der Metaisierung
- Das Verhältnis des Autors zu seinen Figuren
- Identitätskonflikte im technischen Zeitalter
- Die Verwirrung zwischen Realität und Fiktion
- Die Frage nach der Kontrolle des Autors über seine Figuren
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Metaisierung in der Literatur ein und stellt die Zielsetzung der Arbeit vor. Kapitel 2 analysiert die verschiedenen Formen der Metaisierung in „Ruhm", insbesondere in den Geschichten „Rosalie geht sterben" und „In Gefahr (2)". Dabei werden die Funktionen der Metafiktion und der Metalepse erläutert. Kapitel 3 bietet zwei mögliche Interpretationsansätze für die Uneindeutigkeit und Verworrenheit des Romans: das Verhältnis des Autors zu seinen Figuren und die Frage nach Identität im technischen Zeitalter. Das Fazit fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Metaisierung, Metafiktion, Metalepse, Daniel Kehlmann, Ruhm, Selbstreflexivität, Autor-Figur-Verhältnis, Identität, Technik, Realität, Fiktion, Interpretation.
- Arbeit zitieren
- Elena Schefner (Autor:in), 2010, Funktionen der Metaisierung in Daniel Kehlmanns Roman „Ruhm“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/271602