Die Person Coubertin übt einen großen Reiz auf manche Menschen aus, da er der Begründer der Modernen Olympischen Spiele ist. Fasziniert von diesen internationalen Spielen mit ihrer besonderen Atmosphäre, möchte man sie nicht als Droge bezeichnen, aber diese besondere Stimmung, die sich nur sehr schwer in Worte fassen lässt, bringt viele Menschen alle vier Jahre im Sommer dazu, für circa zwei Wochen ihren Lebensrhythmus komplett umzustellen und ihre Daseinsgrundfunktionen auf Essen, Schlafen und Fernsehen zu beschränken.
Wie kam es bei mir als Autorin dazu? Nun sportbegeistert war ich schon immer und durch eigene Erfahrungen kann ich nur bestätigen, dass Wettkämpfe und die Atmosphäre herum, einen selbst in einen gewissen Zustand versetzen, natürlich auch durch den erhöhten Ausstoß von Adrenalin bedingt, der einer Sucht nahe kommt. Die größte `Schuld´ an meiner „Olympia-Sucht“ hat aber mein Besuch der Olympischen Spiele in Atlanta im August 1996. Die Atmosphäre, die vielen tausend und abertausenden Menschen aus aller Herren Länder und das gemeinsame Interesse am Sport und Wettkampf waren ausschlaggebend für diese Examensarbeit. In Atlanta beschäftigte ich mich zum ersten mal mit Coubertin. Klar, den Namen hat man schon mal irgendwie im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen gehört, aber so genau erklären, was diesen Mann mit diesem sportlichen Ereignis verbindet, können wohl die wenigsten Menschen. Das lag natürlich daran, das in Atlanta die Wiederbelebung der Olympischen Spiele genau 100 Jahre zurücklag. So standen überall lebensgroße Statuen von Coubertin mit Informationstafeln, wer diese Person ist und was er vollbracht hat. Es gab zu dieser Zeit auch einige Reportagen im US-Fernsehen, die über die Geschichte der modernen Olympischen Spiele berichteten und damit auch von Coubertin. So kam ich dazu mich näher mit den Spielen, ihrer Herkunft und Entstehung auseinander zu setzen und wandte mich dann auch den modernen Spielen und deren Initiator zu. So kam es dann zu diesem speziellem Thema.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort/Allgemeines
- Vorwort
- Einführung in das Thema
- Eingrenzung des Themas
- Die Quellensituation und die Erarbeitungsmethode
- Der moderne Friedensbegriff als Ausgangspunkt für eine Gegenüberstellung zum Coubertinschen „Frieden“
- Die biographischen Hintergründe des Coubertinschen Frieden-denkens
- Die adlige Herkunft
- Die Situation Frankreichs und seiner Aristokratie im 19. Jahrhundert
- Coubertin - ein Reformer des Erziehungswesens
- Die Situation an französischen Gymnasien
- Das englische Vorbild
- Das US-amerikanische Vorbild
- Definition, Bedeutung und Verwendung der Begriffe Sport und Frieden in Coubertin's Schriften
- Der Sportbegriff und die Rolle des Sports
- Sport Förderer der Moral?
- Der Friedensbegriff
- Frieden als Antagonismus
- Frieden zwischen Konkurrenz und Solidarität
- Frieden zwischen Patriotismus und Internationalismus
- Die Auswirkung des Sports und der Spiele auf die Friedfertigkeit des Einzelnen
- Der Kampf als Grundlage einer Friedenserziehung
- Das Problem „unfriedlicher“ Sportarten
- Boxen
- Die Auswirkung des Sports und der Spiele auf den internationalen Frieden
- Sport und Krieg: Eine Beziehung?
- Die Bewältigung patriotischer Gefühle im Sport
- Internationale Wettkämpfe
- Völkerverständigung durch Sport
- Die Olympischen Spiele
- Das Modell des Olympismus
- Die Realität des Olympismus und seine Zukunft
- Ergebnisse der Untersuchung und deren Zusammenfassung
- Die Grenzen der Coubertinschen Friedenserziehung
- Die Untersuchungsergebnisse
- Zusammenfassung und Schlusswort
- Chronologie der Coubertinschen Arbeit für den Frieden und den Sport
- Personenregister einiger ausgewählter Persönlichkeiten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit Pierre de Coubertins Konzept einer Friedenserziehung im Kontext der Wiederbelebung der Olympischen Spiele. Sie analysiert Coubertins Vision eines friedlichen Zusammenlebens der Nationen durch Sport und untersucht, wie diese Vision in der Realität umgesetzt wurde und welche Grenzen sie aufweist.
- Die biographischen Hintergründe von Coubertins Friedenserziehung
- Die Definition und Bedeutung von Sport und Frieden in Coubertins Schriften
- Die Auswirkungen des Sports und der Spiele auf die Friedfertigkeit des Einzelnen und den internationalen Frieden
- Die Rolle der Olympischen Spiele als Modell für Coubertins Friedenserziehung
- Die Grenzen und Herausforderungen von Coubertins Friedenserziehung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt den Hintergrund der Arbeit dar und erläutert die verwendeten Quellen sowie die Herangehensweise an das Thema. Es wird der moderne Friedensbegriff vorgestellt und eine Abgrenzung zum Coubertinschen Verständnis von Frieden vorgenommen.
Im zweiten Kapitel werden die biographischen Hintergründe von Coubertins Friedensdenken beleuchtet. Es werden seine adlige Herkunft, die Situation Frankreichs im 19. Jahrhundert sowie seine Rolle als Reformer im Bildungswesen erörtert.
Das dritte Kapitel analysiert die Begriffe Sport und Frieden in Coubertins Schriften. Es werden die Rolle des Sports, die Frage nach seiner moralischen Bedeutung sowie die Bedeutung des Friedens in Coubertins Werk beleuchtet.
Das vierte Kapitel untersucht die Auswirkungen des Sports und der Spiele auf die Friedfertigkeit des Einzelnen. Es werden die Rolle des Kampfes in einer Friedenserziehung und die Problematik „unfriedlicher“ Sportarten wie Boxen erörtert.
Das fünfte Kapitel befasst sich mit den Auswirkungen des Sports und der Spiele auf den internationalen Frieden. Es werden die Beziehung zwischen Sport und Krieg, die Bewältigung patriotischer Gefühle im Sport, die Bedeutung internationaler Wettkämpfe und die Möglichkeit der Völkerverständigung durch Sport behandelt.
Das sechste Kapitel beleuchtet die Olympischen Spiele als Modell für Coubertins Friedenserziehung. Es wird das Konzept des Olympismus vorgestellt und dessen Realität sowie seine Zukunft diskutiert.
Schlüsselwörter
Pierre de Coubertin, Olympische Spiele, Friedenserziehung, Sport, Frieden, Internationalismus, Patriotismus, Völkerverständigung, Olympismus.
- Arbeit zitieren
- Doreen Knape (Autor:in), 2003, Coubertin´s Wiederbelebung der Olympischen Spiele unter dem Gesichtspunkt einer Friedenserziehung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27165