Bei dem folgenden exzerpierten Text handelt es sich um: Leviathan von Thomas Hobbes, über den Teil II Vom Staat. Herausgegeben und eingeleitet von Iring Fetscher, übersetzt von Walter Euchner. Verlag: Suhrkamp.
Inhaltsverzeichnis
- Von den Ursachen, der Erzeugung und der Definition eines Staates
- Von den Rechten der Souveräne durch Einsetzung
- Von den verschiedenen Arten der Staaten durch Einsetzung und der Nachfolge in die souveräne Gewalt
- Von elterlicher und despotischer Herrschaft
- Von der Freiheit der Untertanen
- Von den politischen und privaten Vereinigungen der Untertanen
- Von den öffentlichen Beamten der souveränen Gewalt
- Von der Ernährung und Nachkommenschaft eines Staates
- Vom Rat
- Von den bürgerlichen Gesetzen
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text „Leviathan“ von Thomas Hobbes, genauer gesagt der Teil „Vom Staat“, befasst sich mit der Frage der Staatsgründung und der Legitimation von Herrschaft. Hobbes analysiert die Natur des Menschen und die Herausforderungen, die sich aus dem Naturzustand ergeben, um die Notwendigkeit eines Staates zu begründen. Er entwickelt eine Theorie der Souveränität und des Gesellschaftsvertrags, die darauf abzielt, Frieden und Ordnung in einer Gesellschaft zu gewährleisten.
- Die Natur des Menschen und der Naturzustand
- Der Gesellschaftsvertrag und die Legitimation von Herrschaft
- Die Rolle des Souveräns und die verschiedenen Staatsformen
- Die Bedeutung von Gesetzen und die Freiheit der Untertanen
- Die Organisation und Verwaltung des Staates
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel des Textes „Leviathan“ befasst sich mit den Ursachen, der Erzeugung und der Definition eines Staates. Hobbes argumentiert, dass der Naturzustand des Menschen durch Egoismus und Konkurrenz geprägt ist, was zu einem „Krieg aller gegen alle“ führt. Um diesem Zustand zu entkommen, schließen sich die Menschen zu einem Staat zusammen, der durch einen Souverän regiert wird. Der Souverän erhält die Macht, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten und den Frieden zu erhalten. Hobbes betont, dass der Staat durch einen Vertrag entsteht, bei dem die Bürger ihre Rechte und ihren Willen an den Souverän abtreten. Der Staat wird so zu einer künstlichen Einheit, die die Sicherheit und das Wohlergehen der Bürger gewährleisten soll.
Im zweiten Kapitel werden die Rechte des Souveräns durch Einsetzung behandelt. Hobbes argumentiert, dass der Souverän durch einen Vertrag zwischen den Bürgern eingesetzt wird. Dieser Vertrag ist bindend und kann von den Bürgern nicht mehr widerrufen werden. Der Souverän hat die absolute Macht, um Gesetze zu erlassen, Steuern zu erheben, Krieg zu führen und die Bürger zu regieren. Die Bürger müssen dem Souverän gehorchen, da sie bei Vertragsschluss ihre Rechte an ihn abgegeben haben. Hobbes betont, dass der Souverän die Freiheit der Bürger einschränken muss, um den Frieden und die Sicherheit zu gewährleisten.
Das dritte Kapitel behandelt die verschiedenen Arten der Staaten durch Einsetzung und die Nachfolge in die souveräne Gewalt. Hobbes unterscheidet zwischen Monarchie, Demokratie und Aristokratie. Die Monarchie zeichnet sich durch einen einzelnen Souverän aus, während in der Demokratie die Macht bei der Mehrheit der Bürger liegt. Die Aristokratie wird von einer Gruppe von Personen regiert, die aufgrund ihres Standes oder ihrer Fähigkeiten ausgewählt wurden. Hobbes argumentiert, dass die Monarchie die beste Staatsform ist, da sie am besten geeignet ist, um den Frieden zu gewährleisten und die Macht zu konzentrieren. Er kritisiert die Demokratie und die Aristokratie, da sie zu Instabilität und Machtkämpfen führen können.
Im vierten Kapitel werden elterliche und despotische Herrschaft behandelt. Hobbes unterscheidet zwischen der Herrschaft der Eltern über ihre Kinder und der Herrschaft eines Eroberers über seine Untertanen. Die elterliche Herrschaft ist durch Liebe und Fürsorge geprägt, während die despotische Herrschaft durch Furcht und Unterdrückung gekennzeichnet ist. Hobbes argumentiert, dass die elterliche Herrschaft notwendig ist, um die Kinder zu erziehen und ihnen moralische Werte zu vermitteln. Die despotische Herrschaft ist jedoch nur gerechtfertigt, wenn sie zur Unterdrückung von Aufständen und zur Aufrechterhaltung der Ordnung dient.
Das fünfte Kapitel befasst sich mit der Freiheit der Untertanen. Hobbes argumentiert, dass die Freiheit der Untertanen durch die Gesetze des Staates begrenzt ist. Die Bürger haben nur die Freiheit, das zu tun, was nicht durch die Gesetze verboten ist. Hobbes betont, dass die Freiheit der Bürger nicht absolut ist, sondern im Interesse des Friedens und der Sicherheit eingeschränkt werden muss. Er kritisiert die Vorstellung, dass die Bürger ein Recht auf Rebellion haben, wenn sie mit den Entscheidungen des Souveräns nicht einverstanden sind.
Das sechste Kapitel behandelt die politischen und privaten Vereinigungen der Untertanen. Hobbes unterscheidet zwischen politischen Vereinigungen, die vom Souverän eingesetzt werden, und privaten Vereinigungen, die von den Bürgern gegründet werden. Politische Vereinigungen dienen der Verwaltung des Staates, während private Vereinigungen den Interessen der Bürger dienen. Hobbes betont, dass alle Vereinigungen den Gesetzen des Staates unterliegen müssen. Er kritisiert die Bildung von privaten Vereinigungen, die gegen die Gesetze des Staates verstoßen.
Das siebte Kapitel befasst sich mit den öffentlichen Beamten der souveränen Gewalt. Hobbes argumentiert, dass der Souverän öffentliche Beamte einsetzen muss, um die Verwaltung des Staates zu gewährleisten. Diese Beamten müssen dem Souverän gehorchen und ihre Aufgaben im Interesse des Staates erfüllen. Hobbes betont, dass die öffentlichen Beamten nicht mehr Macht haben dürfen als der Souverän, da dies die Stabilität des Staates gefährden könnte.
Das achte Kapitel behandelt die Ernährung und Nachkommenschaft eines Staates. Hobbes argumentiert, dass der Staat die Ressourcen zur Ernährung seiner Bürger gewährleisten muss. Dies kann durch Handel, Arbeit oder Krieg geschehen. Der Souverän muss die Eigentumsverhältnisse regeln, um den Frieden und die Sicherheit zu gewährleisten. Hobbes betont, dass der Staat auch für die Nachkommenschaft sorgen muss, indem er neue Gebiete besiedelt und Kolonien gründet.
Das neunte Kapitel befasst sich mit dem Rat. Hobbes argumentiert, dass der Souverän Rat von erfahrenen und vertrauten Personen einholen sollte. Der Rat sollte jedoch nicht den Souverän binden, sondern ihm lediglich Empfehlungen geben. Hobbes betont, dass der Souverän letztendlich die Entscheidungen trifft und nicht dem Rat der Berater verpflichtet ist.
Das zehnte Kapitel behandelt die bürgerlichen Gesetze. Hobbes argumentiert, dass der Souverän die alleinige Macht hat, Gesetze zu erlassen. Die Gesetze müssen von den Bürgern befolgt werden, da sie zur Aufrechterhaltung des Friedens und der Sicherheit dienen. Hobbes betont, dass die Gesetze nicht absolut sind, sondern im Interesse des Staates geändert werden können.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Naturzustand, den Gesellschaftsvertrag, die Souveränität, die Staatsformen, die Gesetze, die Freiheit der Untertanen, die Organisation des Staates und die Legitimation von Herrschaft. Hobbes analysiert die Natur des Menschen und die Herausforderungen, die sich aus dem Naturzustand ergeben, um die Notwendigkeit eines Staates zu begründen. Er entwickelt eine Theorie der Souveränität und des Gesellschaftsvertrags, die darauf abzielt, Frieden und Ordnung in einer Gesellschaft zu gewährleisten. Der Text behandelt verschiedene Staatsformen und die Bedeutung von Gesetzen für die Aufrechterhaltung der Ordnung. Hobbes argumentiert, dass die Freiheit der Bürger durch die Gesetze des Staates begrenzt ist, um den Frieden und die Sicherheit zu gewährleisten.
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- BSc. Sebastian Lindinger (Author), 2011, Thomas Hobbes "Leviathan". Exzerpt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/271708