Das Handy ist zum ständigen Begleiter geworden - und hat somit auch einen immer größeren Einfluss darauf, wie wir uns im Alltag bewegen und welche Wege wir dabei zurücklegen. Über eine App können Landkarten abgerufen werden, in der Bahn auf dem Weg zur Arbeit werden schon einmal berufliche E-Mails gelesen, und steht man im Stau, genügt ein kurzer Anruf, um eine Verabredung zu verschieben, sodass der andere nicht warten muss.
Im Verlauf dieser Arbeit soll untersucht werden, wie mobile Medien unsere Bewegungen im öffentlichen Raum der Stadt verändern. Ein besonderer Fokus soll dabei auf Zwischenräume gelegt werden, also die Wege zwischen zwei Aufenthaltsorten, also beispielsweise von der Arbeit nach Hause oder zu einer Verabredung. Die theoretische Grundlage hierfür bildet Hägerstrands Raum-Zeit-Konzept, welches im nächsten Kapitel kurz beschrieben werden soll. Desweiteren soll auf die gesellschaftliche Bedeutung von Bewegung im öffentlichen Raum und insbesondere in Zwischenräumen eingegangen werden, bevor die Veränderung dieser Bewegung sowie der Zwischenräume an sich näher beschrieben werden.
Durch die neu gewonnene Mobilität unserer Kommunikation hat das Handy also insbesondere auch den Teil unseres Alltags verändert, den wir in Bewegung verbringen. Ziel dieser Arbeit ist es, die entsprechenden Veränderungen zu beschreiben und daraus folgend einen Ausblick auf zukünftige, sowohl positive als auch möglicherweise problematische Entwicklungen zu geben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hägerstrand Raum-Zeit-Konzept: Lebenspfade und Beschränkungen
- Die gesellschaftliche Bedeutung von Mobilität und Bewegung
- Aggregierte Bewegungsmuster: Das "Platz-Ballett"
- Zwischenräume und Doing Mobility
- Zwischenräume als Orte der Mediennutzung
- Mobile Medien im historischen Kontext
- Veränderung des Zwischenraums durch mobile Medien
- Fazit und Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht, wie mobile Medien die Bewegung im städtischen Alltag verändern, insbesondere in Zwischenräumen, also den Wegen zwischen zwei Aufenthaltsorten. Die Arbeit basiert auf Hägerstrands Raum-Zeit-Konzept und analysiert die gesellschaftliche Bedeutung von Bewegung im öffentlichen Raum, wobei ein Schwerpunkt auf der Veränderung von Bewegungsmustern und Zwischenräumen durch mobile Medien liegt.
- Hägerstrands Raum-Zeit-Konzept und seine Anwendung auf die Bewegung im städtischen Alltag
- Die gesellschaftliche Bedeutung von Mobilität und Bewegung im öffentlichen Raum
- Die Rolle von Zwischenräumen als Orte der Mediennutzung
- Die Veränderung des Zwischenraums durch mobile Medien und die Entstehung neuer Kommunikationsformen
- Der Einfluss von mobilen Medien auf das "Platz-Ballett" und die individuelle Bewegung im öffentlichen Raum
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der mobilen Medien im städtischen Alltag ein und stellt die Forschungsfrage nach der Veränderung von Bewegungsmustern durch mobile Medien. Das zweite Kapitel erläutert Hägerstrands Raum-Zeit-Konzept, welches als theoretische Grundlage für die Analyse dient. Es werden die Lebenspfade von Individuen und die Beschränkungen, denen diese unterliegen, beschrieben. Das dritte Kapitel befasst sich mit der gesellschaftlichen Bedeutung von Mobilität und Bewegung im öffentlichen Raum. Es werden aggregierte Bewegungsmuster und das "Platz-Ballett" als Ausdruck der sozialen Komponente von Bewegung erläutert. Desweiteren werden Zwischenräume als "Transit-Zonen" zwischen zwei Ereignissen definiert und ihre soziale Bedeutung im Kontext von "doing mobility" herausgestellt.
Das vierte Kapitel widmet sich der Mediennutzung in Zwischenräumen. Es wird die Entwicklung mobiler Medien im historischen Kontext betrachtet, wobei die Bedeutung von Schrift, Eisenbahn und Radio für die Mobilisierung der Kommunikation hervorgehoben wird. Im zweiten Teil des Kapitels werden die Veränderungen des Zwischenraums durch mobile Medien analysiert. Die "absent presence", die durch die Nutzung von Handys entsteht, wird als ein Merkmal der neuen Kommunikationsformen beschrieben. Es wird gezeigt, wie sich die Bewegung von Individuen im Raum durch die Nutzung von mobilen Medien verändert und wie neue Möglichkeiten der Mikro-Koordination und Zeitnutzung entstehen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen mobile Medien, städtischer Alltag, Bewegung, Zwischenräume, Hägerstrand Raum-Zeit-Konzept, "Platz-Ballett", Doing Mobility, Telepräsenz, Mikro-Koordination, "absent presence" und die Veränderung des Zwischenraums durch mobile Medien.
- Quote paper
- Christina Jahn (Author), 2014, Mobile Medien im Zwischenraum, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/271856