Ich kannte den Text in Lukas 11, 29-32 vorher noch nicht. Ich war verwundert, dass diese Verse, die ich unter der Überschrift „Ablehnung der Zeichenforderung“ las, im Lukasevangelium zu finden sind. Denn ich verstehe bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht, warum Lukas, der doch sein Evangelium an die Hellenisten gerichtet hat, hier gleich zwei Verweisstellen aus dem Alten Testament (AT) benutzt hat. Diese Texte waren den Hellenisten eigentlich nicht bekannt und so hätte es doch zu Verständnisproblemen kommen müssen. Außerdem hat Lukas aus meiner Sicht die Bibelstellen und deren Zusammenhänge nicht ausreichend genug erklärt. Ich selber kenne die angegebenen Bibelstellen im AT noch nicht gut genug, um selber das Zeichen des Jona deuten oder verstehen zu können. Ich bin gespannt, ob sich diese Frage nach meiner Exegese auflösen wird. (...)
Zum Vergleich der Bibelstelle benutze ich folgende drei Bibelübersetzungen: Die Elberfelder Bibelübersetzung in revidierter Fassung (ELB), die revidierte Lutherbibel von 1984 (LU) und die Übersetzung aus dem Regensburger Neuen Testament von Josef Ernst (RNT).
Ich möchte an dieser Stelle nicht auf die einzelnen, eher unbedeutenden Unterschiede eingehen, dafür aber vor allem den Vers 32 näher beleuchten, da ich hier die größten Unterschiede zwischen den drei Übersetzungen wiederfinden kann. So wird das griechische Wort im RNT mit verurteilen und in ELB und LU mit verdammen übersetzt. Beide Begriffe haben auf den ersten Blick zunächst eine unterschiedliche Bedeutung, da meines Erachtens eine Verurteilung nicht automatisch eine Verdammung ausdrückt. Wenn man das griechische Wort aber von seiner ursprünglichen Bedeutung her richtig verstehen und übersetzen will, wird man ihm sowohl mit der einen als auch mit der anderen Übersetzung gerecht.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbesinnung
- Übersetzungsvergleich
- Abgrenzung des Textes und Kontext
- Gliederung
- Formkritik und mündliche Überlieferung
- Literarkritik
- Synoptischer Vergleich
- Redaktionsgeschichte
- Verfasser
- Traditionsgeschichte
- Begriffserklärungen
- Religionsgeschichtliche Reflexion
- Einzelexegese
- Skopus
- Verkündigungsansatz
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert Lukas 11, 29-32 im Kontext der Zeichenforderung und untersucht die Bedeutung des Zeichens des Jona. Die Exegese beleuchtet die sprachliche und historische Dimension des Textes, sowie dessen Relevanz für das Verständnis der Botschaft Jesu.
- Interpretation des Zeichens des Jona in Bezug auf Jesus Christus
- Untersuchung der Überlieferungsgeschichte des Textes und seiner Quellen
- Analyse der literarischen Gestaltung und der rhetorischen Mittel des Textes
- Religionsgeschichtliche Einordnung und Bedeutung des Textes
- Herausarbeitung der Verkündigungsansätze des Textes und seiner Relevanz für die heutige Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Vorbesinnung befasst sich mit der persönlichen Auseinandersetzung des Autors mit dem Text und seinem Verständnis des Zusammenhangs zwischen den Aussagen Jesu und der Situation der Hellenisten. Die Übersetzungsvergleich untersucht verschiedene Übersetzungen des Textes und identifiziert mögliche Unterschiede in der Wortwahl und Bedeutung. Die Abgrenzung des Textes und Kontext analysiert die sprachliche und historische Situation des Textes in Lukas 11, 29-32 sowie dessen Beziehung zu anderen Textpassagen im Lukasevangelium. Die Gliederung präsentiert eine strukturelle Analyse des Textes und identifiziert die wichtigsten Textelemente. Die Formkritik und mündliche Überlieferung beleuchtet die mündliche Überlieferung des Textes und seine Entstehung aus verschiedenen Quellen. Die Literarkritik analysiert den Text im Kontext der synoptischen Evangelien und untersucht die Redaktionsgeschichte des Textes und dessen Verfasser. Die Traditionsgeschichte untersucht die historische und religiöse Entwicklung des Textes und seiner Botschaft. Die Begriffserklärungen klären wichtige Begriffe und Vokabeln im Text. Die religionsgeschichtliche Reflexion untersucht den Text im Kontext der religiösen Traditionen und Strömungen seiner Entstehungszeit. Die Einzelexegese analysiert den Text Vers für Vers und untersucht dessen Bedeutung und Aussagekraft. Der Skopus beschreibt die Zielsetzung und den Sinn des Textes und seiner Botschaft. Der Verkündigungsansatz untersucht die Relevanz des Textes für die heutige Zeit und seine Botschaft für die christliche Lehre.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Textes sind: Zeichenforderung, Zeichen des Jona, Hellenisten, Lukasevangelium, Synoptische Evangelien, Formkritik, Literarkritik, Traditionsgeschichte, Religionsgeschichte, Einzelexegese, Verkündigungsansatz.
- Quote paper
- Paul Faber (Author), 2009, Exegese des Neuen Testaments, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/271889