Wilhelm und Alexander von Humboldt; wohl kaum ein anderes Geschwisterpaar hat so viel Einfluss auf den Verlauf der deutschen Geschichte genommen wie sie. Der eine als Mitbegründer der empirisch betriebenen Geografie und Koryphäe der Naturwissenschaften, der andere als Sprachwissenschaftler, Diplomat, Bildungsreformer, Staatsmann und -theoretiker, gleichwohl Wilhelm von Humboldt in seiner politischen Theorie weitgehend übergangen wurde.
Diese Arbeit soll zunächst einen Überblick über das Leben des Wilhelms von Humboldt geben. Besonders eingegangen werden soll hierbei auf die Strömungen, die sein Schaffen beeinflussten sowie auf die möglichen Gründe für die große Unbekanntheit einer so wichtigen – wenn nicht sogar der wichtigsten – früh-liberalen deutschen Staatstheorie. Nach der Klärung relevanter Grundbegriffe kommt es zu einer kurzen Einführung in Wilhelm von Humboldts Menschenbild. Darauf folgt die Erläuterung der grundlegenden Funktionen und Sorgfalten seines Staatskonstrukts; hier sollen erst alle Optionen des Staates aufgezeigt und dann auf ihre Grenzen der Wirksamkeit geprüft werden.
Den letzten Teil bildet eine abschließende Zusammenfassung.
Grundlage der Analyse ist Humboldts Werk „Ideen zu einem Versuch, die Grenzen der Wirksamkeit des Staates zu bestimmen“. Wie bereits angesprochen ist dieses Opus Magnum der politischen Philosophie – wider Erwarten – kaum bekannt und wenig rezipiert, obwohl es einige der grundlegendsten liberalen Leitbilder der endenden Aufklärung liefert. Daher halten sich Sekundärliteratur und andere Quellen in Grenzen. Der Versuch, Humboldts Theorie darzustellen, fußt vornehmlich auf der Arbeit des Autors.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Leben des Wilhelms von Humboldt
- Beeinflussende Strömungen in seinem Leben
- Suche nach dem Grund für die Vernachlässigung seines Werkes
- Definition notwendiger Grundbegriffe
- Wilhelm von Humboldts Menschenbild
- Das theoretische Staatsmodell Humboldts anhand seines Werkes
- Sorgfalten sowie Funktionen des Staats
- Grenzen der Wirksamkeit des Staates
- Zusammenfassung
- Quellenangabe
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit widmet sich der politischen Theorie von Wilhelm von Humboldt, einem vielseitigen Gelehrten, der trotz seines bedeutenden Beitrags in diesem Bereich in der Geschichtswissenschaft oft übergangen wird. Die Arbeit verfolgt das Ziel, Humboldts Leben und Wirken, insbesondere seine beeinflussenden Strömungen und die möglichen Gründe für die Vernachlässigung seiner Ideen, zu beleuchten.
- Humboldts Leben und seine prägenden Einflüsse
- Die Rolle von Humboldts politischer Theorie in der deutschen Geschichte
- Humboldts Menschenbild und seine Bedeutung für sein Staatsmodell
- Die Funktionen und Grenzen der staatlichen Wirksamkeit nach Humboldt
- Die Bedeutung von Humboldts Werk "Ideen zu einem Versuch, die Grenzen der Wirksamkeit des Staates zu bestimmen" für die Entwicklung liberaler Leitbilder
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Fokus auf Wilhelm von Humboldt und seine Bedeutung als politischer Theoretiker dar. Sie erklärt, warum er trotz seines großen Beitrags in diesem Bereich häufig übergangen wird. Die Einleitung gibt zudem einen Überblick über den Aufbau der Arbeit.
- Das Leben des Wilhelms von Humboldt: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Leben von Wilhelm von Humboldt und den prägenden Strömungen, die seine Gedanken beeinflussten. Es wird auch auf die Gründe für die relative Unbekanntheit seiner politischen Theorien eingegangen.
- Beeinflussende Strömungen in seinem Leben: Dieser Abschnitt fokussiert auf die Einflüsse, die Humboldts Denken prägten, darunter seine Erziehung durch Joachim Heinrich Campe, seine universitäre Ausbildung und seine Erfahrungen während der Französischen Revolution.
- Definition notwendiger Grundbegriffe: Dieses Kapitel legt den Fokus auf die Klärung grundlegender Begriffe, die für das Verständnis von Humboldts Staatsmodell unerlässlich sind.
- Wilhelm von Humboldts Menschenbild: Hier wird Humboldts Verständnis des Menschen und dessen Bedeutung für seine politische Theorie erläutert.
- Das theoretische Staatsmodell Humboldts anhand seines Werkes: Dieses Kapitel analysiert Humboldts Staatsmodell, indem es seine Funktionen und Sorgfalten sowie die Grenzen der staatlichen Wirksamkeit untersucht.
- Sorgfalten sowie Funktionen des Staats: Dieser Abschnitt beschreibt die Funktionen und Aufgaben des Staates nach Humboldts Vorstellung, wobei er seine spezifischen Sorgfalten und seine Rolle im Verhältnis zum Individuum beleuchtet.
- Grenzen der Wirksamkeit des Staates: In diesem Teil werden die Grenzen der staatlichen Eingriffsmöglichkeiten und die Notwendigkeit, die Freiheit des Individuums zu schützen, im Kontext von Humboldts Staatsmodell erörtert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit der politischen Theorie von Wilhelm von Humboldt und untersucht seine Ideen zur staatlichen Wirksamkeit und den Grenzen des staatlichen Eingriffs. Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Liberalismus, Staatsmodell, Menschenbild, Aufklärung, Bildung, Freiheit, Eigenverantwortung, Grenzen der Staatsmacht, Individuum, Gesellschaft, Staatsfunktionen, staatliche Sorgfalten, "Ideen zu einem Versuch, die Grenzen der Wirksamkeit des Staates zu bestimmen".
- Arbeit zitieren
- Robert Högerle (Autor:in), 2011, Der übergangene liberale Staatstheoretiker. Friedrich Wilhelm Christian Carl Ferdinand von Humboldt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/271955