Die Geschichte der Sowjetunion war für einige Jahrzehnte unter einem Berg von Lügen begraben. Erst nach ihrem Zusammenbruch kamen einige Informationen ans Licht. Es betraf auch die sowjetische psychoanalytische Bewegung, die lange Zeit verborgen war.
Die vorliegende Arbeit zum Thema „Psychoanalyse in der UdSSR in den 1920er“ soll dazu dienen, einen Einblick in die Entwicklung der psychoanalytischen Disziplin in der Anfangsphase des bolschewistischen Regimes zu gewähren. Ihr konkretes Ziel dabei ist es, zu untersuchen, wie sich die psychoanalytische Bewegung entfaltete, welche wissenschaftlichen Ziele sie verfolgte und welchen Restriktionen seitens der Regierung sie unterzogen wurde. Dabei soll an den Beispielen von Kinderheim-Laboratorium sowie Lurijas und Vygotskijs die psychoanalytische Arbeit damaliger Epoche näher gebracht werden. Im letzten Kapitel wird die Unterdrückung der Psychoanalyse durch stalinistische Herrschaft und die Gründe dafür beleuchtet.
Die Grundlage der Arbeit bilden die Arbeiten von Kozulin („Psychology in Utopia“), Etkind („Eros des Unmöglichen“), Brenner („Kühnes Denken: Psychoanalyse in der Sowjetunion“) und Lejbin („Repressirovannyj psichoanaliz: Frejd, Trockij, Stalin“).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Psychoanalyse als Wissenschaft
- Psychoanalyse in der frühen Phase der UdSSR
- Institutionelle Entwicklung
- Wissenschaftliche Entwicklung
- Das Kinderheim-Laboratorium
- Lurija
- Lev Vygotskij
- Politisierung und Unterdrückung der Psychoanalyse
- Fazit
- Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit widmet sich der Erforschung der psychoanalytischen Bewegung in der frühen UdSSR der 1920er Jahre. Sie beleuchtet die institutionelle und wissenschaftliche Entwicklung dieser Disziplin im Kontext des bolschewistischen Regimes, untersucht die wissenschaftlichen Ziele der Psychoanalyse sowie die von der Regierung auferlegten Restriktionen. Die Arbeit analysiert anhand von Beispielen wie dem Kinderheim-Laboratorium, Lurijas und Vygotskijs die psychoanalytische Arbeit dieser Epoche und widmet sich im letzten Kapitel der Unterdrückung der Psychoanalyse durch die stalinistische Herrschaft und den zugrundeliegenden Gründen.
- Institutionelle Entwicklung der Psychoanalyse in der UdSSR
- Wissenschaftliche Ziele und Ansätze der psychoanalytischen Bewegung
- Einfluss des kommunistischen Regimes auf die Psychoanalyse
- Unterdrückung der Psychoanalyse durch die stalinistische Herrschaft
- Bedeutung der Psychoanalyse für die sowjetische Gesellschaft und Wissenschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema „Psychoanalyse in der UdSSR in den 1920er Jahren" ein und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Sie betont die lange Zeit verborgene Geschichte der sowjetischen psychoanalytischen Bewegung und die Bedeutung ihrer Erforschung.
Das zweite Kapitel definiert den Begriff „Psychoanalyse" und beschreibt die Entwicklung der Disziplin im Kontext der europäischen Geschichte. Es beleuchtet die Bedeutung von Sigmund Freuds Werk und die Verbreitung der Psychoanalyse in Russland vor der Revolution.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Entwicklung der Psychoanalyse in der frühen UdSSR. Es beschreibt die institutionellen Entwicklungen und die Entstehung von psychoanalytischen Organisationen und Einrichtungen. Es beleuchtet die wissenschaftlichen Ziele der Bewegung und die interdisziplinären Ansätze, die sich von der europäischen Psychoanalyse unterschieden. Das Kapitel analysiert die Arbeiten von Lev Vygotskij, Alexandr Lurija und das Kinderheim-Projekt von Vera Schmidt als wichtige Beispiele für die sowjetische psychoanalytische Forschung.
Das vierte Kapitel widmet sich der Politisierung und Unterdrückung der Psychoanalyse in der UdSSR. Es beschreibt die zunehmende Kontrolle der Regierung über die Disziplin und die Bemühungen, sie der kommunistischen Theorie zu unterwerfen. Das Kapitel analysiert die Gründe für die Unterdrückung der Psychoanalyse durch die stalinistische Herrschaft und die Auswirkungen dieser Entwicklung auf die sowjetische Wissenschaft.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Psychoanalyse in der UdSSR, die Entwicklung der psychoanalytischen Bewegung in den 1920er Jahren, das bolschewistische Regime, die stalinistische Herrschaft, die Unterdrückung der Wissenschaft, die Geschichte der sowjetischen Psychologie, die Bedeutung von Lev Vygotskij, Alexandr Lurija und Vera Schmidt, das Kinderheim-Laboratorium, die Vereinbarkeit von Marxismus und Psychoanalyse, die Folgen der politischen Kontrolle für die wissenschaftliche Forschung und die Rolle der Psychoanalyse in der sowjetischen Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Larissa Smir (Autor:in), 2013, Wissenschaft und das Politregime. Psychoanalyse in der UdSSR in den 1920er Jahren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/271998