Einleitend wird die Situation Sloweniens zwischen den beiden Weltkriegen und zur Zeit der Okkupation durch die Achsenmächte beschrieben, wobei das Hauptaugenmerk auf die Entwicklung der unterschiedlichen Widerstandsgruppen gegen die Besatzungsmächte im slowenischen Gebiet gerichtet ist.
Im ersten Kapitel wird speziell auf die Begriffe Okkupation, Kollaboration und Widerstand eingegangen, deren Klassifizierung als Grundlage zu einer möglichen Antwort der hier gestellten Forschungsfrage dienen soll. Des Weiteren wird ein Überblick der Situation im Allgemeinen für den jugoslawischen Raum als auch im Speziellen für Slowenien während des Zweiten Weltkrieges gegeben und versucht, die Formen von Zusammenarbeit mit den drei Besatzungsmächten und auch die komplexe Situation des Widerstandes mit ihren unterschiedlichsten bewaffneten Gruppierungen zu erläutern. Die Situation Sloweniens lässt sich durch zwei feindlich gesinnte Lager charakterisieren: Einerseits die kommunistisch dominierte Volksbefreiungsfront des slowenischen Volkes (Osvobodilna fronta), die jegliche Andersdenkende auszuschalten versuchte, und andererseits das bürgerlich-konservative Lager, indem alle antikommunistischen Gruppierungen sowie die etablierten Parteien Sloweniens zusammengefasst werden können.
Das zweite Kapitel widmet sich der slowenischen Heimwehr bzw. Landeswehr (Slovensko domobranstvo), die seit dem Jahre 1943 die größte bewaffnete antikommunistische Formation auf der Seite des bürgerlichen Lagers darstellte. Es werden sowohl die Gründe ihrer Entstehung sowie ihrer Zielsetzung als auch ihr tragisches Ende im Mai, Juni 1945 geschildert, als die Kommunisten im slowenischen Gebiet Tausende von Angehörigen der Heimwehr auf brutale Art und Weise liquidierten. Im dritten Kapitel wird ein Vergleich zwischen den jugoslawischen Kollaborationsverbänden gezogen, wobei die Forschungsfrage, wo sich das bürgerlich-konservative Lager und insbesondere die Heimwehr zwischen Kollaboration und Widerstand einordnen lassen, näher erörtert wird.
Im Nachwort wird auf die heutige politische Situation und der Einschätzung dieser Kriegsjahre in Slowenien eingegangen, da ja seit der Eigenstaatlichkeit Sloweniens im Jahre 1991 von einigen slowenischen Historikern versucht wird, die bisher gängige Geschichtsschreibung und die Beurteilung der slowenischen Domobranzen als bloße „Heimatverräter“ zu korrigieren.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Einleitung
- Okkupation, Kollaboration und Widerstand
- Arten von Kollaboration und Widerstand
- Der Zusammenhang zwischen Kollaboration und Okkupationsherrschaft
- Zur gesamtjugoslawischen Situation
- Zur Situation in Slowenien
- Okkupation
- Kollaboration
- Widerstand
- Zur Situation in Südkärnten
- Zur Vertreibung der „Volksdeutschen“ aus Slowenien
- Die Slowenische Landeswehr
- Ihre Entstehung
- Ihr Status
- Ihre Zielsetzung
- Ihr Ende
- Resümee: Die jugoslawischen Kollaborationsverbände im Vergleich
- Zur Slowenischen Landeswehr
- Eine wissenschaftliche Einschätzung
- Eine gesellschaftliche Einschätzung
- Zu den anderen Kollaborationsverbänden
- Zusammenfassung
- Nachwort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Position des bürgerlichen Lagers in Slowenien während des Zweiten Weltkriegs zwischen Kollaboration und Widerstand. Die Arbeit analysiert die Entwicklung und die Handlungen verschiedener Gruppierungen innerhalb dieses Lagers, insbesondere die Slowenische Landeswehr. Das Hauptziel ist es, ein differenziertes Bild der komplexen politischen und militärischen Situation in Slowenien zu zeichnen und die Motive und Strategien des bürgerlichen Lagers zu beleuchten.
- Die verschiedenen Formen von Kollaboration und Widerstand in Slowenien
- Die Rolle der Slowenischen Landeswehr im Kontext des Zweiten Weltkriegs
- Der Vergleich der slowenischen Kollaborationsverbände mit anderen jugoslawischen Gruppierungen
- Die politische und gesellschaftliche Bewertung des bürgerlichen Lagers in Slowenien nach 1945
- Die Auswirkungen der Okkupation auf die slowenische Bevölkerung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt die komplexe Situation Sloweniens zwischen den Weltkriegen und während der Okkupation durch die Achsenmächte. Sie hebt die Herausforderungen hervor, die sich aus der Aufteilung des Landes unter verschiedenen Besatzungsmächten und dem Konflikt zwischen verschiedenen Widerstandsbewegungen ergaben. Die Arbeit fokussiert sich auf das bürgerlich-konservative Lager und seine Positionierung zwischen Kollaboration und Widerstand. Die Forschungsfrage nach dem Weg des bürgerlichen Lagers zwischen diesen beiden Polen wird formuliert. Besonders relevant ist die Charakterisierung der beiden gegnerischen Lager: die kommunistisch dominierte Volksbefreiungsfront und das bürgerlich-konservative Lager mit seinen antikommunistischen Gruppierungen.
Okkupation, Kollaboration und Widerstand: Dieses Kapitel definiert und klassifiziert die Begriffe Okkupation, Kollaboration und Widerstand. Es liefert einen Überblick über die Situation in Jugoslawien und Slowenien während des Zweiten Weltkrieges, einschließlich der verschiedenen Formen der Zusammenarbeit mit den Besatzungsmächten und der komplexen Situation des Widerstands. Die unterschiedlichen bewaffneten Gruppierungen und die Konflikten zwischen ihnen werden analysiert. Es wird auf die feindseligen Lager, die kommunistische Volksbefreiungsfront und das bürgerlich-konservative Lager, eingegangen, welche die slowenische Gesellschaft kennzeichneten.
Die Slowenische Landeswehr: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Slowenische Landeswehr (Slovensko domobranstvo), die ab 1943 die größte antikommunistische Formation auf Seiten des bürgerlichen Lagers darstellte. Es wird die Entstehung, die Ziele und das tragische Ende der Landeswehr im Mai/Juni 1945 beschrieben, als Tausende von Angehörigen von den Kommunisten brutal liquidiert wurden. Die Analyse beleuchtet die Hintergründe ihrer Gründung und ihre Rolle im Kontext der slowenischen Widerstandsbewegung. Die Gründe für ihre Entstehung und ihre politische Zielsetzung werden eingehend untersucht, und der Zusammenhang mit dem gesamten politischen und militärischen Umfeld Sloweniens im Zweiten Weltkrieg wird aufgezeigt.
Resümee: Die jugoslawischen Kollaborationsverbände im Vergleich: In diesem Kapitel werden die jugoslawischen Kollaborationsverbände verglichen, und die Position des bürgerlich-konservativen Lagers, insbesondere der Landeswehr, zwischen Kollaboration und Widerstand wird eingehend untersucht. Es beinhaltet eine wissenschaftliche und gesellschaftliche Einschätzung der Slowenischen Landeswehr im Kontext der anderen Kollaborationsverbände in Jugoslawien. Es wird analysiert, inwieweit die Aktionen und Strategien dieser Verbände als Kollaboration oder als Widerstand interpretiert werden können und welche Faktoren diese Bewertung beeinflussen.
Schlüsselwörter
Slowenien, Zweiter Weltkrieg, Okkupation, Kollaboration, Widerstand, Slowenische Landeswehr (Slovensko domobranstvo), Volksbefreiungsfront (Osvobodilna fronta), bürgerliches Lager, kommunistisches Lager, jugoslawische Kollaborationsverbände, Südkärnten, Vertreibung der Volksdeutschen.
Häufig gestellte Fragen zur Bachelorarbeit: Kollaboration und Widerstand im bürgerlichen Lager Sloweniens während des Zweiten Weltkriegs
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Arbeit untersucht die Position des bürgerlichen Lagers in Slowenien während des Zweiten Weltkriegs zwischen Kollaboration und Widerstand. Sie analysiert insbesondere die Slowenische Landeswehr (Slovensko domobranstvo) und zeichnet ein differenziertes Bild der komplexen politischen und militärischen Situation in Slowenien. Die Motive und Strategien des bürgerlichen Lagers werden beleuchtet.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Formen von Kollaboration und Widerstand in Slowenien, die Rolle der Slowenischen Landeswehr, einen Vergleich slowenischer Kollaborationsverbände mit anderen jugoslawischen Gruppierungen, die politische und gesellschaftliche Bewertung des bürgerlichen Lagers nach 1945 und die Auswirkungen der Okkupation auf die slowenische Bevölkerung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel zu Okkupation, Kollaboration und Widerstand (einschließlich der Situation in Slowenien und Südkärnten sowie der Vertreibung der Volksdeutschen), ein Kapitel zur Slowenischen Landeswehr (ihre Entstehung, Ziele und Ende), ein Resümee zum Vergleich jugoslawischer Kollaborationsverbände, eine Zusammenfassung und ein Nachwort.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Das Hauptziel ist es, ein differenziertes Bild der komplexen politischen und militärischen Situation in Slowenien zu zeichnen und die Motive und Strategien des bürgerlichen Lagers zu beleuchten. Die Arbeit untersucht den Weg des bürgerlichen Lagers zwischen Kollaboration und Widerstand und charakterisiert die gegnerischen Lager (Volksbefreiungsfront und bürgerlich-konservatives Lager).
Welche Gruppierungen werden in der Arbeit analysiert?
Die Arbeit analysiert verschiedene Gruppierungen innerhalb des bürgerlichen Lagers in Slowenien, insbesondere die Slowenische Landeswehr. Sie vergleicht diese auch mit anderen jugoslawischen Kollaborationsverbänden und setzt sie in den Kontext der kommunistisch dominierten Volksbefreiungsfront.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Slowenien, Zweiter Weltkrieg, Okkupation, Kollaboration, Widerstand, Slowenische Landeswehr (Slovensko domobranstvo), Volksbefreiungsfront (Osvobodilna fronta), bürgerliches Lager, kommunistisches Lager, jugoslawische Kollaborationsverbände, Südkärnten, Vertreibung der Volksdeutschen.
Wie wird die Slowenische Landeswehr in der Arbeit dargestellt?
Die Arbeit beschreibt die Entstehung, die Ziele und das tragische Ende der Slowenischen Landeswehr im Mai/Juni 1945, einschließlich der Liquidierung tausender Angehöriger durch die Kommunisten. Ihre Rolle im Kontext der slowenischen Widerstandsbewegung und ihre politische Zielsetzung werden eingehend untersucht.
Wie werden Kollaboration und Widerstand in der Arbeit definiert?
Das Kapitel "Okkupation, Kollaboration und Widerstand" definiert und klassifiziert diese Begriffe und liefert einen Überblick über die Situation in Jugoslawien und Slowenien während des Zweiten Weltkriegs, einschließlich der verschiedenen Formen der Zusammenarbeit mit den Besatzungsmächten und des Widerstands.
Wie wird die Situation in Südkärnten behandelt?
Die Arbeit behandelt die Situation in Südkärnten im Kontext der Okkupation, Kollaboration und des Widerstands in Slowenien. Sie wird im Kapitel "Okkupation, Kollaboration und Widerstand" eingeordnet.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Das Resümee vergleicht die jugoslawischen Kollaborationsverbände und untersucht die Position des bürgerlich-konservativen Lagers, insbesondere der Landeswehr, zwischen Kollaboration und Widerstand. Es beinhaltet eine wissenschaftliche und gesellschaftliche Einschätzung der Slowenischen Landeswehr.
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- DI MMag Fabian Prilasnig (Author), 2014, Slowenien im Zweiten Weltkrieg: Das bürgerliche Lager zwischen Kollaboration und Widerstand, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/272035