Thema dieser Arbeit soll das Verhältnis zwischen Literatur und Rundfunk sein. Dabei steht die Frage im Vordergrund, welche grundsätzlichen Positionen sich unter den Schriftstellern zum Rundfunk herausbildeten. Einige Autoren äußerten sich öffentlich zu diesem Thema. Zu den bedeutendsten Autoren der Weimarer Republik, die sich öffentlich zu diesem Thema äußerten, gehören Bertolt Brecht und Alfred Döblin. Brecht, der nicht nur durch seine literarischen Werke großen Einfluss hatte, beschäftigte sich intensiv mit dem neuen Medium und verfasste einige Texte, die seine Rundfunktheorie bilden.
1929 gab es sogar eine Arbeitstagung unter dem Titel „Dichtung und Rundfunk“, an der viele Autoren sowie Vertreter der Behörden der deutschen Rundfunkgesellschaften teilnahmen, um ihre Positionen vorzutragen. Einer der teilnehmenden Schriftsteller war Alfred Döblin. Anhand des von ihm gehaltenen Tagungs-Vortrags werde ich seine Position zum Thema Rundfunk und Literatur beleuchten. Da Döblin zu den bedeutendsten Autoren der Weimarer Republik zählt, erscheint er mir dafür besonders geeignet. Viele Schriftsteller teilten vermutlich seine Meinung. Mit seinem wohl bekanntesten Werk „Berlin Alexanderplatz“ gelang ihm der erste deutsche Großstadtroman, indem er das Leben in Berlin in den Mittelpunkt rückte und es verstand, Einflüsse aus Expressionismus, der Neuen Sachlichkeit, amerikanischer Autoren und Aspekte des Films in sein Werk zu integrieren (vgl. Sturm, S. 45).
Ein weiterer Autor, der nicht nur durch seine literarischen Werke großen Einfluss hatte, war Bertolt Brecht. Dieser nahm zwar nicht an der Tagung teil, beschäftigte sich aber intensiv mit dem neuen Medium und schrieb einige Texte zum Thema Rundfunk, die seine Rundfunktheorie bilden.
Bevor ich mich mit den Positionen der beiden Schriftsteller beschäftige, werde ich kurz auf einige biografische Daten verweisen sowie auf ihre (literarische) Wirkungsgeschichte eingehen. Dies erscheint mir wichtig, um ihre Positionen anhand ihrer Erfahrungen besser nachvollziehen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bertolt Brecht und das neue Medium Rundfunk
- Leben und Wirkung von Brecht
- Brechts Rundfunktheorie
- Alfred Döblin zum Verhältnis von Literatur und Rundfunk
- Zum Leben von Döblin
- Döblins Rede zum Thema Literatur und Rundfunk
- Fazit und Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Verhältnis zwischen Literatur und Rundfunk in den 1920er Jahren, einer Zeit bedeutender kultureller Umbrüche. Der Fokus liegt auf den Positionen zweier prominenter Autoren, Bertolt Brecht und Alfred Döblin, zum neu aufkommenden Medium Rundfunk.
- Die Bedeutung des Rundfunks als neues Medium in den 1920er Jahren
- Die Auswirkungen des Rundfunks auf die Literatur und die Entwicklung neuer literarischer Gattungen
- Die Positionen von Bertolt Brecht und Alfred Döblin zum Rundfunk und ihren Einfluss auf die Kulturlandschaft
- Die Nutzung des Rundfunks als Kommunikationsapparat und seine potenziellen Inhalte
- Die Kritik am Rundfunk und die mögliche Gefahr für die Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Kontext der Entstehung des Rundfunks in den 1920er Jahren und seine Bedeutung für das Kulturangebot der Weimarer Republik dar. Sie beschreibt die kulturelle und technische Entwicklung dieser Zeit und die Auswirkungen auf verschiedene Kunstrichtungen.
- Bertolt Brecht und das neue Medium Rundfunk: Dieses Kapitel beleuchtet Brechts Leben und Wirkung, seine Rundfunktheorie und seine Kritik an den Inhalten des Mediums. Es fokussiert auf Brechts Essay "Der Rundfunk als Kommunikationsapparat", der als seine wichtigste radiotheoretische Schrift gilt.
- Alfred Döblin zum Verhältnis von Literatur und Rundfunk: Dieses Kapitel befasst sich mit Döblins Leben und Werk sowie seiner Rede zum Thema Literatur und Rundfunk, die er auf einer Arbeitstagung hielt. Es untersucht Döblins Position zum Rundfunk und seine Rolle in der Literaturlandschaft der Weimarer Republik.
Schlüsselwörter
Rundfunk, Literatur, 1920er Jahre, Weimarer Republik, Bertolt Brecht, Alfred Döblin, Rundfunktheorie, Kommunikationsapparat, Neue Sachlichkeit, Massenkultur, Kulturangebot, Medienlandschaft, Literaturgeschichte.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2012, Rundfunk und Literatur in den 1920er Jahren. Positionen von Bertolt Brecht und Alfred Döblin zum neuen Medium, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/272075