Die Geschichte der Fotografie ist nicht nur eine Geschichte technischer Innovationen. Die Entwicklung von der ersten Heliographie, J.N. Niepces berühmter Blick aus dem Arbeitsfenster, zu den Daguerreotypien bis hin zu unseren hochmodernen Digitalkameras ist zugleich ein Wandel der theoretischen Betrachtung was ‚Fotografie‘ überhaupt ist. Während sie anfangs noch als „Zeichenstift der Natur“ galt (so der Titel des ersten veröffentlichten Fotobandes von William Henry Fox Talbot), wurde ihr ontologischer Status im 20 Jahrhundert verstärkt hinterfragt, bis sie schliesslich - im digitalen Zeitalter angekommen - ihren Referenzbezug vollkommen verliert und als authentisches Dokument „ausgespielt“ hat. Damit wird die photographische Postmoderne eingeläutet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theorien zur Fotografie
- In der Frühzeit: Die Fotografie als „Ebenbild“
- Im 20. Jahrhundert: „Transformation des Wirklichen“
- Im digitalen Zeitalter: Das „dubitative Bild“
- Fotografie der Post-Moderne: Auf der Suche nach der Wirklichkeit
- In der Populärkultur
- In der Wissenschaft
- Das Visible Human-Project
- Das Blue Brain-Project
- In der Kunstfotografie
- Andreas Gursky
- Jon Rafman
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, wie die Digitalfotografie Wirklichkeit konstituiert und inwiefern sich der Realitätsbegriff der Fotografie von ihren Anfängen bis ins digitale Zeitalter verändert hat. Ziel ist es, die Umwälzung der Fotografie seit dem Ende des 20. Jahrhunderts zu verstehen und die unterschiedlichen Theorieansätze für die Analyse post-photographischer Medien zu nutzen.
- Entwicklung des Realitätsbegriffs in der Fotografie
- Theoriegeschichte der Fotografie von der Frühzeit bis zum digitalen Zeitalter
- Unterschiede zwischen analoger und digitaler Fotografie
- Der Wirklichkeitsbezug digitaler Bilder
- Analyse des Verhältnisses von Digitalfotografie und Wirklichkeit in der Populärkultur, Wissenschaft und Kunst
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Problematik der digitalen Fotografie und ihre zwiespältige Beziehung zur Wirklichkeit dar. Sie zeigt auf, dass die Digitalfotografie in verschiedenen Bereichen unseres Lebens präsent ist und einen kritischen Blick auf ihre Funktionsweise erfordert.
- Theorien zur Fotografie: Dieses Kapitel beleuchtet die Theoriegeschichte der Fotografie und zeigt auf, wie sich der Realitätsbegriff im Laufe der Zeit verändert hat. Es gliedert sich in drei Abschnitte: die Theorien der Frühzeit, des 20. Jahrhunderts und der Digitalfotografie.
- In der Frühzeit: Die Fotografie als „Ebenbild“: Dieses Kapitel behandelt die Anfänge der Fotografie und die Betrachtungsweise, die sie als „Zeichenstift der Natur“ sah. Hier wird der Begriff des Ikons im Sinne von Charles Sanders Peirce erläutert.
- Im 20. Jahrhundert: „Transformation des Wirklichen“: Dieser Abschnitt behandelt die Entwicklung der Fotografie im 20. Jahrhundert und die zunehmende Hinterfragung ihres ontologischen Status.
- Im digitalen Zeitalter: Das „dubitative Bild“: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der digitalen Fotografie und den Herausforderungen, die sie für die Interpretation von Wirklichkeit mit sich bringt. Die Digitalisierung stellt den Bezug zur Realität in Frage und führt zum Konzept des „dubitativen Bildes“.
- Fotografie der Post-Moderne: Auf der Suche nach der Wirklichkeit: Dieses Kapitel untersucht die Digitalfotografie im Kontext der Postmoderne und beleuchtet verschiedene Bereiche, in denen sie eine Rolle spielt: die Populärkultur, die Wissenschaft und die Kunstfotografie.
Schlüsselwörter
Digitalfotografie, Wirklichkeit, Realitätsbegriff, Theoriegeschichte, Fotografie, Postmoderne, Populärkultur, Wissenschaft, Kunst, Andreas Gursky, Jon Rafman, Visible Human-Project, Blue Brain-Project, Ikons, Indizes, Symbole, Charles Sanders Peirce.
- Arbeit zitieren
- Andrea Würth (Autor:in), 2011, Auf der Suche nach der Wirklichkeit in der digitalen und post-modernen Fotografie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/272159