Die Slowakei blieb in der „Masse der Beitrittskandidaten oft unbekannt“ (Alner &Hüttemann 2003:453) und auch in diesen Tagen kann man nicht wirklich behaupten, sonderlich viel über das kleine Land an der Donau gehört zu haben. Gleichwohl ist es im zarten Alter von 20 Jahren einer der mittlerweile 28 Staaten der Europäischen Union.
Hörte man in der jüngsten Vergangenheit in das Orchester Europa hinein, hallte einem als Erstes der Begriff „Krise“ entgegen. Es scheint deswegen passend, dass Herman Van Rompuy ausgerechnet in der Slowakei, in einem der wenigen Staaten, die mit einem „blauen Auge“ davon kamen, folgende Worte fand:
„Today I can confidently say that at least the most acute phase of the financial crisis is over: the threats on the very existence of the euro and the eurozone have been overcome“ (Rompuy 2013:2).
Europa als „Dauerkrisenmanager“ (Lammert 2013) ist, was manch eine EU-Bürgerin oder Bürger beklagt, aber was der Gutteil der Slowakinnen1 und Slowaken immer noch sehr zu schätzen weiß. Doch gibt es noch eine Vielzahl an Eigenschaften und Eigenarten, welche die Slowakei in der gegenwärtigen EU als ganz besonderes Land hervorheben und eine besondere Handschrift der Slowakei darstellen.
Für diese Arbeit soll die Definition einer Handschrift nach dem deutschen Universalwörterbuch Duden heißen: ein „charakteristisches Gepräge, das jemand seinen (künstlerischen) Hervorbringungen, seinen Taten aufgrund seiner persönlichen Eigenart verleiht“. Dieser Wirkungsthese soll hierfür eine Einführung zu dem Mitgliedsstaat und der Geschichte des Landes vorangestellt werden.
Dem folgend soll der Beitrittsprozess genauer unter die Lupe genommen werden, um schließlich in der Ermittlung des Kerns der aktuellen slowakischen Handschrift zu gipfeln.
Diese wird dann vornehmlich auf dem besonderen Politikfeld der Außen- und Sicherheitspolitik untersucht und mit einem Blick auf die, wohl größte zukünftige Herausforderung – die Europäische Ratspräsidentschaft des Landes im Jahr 2016 – abgerundet.
Der letzte Schritt soll eine knappe Darstellung der slowakischen Gesellschaft in Hinblick auf eine Wirkungsthese und mögliche Vernachlässigung des Mitgliedstaates sein.
Die im Anhang vorzufindenden Interviews entstanden während eines fünfmonatigen Praktikums bei und durch die Mithilfe der Konrad-Adenauer-Stiftung in Bratislava.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Grundlagen
- 2.1. Steckbrief Slowakei
- 2.1.1. Repräsentative Landesdaten
- 2.1.2. Relevante Zeitgeschichte der Slowakei
- 2.2. Politisches System der Slowakischen Republik
- 2.2.1. Staatliche Institutionen
- 2.2.2. Parteien
- 2.1. Steckbrief Slowakei
- 3. Der steinige Weg in die Europäische Union
- 3.1. Ein Land im Umbruch (1990-1998)
- 3.2. Vorabend der Integration (1998-2006)
- 3.3. Neuste Vergangenheit und Gegenwart (2006-2013)
- 4. Die slowakische Handschrift
- 4.1. Europäische Union
- 4.1.1. Substanz der slowakischen Handschrift
- 4.1.2. Ungehörte Stimme im Nexus der Europäischen Union?
- 4.2. Außen-/Sicherheitspolitik der Slowakischen Republik
- 4.2.1. Duktus in der Außen-/Sicherheitspolitik
- 4.2.2. Regionale Zusammenarbeit
- 4.2.3. Beziehungen in den Osten
- 4.3. Europäische Ratspräsidentschaft 2016
- 4.1. Europäische Union
- 5. Abschließender Blick auf die slowakische Gesellschaft
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung und den Einfluss der Slowakischen Republik innerhalb der Europäischen Union. Sie beleuchtet den Weg der Slowakei in die EU, analysiert ihre Rolle und Position innerhalb der Union und betrachtet ihre spezifischen Beiträge und Herausforderungen. Die Arbeit zielt darauf ab, ein umfassendes Bild der slowakischen "Handschrift" in der EU zu zeichnen.
- Der Beitritt der Slowakei zur Europäischen Union
- Die politische und wirtschaftliche Entwicklung der Slowakei nach dem EU-Beitritt
- Die Rolle der Slowakei in der europäischen Außen- und Sicherheitspolitik
- Die Herausforderungen und Chancen für die Slowakei in der EU
- Der Einfluss der slowakischen Gesellschaft auf die Politik der EU
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik ein und beschreibt die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit. Es skizziert die Bedeutung der Slowakei als Mitgliedstaat der Europäischen Union und benennt die zentralen Forschungsfragen.
2. Grundlagen: Dieses Kapitel liefert grundlegende Informationen über die Slowakei, inklusive ihrer Geschichte, ihres politischen Systems und der wichtigsten politischen Parteien. Es bietet einen umfassenden Überblick über den Kontext, in dem die slowakische Rolle in der EU betrachtet wird. Die Beschreibung des politischen Systems dient als Basis für das Verständnis der Akteure und Prozesse, die die slowakische EU-Politik prägen.
3. Der steinige Weg in die Europäische Union: Dieses Kapitel beschreibt den Prozess des slowakischen EU-Beitritts, beginnend mit den Umbrüchen nach 1990 bis hin zur aktuellen Situation. Es analysiert die Herausforderungen und Meilensteine auf diesem Weg und beleuchtet die innen- und außenpolitischen Faktoren, die den Beitritt beeinflusst haben. Die einzelnen Phasen (1990-1998, 1998-2006, 2006-2013) werden im Detail untersucht und miteinander in Beziehung gesetzt, um ein umfassendes Bild des Integrationsprozesses zu liefern.
4. Die slowakische Handschrift: Dieser Abschnitt befasst sich mit der konkreten Rolle der Slowakei innerhalb der Europäischen Union. Er analysiert die "Handschrift" der Slowakei, d.h. ihre spezifischen Beiträge und ihr Einfluss auf die Politik der EU in verschiedenen Bereichen. Die Kapitel untersuchen die Außen- und Sicherheitspolitik der Slowakei und deren regionale Zusammenarbeit, inklusive der Beziehungen zu den östlichen Nachbarländern. Die bevorstehende Ratspräsidentschaft 2016 wird als wichtiger Aspekt der slowakischen Rolle in der EU betrachtet.
5. Abschließender Blick auf die slowakische Gesellschaft: Dieses Kapitel bietet eine zusammenfassende Betrachtung der slowakischen Gesellschaft und ihres Einflusses auf die politische Entwicklung des Landes und seine Position innerhalb der EU. Es beleuchtet die verschiedenen gesellschaftlichen Strömungen und deren Auswirkungen auf die EU-Politik der Slowakei. Hier werden die gesellschaftlichen Aspekte als entscheidende Einflussfaktoren auf den politischen Kurs des Landes im europäischen Kontext dargestellt.
Schlüsselwörter
Slowakische Republik, Europäische Union, EU-Beitritt, Außenpolitik, Sicherheitspolitik, politische Parteien, politische Systeme, regionale Zusammenarbeit, EU-Ratspräsidentschaft, gesellschaftliche Entwicklung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Slowakischen Republik in der Europäischen Union
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert umfassend die Entwicklung und den Einfluss der Slowakischen Republik innerhalb der Europäischen Union. Sie untersucht den Weg der Slowakei in die EU, ihre Rolle und Position in der Union sowie ihre spezifischen Beiträge und Herausforderungen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt den EU-Beitritt der Slowakei, ihre politische und wirtschaftliche Entwicklung nach dem Beitritt, ihre Rolle in der europäischen Außen- und Sicherheitspolitik, die Herausforderungen und Chancen in der EU, und den Einfluss der slowakischen Gesellschaft auf die EU-Politik.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Grundlagen (Steckbrief Slowakei, politisches System), Der steinige Weg in die Europäische Union (drei Phasen), Die slowakische Handschrift (EU-Rolle, Außen-/Sicherheitspolitik, Ratspräsidentschaft 2016), Abschließender Blick auf die slowakische Gesellschaft und Fazit.
Was wird in Kapitel 2 "Grundlagen" behandelt?
Kapitel 2 liefert grundlegende Informationen über die Slowakei, einschließlich ihrer Geschichte, ihres politischen Systems und der wichtigsten politischen Parteien. Es bietet den Kontext für das Verständnis der slowakischen Rolle in der EU.
Was wird in Kapitel 3 "Der steinige Weg in die Europäische Union" behandelt?
Kapitel 3 beschreibt den Prozess des slowakischen EU-Beitritts in drei Phasen (1990-1998, 1998-2006, 2006-2013), analysiert Herausforderungen und Meilensteine und beleuchtet innen- und außenpolitische Einflussfaktoren.
Was wird in Kapitel 4 "Die slowakische Handschrift" behandelt?
Kapitel 4 analysiert die spezifischen Beiträge und den Einfluss der Slowakei auf die EU-Politik. Es untersucht die Außen- und Sicherheitspolitik, die regionale Zusammenarbeit, die Beziehungen zu östlichen Nachbarn und die Ratspräsidentschaft 2016.
Was wird im Kapitel 5 "Abschließender Blick auf die slowakische Gesellschaft" behandelt?
Kapitel 5 betrachtet die slowakische Gesellschaft und ihren Einfluss auf die politische Entwicklung und die Position des Landes in der EU. Es beleuchtet gesellschaftliche Strömungen und deren Auswirkungen auf die EU-Politik.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Slowakische Republik, Europäische Union, EU-Beitritt, Außenpolitik, Sicherheitspolitik, politische Parteien, politische Systeme, regionale Zusammenarbeit, EU-Ratspräsidentschaft, gesellschaftliche Entwicklung.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, ein umfassendes Bild der slowakischen "Handschrift" in der EU zu zeichnen und ihren Weg in die EU, ihre Rolle und Position innerhalb der Union sowie ihre spezifischen Beiträge und Herausforderungen zu analysieren.
- Quote paper
- B.A. Robert Högerle (Author), 2013, Der vernachlässigte Osten Europas? Mitgliedsstaat Slowakei, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/272167