Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS) bei Kindern. Der Begriff ADS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) ist in Anlehnung an die amerikanische Bezeichnung ADD (Attention Deficit Disorder) entstanden. Er steht für die international anerkannte Diagnose von Aufmerksamkeits-Störung mit und ohne Hyperaktivität. Laut wissenschaftlicher Untersuchungen leiden über eine Million Kinder in Deutschland an ADS, daraus folgt, dass sich im Durchschnitt in jeder Schulklasse zwei Kinder mit ADS befinden ( AUST – CLAUS/HAMMER, S. 19 ). Nach einer deutschen Studie von Baumgaertl liegen Häufigkeitsangaben von Jungen und Mädchen bei einer reinen ADS bei 2:1 und bei ADS mit Hyperaktivität bei 5:1 ( DÖPFNER/FRÖLICH/LEHMKUHL, S. 6 ).
Das Krankheitsbild des Aufmerksamkeits- Defizit- Syndroms mit und ohne Hyperaktivität stellt sowohl für die betroffenen Kinder, als auch für alle mit ihnen in Kontakt Stehenden eine, für viele nicht nachvollziehbare, enorme Belastung dar. Daher beschäftigt sich das zweite Kapitel dieser Arbeit mit den Symptomen und der Diagnose des ADS nach DSM 4.
ADS ist eine der häufigsten Ursachen für Entwicklungs- und Verhaltensprobleme. ADS ist kein Erziehungsfehler und keine gewollte Marotte der Kinder. Im dritten Kapitel wird erläutert, dass ADS eine Störung mit neurobiologischen Besonderheiten in den Informations-Verarbeitungs-Prozessen unseres Gehirns ist. Weiterhin werden diese Besonderheiten durch ungünstige psychosoziale Faktoren negativ beeinflusst, sie stellen aber in keinem Fall die primäre Ursache für ADS dar.
Das vierte Kapitel besteht aus der Beschreibung von zwei Therapiearten. Zum einen wird die medikamentöse Behandlung erläutert. Hierbei wird aber nur auf Stimulanzien eingegangen, da dies die meist verabreichten Mittel bei der Behandlung von Kindern mit ADS sind. Die zweite Therapieform ist das Therapietraining. Das dargestellte Therapietraining von Lauth und Schlottke ist in Untersuchungen sehr erfolgreich gewesen. Es fokussiert nicht nur das Kind, sondern integriert auch Eltern und Lehrer. Das Trainingsprogramm greift auf verschiedene therapeutische Vorgehensweisen zurück, wie kognitives Modellieren, Einüben des Verhaltens und operante Verstärkung. Im Anschluss an die Arbeit erfolgt eine Schlussbemerkung, die wesentliche Ergebnisse zusammenfassend darstellt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Symptome und Diagnose
- 2.1 Vorbemerkungen
- 2.2 Unaufmerksamkeit
- 2.3 Hyperaktivität und Impulsivität
- 3. Ursachen
- 3.1 Neurobiologische Ursachen
- 3.2 Psychosoziale Faktoren
- 4. Therapie
- 4.1 Medikamentöse Behandlung mit Stimulanzien
- 4.2 Das Therapietraining
- 4.2.1 Vorbemerkungen
- 4.2.2 Die Therapiebausteine
- 4.2.3 Lehrertraining
- 5. Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS) bei Kindern. Sie erklärt die Symptome und Diagnose von ADS nach DSM 4, erörtert die neurobiologischen und psychosozialen Ursachen und erläutert zwei Therapieformen: die medikamentöse Behandlung mit Stimulanzien und das Therapietraining von Lauth und Schlottke.
- Symptome und Diagnose von ADS nach DSM 4
- Neurobiologische Ursachen von ADS
- Psychosoziale Faktoren, die ADS beeinflussen können
- Medikamentöse Behandlung von ADS mit Stimulanzien
- Therapietraining für Kinder mit ADS, einschließlich Eltern- und Lehrerbeteiligung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung
Die Einleitung stellt das Thema der Hausarbeit - das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS) bei Kindern - vor und erläutert die Relevanz des Themas. Sie liefert statistische Daten über die Häufigkeit von ADS und hebt die Bedeutung des Themas sowohl für die betroffenen Kinder als auch für deren Umfeld hervor.
Kapitel 2: Symptome und Diagnose
Dieses Kapitel beschreibt die Kardinalsymptome von ADS, nämlich Hyperaktivität, Unaufmerksamkeit und Impulsivität. Es wird erläutert, wie diese Symptome auftreten können, sowohl einzeln als auch in Kombination. Das Kapitel beleuchtet die Diagnosekriterien des DSM 4, die erfüllt sein müssen, um eine Aufmerksamkeitsstörung zu diagnostizieren. Es werden auch wichtige Punkte zur Differentialdiagnose angesprochen, um andere psychische Störungen auszuschließen.
Kapitel 3: Ursachen
Das Kapitel erörtert die Ursachen von ADS und erklärt, dass ADS eine Störung mit neurobiologischen Besonderheiten in den Informationsverarbeitungsprozessen des Gehirns ist. Es werden auch psychosoziale Faktoren beleuchtet, die sich negativ auf die Symptome von ADS auswirken können, aber nicht als primäre Ursache gelten.
Kapitel 4: Therapie
Dieses Kapitel beschreibt zwei gängige Therapieformen für ADS: die medikamentöse Behandlung mit Stimulanzien und das Therapietraining. Es wird erläutert, wie die medikamentöse Behandlung funktioniert und welche Stimulanzien am häufigsten bei Kindern mit ADS eingesetzt werden. Das Therapietraining von Lauth und Schlottke wird im Detail dargestellt. Es wird betont, dass dieses Programm nicht nur das Kind, sondern auch Eltern und Lehrer in den Therapieprozess integriert.
Schlüsselwörter
Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS), Attention Deficit Disorder (ADD), Symptome, Diagnose, DSM 4, Hyperaktivität, Unaufmerksamkeit, Impulsivität, Neurobiologische Ursachen, Psychosoziale Faktoren, Therapie, Medikamentöse Behandlung, Stimulanzien, Therapietraining, Lauth und Schlottke, Elternbeteiligung, Lehrertraining.
- Arbeit zitieren
- Julia Hoffmann (Autor:in), 2008, Das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS) bei Kindern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/272331