Praktikumsbericht. Unterrichtsstörungen und ihre Prävention


Praktikumsbericht / -arbeit, 2010

24 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis:

1. Einleitung
1.1 Tabellarischer Stundenplan
1.2 Vorstellung der Praktikumsschule

2. Beobachtungsaufgabe
2.1 Die Beobachtungsaufgabe
2.2 Der theoretische Hintergrund für die Beobachtungsaufgabe

3. Auswertung
3.1 Beobachtungsdurchführung
3.2 Auswertung der Beobachtungsaufgabe

4. Persönlicher Kommentar

5. Literaturverzeichnis

6. Anhang
6.1 Ausgewähltes teilformatiertes Protokoll
6.2 Ausgewähltes narratives Protokoll
6.3 Beobachtungsaufgabe zum Thema

1. Einleitung:

1.1 Tabellarischer Stundenplan:

1. Woche:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2. Woche:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3. Woche:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

4. Woche:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1.2 Vorstellung der Praktikumsschule:

Ich habe mein orientierendes Schulpraktikum an dem abc-Gymnasium in Kornelimünster absolviert. Da ich mein Abitur an einer anderen Schule gemacht habe, waren mir weder die Lehrer, noch die Gebäude und Räume bekannt. Außerdem musste ich mich zunächst mit den Besonderheiten der Schule bekannt machen. Es wäre vermutlich an den ersten Tagen schön gewesen, wenn man sich etwas besser gekannt hätte, aber letztlich kann ich sagen, dass es auch eine tolle Erfahrung war, neben meiner ehemaligen Schule, den Ablauf eines anderen Gymnasiums mitzuerleben.

Das Lehrerkollegium an dieser Schule sehr nett und hilfreich war. Bei Fragen standen sie mir zur Verfügung und kamen auch von sich aus auf mich zu und unterhielten sich mit mir. Nach den Stunden, in denen ich hospitierte, hatte ich immer Gespräche über die Stunde und Vorkommnisse. Außerdem wurde ich schon vor der Stunde oder vor einer geplanten Aktivität darüber informiert, was das Thema und das Ziel war. Besonders gefreut hat mich, dass die Lehrer sehr positiv aus meine Frage reagiert haben, ob ich selber eine Stunde halten dürfte. Zudem wurde mir dann auch angeboten, dass sie sich mit mir zusammensetzen wollen, um die Stunde zusammen zu planen. Wir waren insgesamt vier Praktikanten und es wurde sich um uns alle ausreichend gekümmert, sodass man sich willkommen fühlte.

Meinen Stundenplan konnte ich mir selber erstellen. Allerdings gab man mir Hilfestellung bei der Erstellung. In der ersten Woche konnten wir herausfinden, in welche Klassen und bei welchen Fächern wir hospitieren wollen. Die letzten drei Wochen hatte ich dann einen festen Stundenplan. Dabei sollte ich darauf achten, dass ich dann durchgängig in einer Klasse in einem Fach hospitiere. Wenn ich zum Beispiel katholische Religion in der 12 hatte, so sollte ich in den ganzen Stunden dieses Unterrichts hospitieren und nicht nur hin und wieder. Damit wollte man es den Lehrern, den Schülern und auch mir erleichtern dem Unterricht besser folgen bzw. planen zu können.

Leider wird am Abc-Gymnasium kein Spanisch angeboten. Deshalb habe ich mich auf Religion spezialisiert und mich ebenfalls in Deutsch und Englisch den Unterricht angeschaut. Außerdem habe ich bei der Erstellung des Stundenplans darauf geachtet, dass ich sowohl Klassen aus der Unterstufe habe, als auch aus der Mittelstufe, als auch aus der Oberstufe. Somit konnte ich das Verhalten der Schüler und Lehrer in den unterschiedlichen Jahrgangsstufen unterscheiden und miteinander vergleichen.

Ich habe in der ersten Woche in einem Unterrichtsfach hospitieren dürfen, welches ich vorher noch nicht kannte. Die sogenannte PP, praktische Philosophie. Dieses Fach ist für die Schüler gedacht, die nicht getauft sind oder nicht den christlichen Glauben haben, und deswegen nicht am regulären Religionsunterricht teilnehmen. In diesem Fach lernen die Schüler dann ethische Aspekte und Entscheidungsfindungen kennen, welche sie im eigenen Leben gut einsetzen können, und wichtig für ihre Entwicklung und das Leben in der Gesellschaft sind.

Das Abc-Gymnasium gilt als eine sehr ruhige Schule, weshalb es auch kaum zu Zwischenfällen kam. Das Gebäude ist recht groß und zum Teil auch erst kürzlich renoviert bzw. erstellt worden. Die Anzahl der Schüler beträgt ca. 1250. Im Jahr zuvor waren es sogar 1350 Schüler. Dementsprechend groß ist auch das Kollegium.

Was mir als Erstes aufgefallen ist, war der große Glaskasten an der Wand zum Lehrerzimmer. Dort waren von sämtlichen Lehrern Bilder mit der jeweiligen Fächerkombination. Dies fand ich sehr hilfreich, sowohl für die Schüler, als auch für mich selber. So konnte ich mir direkt die Lehrer mit den „richtigen“ Fächern raussuchen und konnte sie anschließend anhand der Bilder im Lehrerzimmer erkennen und musste mich nicht allzu lange durchfragen.

Dadurch, dass ich in unterschiedlichen Jahrgangsstufen hospitiert habe, konnte ich auch unterschiedliche Erfahrungen sammeln, was die Motivation und die Störungen der Schüler angeht. Diese werde ich im Hauptteil, also in der Auswertung meiner Beobachtungsaufgabe, weiter erläutern.

2. Beobachtungsaufgabe:

2.1 Die Beobachtungsaufgabe:

Für meinen Praktikumsbericht habe ich mir die Beobachtungsaufgabe zum Thema Störungen im Unterricht und deren Prävention ausgesucht.

Ich finde dieses Thema sehr wichtig, da der Lernprozess nur in einem ruhigen und störungsfreien Umfeld stattfinden kann.

Bei den jeweiligen Störungen muss man aber auch unterscheiden. Es gibt sowohl Störungen, die von den Schülern ausgelöst werden, als auch welche, die von den Lehrpersonen ausgelöst werden können. Wenn die Störungen von Seiten der Schüler auftreten, so muss der Lehrer entscheiden, wie er darauf reagiert. Ob es also reicht, die Schüler mit nonverbaler Kommunikation zur Ruhe zu bringen, oder ob sie die Störung ansprechen und somit beenden wollen. Letzteres kann allerdings zu weiteren Störungen führen, da der Unterrichtsfluss dadurch gestört wird.

Man kann aber nicht eine allgemeine Antwort oder Lösung zu der Frage finden, wie man richtig reagiert oder die Störungen bereits vorher verhindern kann. Jede Situation ist individuell und muss dementsprechend behandelt werden.

In meinem Praktikum habe ich mich speziell auf diese Fragen konzentriert:

- Wie reagiert die Lehrkraft auf Unterrichtsstörungen? Nonverbal, kurze Ansagen oder ausführlich?
- Was macht die Lehrkraft, um Störungen im Voraus zu vermeiden?
- Welche Regeln gibt es und wie konsequent werden diese von den Lehrkräften vertreten?
- Schafft die Lehrkraft glatte Übergänge zwischen den unterschiedlichen Aktivitäten?
- Gibt es lange Wartezeiten? Wenn nein, wie wird dies angestellt?
- Gibt es unnötige Kommentare zu Störungen oder werden diese unterbunden?
- Wie präsent ist die Lehrkraft in der Klasse?

2.2 Der theoretische Hintergrund für die Beobachtungsaufgabe:

Heutzutage sind Unterrichtsstörungen ein großes Thema und sollten daher auch ernst genommen werden.

Generell kann man Schüler in zwei Gruppen einteilen: solche, die ständig stören und solche, die eher still und zurückhaltend sind.

Wenn man allerdings davon ausgeht, dass die Störungen bloß auf das Verhalten der Schüler zurückzuführen ist, dann ist dies eine sehr einseitige Betrachtungsweise.

Die Unterrichtsstörungen hängen nämlich auch mit dem Lehrerverhalten zusammen.

In einer Umfrage von Nolting, 2002, hat sich herausgestellt, dass den meisten Lehrern nicht bewusst ist, wie man Störungen am besten und effektivsten verhindert. Die meisten Lehrer handeln intuitiv richtig in den verschiedenen Situationen und nicht bewusst.[1]

Es ist zudem nicht wichtig, dass man sich die Frage stellt, was man tun soll, wenn bereits eine Störung eingetreten ist, sondern, was man tun soll und kann, um die Störung von vornherein zu verhindern. Denn nur eine effektive Klassenführung und ein gutes Lern-Management führen dazu, die Störungsrate niedrig zu halten und die Mitarbeit zu verbessern.

Dies hat auch Jacob Kounin (1976)[2] herausgefunden, dank seinen Untersuchungen. Er war der Erste, der die Disziplinproblematik empirisch durchleuchtet hat[3] und machte bekannt, dass die Art der Reaktion auf Störungen, für die Mitarbeit und eine niedrige Störungsrate relativ unwichtig ist.[4]

Zur Störungsprävention hat Nolting eine Checkliste erstellt, nach der man sich richten kann, um Störungen zu verhindern.[5]

Da wäre zum Einen die Prävention durch eine breite Aktivierung, was bedeutet, dass man die gesamte Klasse in den Unterricht mit einbeziehen soll. Auch die Schüler, die gerade nicht dran sind, sollen nicht mit ihren Gedanken abschweifen, sondern geistig beim Thema bleiben. Dies erreicht man zum Beispiel, indem man interessante Inhalte und Methoden wählt und einen lebhaften, nicht einschläfernden Vortrag hält. Außerdem ist es ebenfalls hilfreich, wenn die Lehrperson durch die Klasse „wandert“ und auch mit den Blicken nicht auf einzelnen Schüler fixiert bleibt.[6]

Zum Anderen kann man noch den Unterrichtsfluss zur Prävention zählen. Dabei muss die Lehrkraft darauf achten, dass sie nicht selber den Unterricht unterbricht oder verzögert. Dies kann zum Beispiel passieren beim Aufbau von Geräten oder Verteilen von Arbeitsblättern. Ebenfalls ist es nicht ratsam, wenn die Lehrperson auf Störungen sehr lange und ausführlich eingeht. Denn dabei kann es passieren, dass die Lehrkraft bei dem Versuch Störungen zu unterbinden, selber die Störungen verursacht. Man sollte besser nur kurz und knapp sagen, dass die Schüler weiterarbeiten sollen und nicht groß und breit erklären wieso und weshalb. Wenn der Lehrer/die Lehrerin für glatte Übergänge zwischen den einzelnen Aktionen sorgt, dann scheint es, dass der Unterricht „wie von selbst läuft“. Dafür ist es wichtig, dass der Unterricht gut vorbereitet ist und zum Teil spielt auch die Routine eine große Rolle.[7]

[...]


[1] Nolting, H.P. (2003):Möglichkeiten zur Störungsprävention und Konfliktlösung. Schulmagazin 5 bis 10, Jg. 71, S. 53

[2] Ebd., S. 54

[3] Ebd., S. 54

[4] Ebd., S. 54

[5] Ebd., S. 54

[6] Ebd., S. 54 & 55

[7] Ebd., S. 54 & 55

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Praktikumsbericht. Unterrichtsstörungen und ihre Prävention
Hochschule
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
Autor
Jahr
2010
Seiten
24
Katalognummer
V272369
ISBN (eBook)
9783656644019
ISBN (Buch)
9783656644002
Dateigröße
536 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Unterrichtsstörungen, Störungsprävention
Arbeit zitieren
Johanna Wessely (Autor:in), 2010, Praktikumsbericht. Unterrichtsstörungen und ihre Prävention, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/272369

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