Das Unterrichtsgespräch


Hausarbeit (Hauptseminar), 2014

12 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Bedeutung des Unterrichtgesprächs
1.2 Definition

2 Gesprächsformen im Unterricht
2.1 Lehrerzentrierte Gesprächsformen (nach Leisen, J. [1] S. 122)
2.2 Schülerzentrierte Gesprächsformen (nach Leisen, J. [1] S. 122f.).

3 Eine professionelle Gesprächsführung
3.1 Fünf Mindeststandards der professionellen Gesprächsführung
3.2 Zehn Strategien einer professionellen Gesprächsführung

4 Methoden im Unterrichtsgespräch

5 Resümee

Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Man soll das Gemeinte im Gesagten erfassen, das Ungesagte im Gemeinten verbalisieren; das Frühere mit dem Jetzigen verknüpfen und auf Zukünftiges hinweisen; das Gesagte Zusammenfassen und an Bekanntes erinnern; Geistreiches als solches hervorheben und Geistlosem mit pädagogischem Takt begegnen; die Mutlosen ermutigen und die Übermütigen bremsen; ... ([1] S. 115)

Mit diesen Worten beschreibt Josef Leisen die Anforderung an die Lehrkraft zur Moderation und Durchführung des Fachunterrichts und behauptet zudem man könne die Liste beliebig lang weiterführen. (vgl.[1] S. 8)

Kommunikation ist für jeden Unterricht unumgänglich. Um im Klassenverband gemeinsam Lernen zu können, müssen sich die Lehrkräfte mit den Schülerinnen und Schülern[1] sowie die SuS untereinander verbal austauschen. Ist dieser Austausch durch die Lehrkraft professionell geleitet und für die SuS ertragreich, lässt sich dieser Austausch als Unterrichtsgespräch auffassen. Im Folgenden sollen die Bedeutung, die Möglichkeiten und die Verantwortung des erfolgreichen Unterrichtgesprächs dargestellt werden.

1.1 Bedeutung des Unterrichtgesprächs

„Unterricht geschieht grundsätzlich situativ und unterliegt den Unwägbarkeiten des Augenblicks“ ([1] S. 116) Um dieser Situation gewachsen zu sein, bedarf es einer enormen Professionalität der Lehrkraft, die in der Lage sein sollte diese Augenblicke sinnstiftend im Unterricht aufzugreifen. Besonders im naturwissenschaftlichen Unterricht beinhaltet ein jedes Schülergespräch einen besonders hohen Anteil an Fachvokabular. Kein Unterrichtsgespräch kommt ohne die Dualität von Fachsprache und Allgemeinsprache aus. Damit die SuS ihre Ideen, Erklärungen, Verwunderungen etc. verbal ausdrücken können, nutzen diese selbstverständlich in erster Linie ihre gewohnte Alltagssprache. Hierbei ist es besonders notwendig ebendiese Dualität zuzulassen. Natürlich ist es der Wunsch einer jeden Lehrkraft die Verwendung der Fachsprache im Unterricht zu etablieren. Die Professionalität besteht darin, während des Unterrichtsgesprächs eine gewisse Transformation der Alltagssprache in die Fachsprache umzusetzen. Ist diese Transformation erfolgreich, so lässt sich eindeutig ein Lernprozess der SuS feststellen, denn „Die Fachsprache ist geeignet, um Verstandenes zu ordnen[…]“." ([2], S. 137) Josef Leisen stütz seine Behauptung auf der Formulierung Wagenscheins: „Die Muttersprache ist die Sprache des Verstehens, die Fachsprache besiegelt es, als Sprache des Verstandenen“ (WAGENSCHEIN zitiert nach ([2], S. 137). Die Basis eines jeden Unterrichtsgesprächs ist die Sprache selbst und in diesem Zusammenhang hat auch die Kommunikation in dieser Unterrichtssituation einen besonders hohen Stellenwert. Aus dem „Prinzip der Eigenständigkeit“ nach Josef Leisen kommt der Kommunikation folgende Bedeutung zu.

Die Kommunikation im Physikunterricht sollte durch passende Unterrichtsarrangements möglichst in die Hände der Schüler gelegt werden. Die Rolle des Lehrers ist die des Sprachmoderators und des Arrangeurs, der Ebenensprünge initiiert und immer neue Bedeutungszuweisungen eröffnet. (Prinzip von der sprachlichen Eigentätigkeit) ([2] S. 8)

Die Rolle der Lehrkraft wird demnach fest vorgegeben und drängt diese dadurch auch gleich in einen Zwiespalt. Die Lehrkraft verfügt bereits über das Fachwissen und hat die Aufgabe diese an die SuS zu vermitteln. Die Art der Vermittlung sieht aber kein Referieren der Lehrkraft vor. Sie steht nach der Anforderung der Bildungsstandards vor der Herausforderung den Unterricht so zu arrangieren, dass dieser besonders stark schülerzentriert verläuft. Um dieses Ziel zu erreichen benötigt die Lehrkraft insbesondere „[…] Methodik und der [eine] Technik der Gesprächsführung.“. ([1] S. 116)

Erst die Anwendung solcher Methoden und Techniken macht das Unterrichtsgespräch ertragreich und fördert einen besonders hohen Lernprozess bei den SuS. Das Unterrichtsgespräch ist daher ein wesentliches Kernelement des (naturwissenschaftlichen) Unterrichts.

Des Weiteren wird das Unterrichtsgespräch folgenden Funktionen gerecht:

[..]Es gibt der Lehrperson in die Vorstellungen, Vorkenntnisse und Wahrnehmungen bzw. Deutungen der Lernenden. [...]Es dient dem Austausch und der Verständigung über ein Thema, einen Sachverhalt, ein Problem, eine Fragestellung, einen Text etc.[...] Es bietet den Lernenden die Möglichkeit zur Verbalisierung ihrer Überlegungen[...]

([1] S. 117)

1.2 Definition

Im Folgenden sollen Methoden und Techniken eines sinnstiftenden Unterrichtsgesprächs thematisiert werden. Um eine allgemeine Vorstellung zu haben, was unter einem solchen Unterrichtsgespräch zu verstehen ist, werden an dieser Stelle zwei Definitionen angegeben. Josef Leisen definiert ein Unterrichtsgespräch folgendermaßen:

Das Unterrichtsgespräch umfasst alle Situationen im Unterricht, in denen ein gemeinsamer Austausch des Lehrers mit möglichst allen und zwischen allen Lernenden zu einem klar definierten Thema stattfindet. [1] S. 117

Stefan Bittner formulierte eine Definition

Ein Unterrichtsgespräch ist eine zum schulischen Lehren, Lernen und Erziehen eingesetzte dialogische Interaktion mit der unter der kommunikativen Gesetzmäßigkeiten sozial relevante Bildungskontexte bereitgestellt werden und in der die personalen Interessen, Rücksichten und Erwartungen zu moderieren sind, dass Schüler kulturell vorstrukturierte Stoffgebiete er-und verarbeiten können. ([4] S. 31)

Aus beiden Definitionen geht hervor, dass das Unterrichtsgespräch im Schulalltag allgegenwärtig ist und eine intensive Auseinandersetzung der Lehrkraft mit den verschiedenen Umsetzbarkeiten unabdingbar ist.

[...]


[1] Im Folgenden wird der Ausdruck „Schülerinnen und Schüler“ mit der Abkürzung SuS ausgedrückt.

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Das Unterrichtsgespräch
Hochschule
Europa-Universität Flensburg (ehem. Universität Flensburg)  (Abteilung für Physik und ihre Didaktik und Geschichte)
Veranstaltung
Formen des Physikunterrichts
Note
1,7
Autor
Jahr
2014
Seiten
12
Katalognummer
V272447
ISBN (eBook)
9783656647041
ISBN (Buch)
9783656647034
Dateigröße
574 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Didaktik, Physik;, schülerzentriert, Professionalisierung;
Arbeit zitieren
Morten Vogt (Autor:in), 2014, Das Unterrichtsgespräch, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/272447

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