In der folgenden Arbeit werden die beiden Autoren Thomas von Aquin und Nicolló Machiavelli unter der Fragestellung: „Was ist eine gute Herrschaftsform?“, behandelt. Thomas von Aquin lebte ca. 1250 und war ein einflussreicher Philosoph, der Anhänger der katholischen Kirche war. Nicolló Machiavelli lebte ca. 1480 und war ein florentinischer Politiker, Diplomat, Philosoph, Geschichtsschreiber und Dichter.
Inhaltsangabe
1.
Einführung in die Thematik der beiden Autoren
2.
2.1. Über die Grundeinstellung der Menschen in einer Gesellschaft
2.2. Über die Regierung in einer Gesellschaft
2.3. Über die Aufgaben der Regenten in einer Gesellschaft
3.
Abschließende Auswertung der beiden Autoren
4.
Quellenverzeichnis
Was ist eine gute Herrschaftsform?
1.
Einführung in die Thematik der beiden Autoren
In der folgenden Arbeit werden die beiden Autoren Thomas von Aquin und Nicolló Machiavelli unter der Fragestellung: „Was ist eine gute Herrschaftsform?“, behandelt. Thomas von Aquin lebte ca. 1250 und war ein einflussreicher Philosoph, der Anhänger der katholischen Kirche war. Nicolló Machiavelli lebte ca. 1480 und war ein florentinischer Politker, Diplomat, Philosoph, Geschichtsschreiber und Dichter.
2.
2.1. Über die Grundeinstellung der Menschen in einer Gesellschaft:
Thomas von Aquin geht davon aus, dass der Mensch nach seiner Vernunft handelt und dem wiederrum ein Ziel evtl. ein Lebensziel vorrausgesetzt sein muss. „Die Art und Weise, in der die Menschen ihr gefaßtes Ziel zu erreichen suchen, ist verschieden; schon die Verschiedenheit menschlicher Bestrebung und menschlichen Handelns bringt das zum Ausdruck.“ (Thomas von Aquin; Seite 5) Aquin bringt in seinem Buch: „Über die Herrschaft der Fürsten“ die Natur mit ins Spiel, welche laut ihm den Menschen die Vernunft eingepflanzt hat, die sie zu ihrem Ziel führen wird. Als Problem stellt Aquin nun heraus, dass die Menschen nicht wie beispielsweise, Tiere, alleine leben und somit einer Leitung bedürfen, die sie zu ihrem Ziel führt. Es ist die natürliche Bestimmung der Menschen in einer Gemeinschaft zu leben und somit auch einen eigenen Staat zu gründen. Dies begründet Herr von Aquin damit, dass andere Geschöpfe von der Natur mit allem lebensnotwendigen ausgestattet wurden und somit für sich selbst sorgen könnten, zum Beispiel durch die Hörner, Krallen oder die Möglichkeit vor potentiellen Gegnern fliehen zu können. Der Mensch ist mit keinem dieser Naturgeschenke bestückt, jedoch hat dieser wie schon erwähnt, die Vernunft bekommen, mit dessen Hilfe er sich Nahrung oder eine Unterkunft durch seine eigene Arbeit beschaffen könnte. „Auf sich allein gestellt, wäre kein Mensch imstande, das Leben so zu führen, daß er seinen Zweck erreicht. So ist es also der Natur entsprechend, mit vielen gesellig zu leben.“ (Thomas von Aquin; Seite 6) Die Gesellschaft ist also von Nöten, da sich der Einzelne nicht allen Erkentnissen, die er zum Leben benötigt bereichern kann und somit auf die Einflüsse seiner Menschen angewiesen ist. Eine Gesellschaft benötigt laut, Thomas von Aquin, aber auch einen Regulator bzw. etwas, was die Gesellschaft in die richtige Richtung lenkt, damit diese zu ihrem Ziel geführt wird. Diese regulierende Instanz ist in sofern von großer Wichtigkeit, da die Gesellschaft ohne sie gespalten werden könnte, wenn jeder Mensch nur auf das bedacht ist, was ihm selbst als angemessen erscheint. Nicolló Machiavelli ergänzt dies noch, indem er mehr auf die Menschen im Bezug auf ihren Regulator eingeht und wie die Menschen im allgemeinen etwas wahrnehmen und wie sie in bestimmten Situationen handeln. Nicolló Machiavelli schätzt die Menschen sehr auf sich bedacht ein und setzt dies, anders als Thomas von Aquin, auch voraus wenn sie unter einer Führung stehen. Machiavelli geht davon aus, dass es einer potentiellen Regierung also nicht möglich wäre einfach nach besten ermessen zu handeln, sondern so zu handeln, dass diese an der Macht bleibt. Dies ist laut Nicolló Machiavelli von absoluter Notwendigkeit, da das regulierende Organ ansonsten sofort gestürzt würde. Im Grunde sieht Machiavelli in der Menschheit eine unbelehrbare Meute von egoistischen Individuen, welche nur das Eigenwohl und vielleicht noch das Wohl ihrer Familie kümmert. Des Weiteren versuchen die Menschen immer zu ihrem eigenen Vorteil zu handeln und verraten dafür auch ihre Mitmenschen. Dies wird auch deutlich in Machiavellis Schrift: „Der Fürst (II Principe)“, hier schreibt er: „Die Menschen sind undankbar, unbeständig, heuchlerisch, furchtsam und eigennützig.“ ( Nicolló Machiavelli; Seite 94 und 95) Abschließend lässt sich somit sagen, dass beide Autoren eine Gesellschaft und eine Staatsgründung für nötig ansehen oder sie sogar für unumgänglich halten. Thomas von Aquin geht in seiner Arbeit mehr auf die Triebe der Menschen ein und stellt die Menschen als leicht belehrbar und regierbar dar. Nicolló Machiavelli hingegen nimmt geht mehr auf die Gefühle, das Handeln und auf ihre zwischenmenschlichen Beziehungen ein. Er bezeichnet die Menschen als überwiegend schlechte Lebewesen, die sehr eigensinnig handeln und das Gute nicht immer als gut erkennen können, anders als Aquin sieht Machiavelli die Menschheit nicht auf dem Weg zu einem Ziel, sondern als situationsabhängige Lebewesen, welche aus jeder Situation versuchen ihre eigenen Vorzüge zu ziehen.
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- Marius Faust (Author), 2013, Was ist eine gute Herrschaftsform? Ein kritischer Vergleich von Thomas von Aquin und Niccoló Machiavelli, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/272653