Corporate Weblog. Ein Instrument der Unternehmenskommunikation


Thèse de Master, 2014

192 Pages, Note: 1,3


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Untersuchungsgegenstand
1.2 Vorgehensweise
1.3 Aufbau der Arbeit

2 Weblog
2.1 Definition
2.2 Entwicklung
2.3 Merkmale und technische Eigenschaften

3 Unternehmenskommunikation
3.1 Definition
3.2 Online-Kommunikation
3.2.1 Instrumente
3.2.2 Ziele
3.2.3 Zielgruppe
3.2.4 Kriterien

4 Corporate Weblog
4.1 Verbreitung und Nutzung
4.2 Einordnung in die Unternehmenskommunikation
4.2.1 Ziele
4.2.2 Kommunikationsformen
4.3 Bezugsrahmen
4.3.1 Autoren
4.3.2 Zielgruppe
4.3.3 Funktion
4.4 Typologien
4.5 Rahmenbedingungen
4.5.1 Rechtlich
4.5.2 Organisatorisch
4.5.3 Unternehmenskulturell
4.5.4 Qualifikation der Mitarbeiter
4.6 Abgrenzung zu anderen Social-Media-Anwendungen

5 Content Marketing
5.1 Definition
5.2 Content
5.3 Suchmaschinenoptimierung
5.3.1 Onpage-Optimierung
5.3.2 Offpage-Optimierung
5.4 Promotion
5.4.1 Verteilen und Vernetzen
5.4.2 Blogger Relations

6 Monitoring und Erfolgsmessung
6.1 Monitoring
6.2 Erfolgsmessung
6.2.1 Kosten
6.2.2 Erfolgsbewertung
6.2.3 Herausforderungen
6.3 Ausgewählte Tools

7 Fallstudie
7.1 Methode der Untersuchung
7.2 Vorstellung des Unternehmens
7.3 Auswertung des Interviews
7.4 Erfolgsmessung

8 Fazit

Literaturverzeichnis

Anlagen

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Vergleich der Verknüpfung durch Links und Trackbacks

Abbildung 2: Sechs Säulen des Bloggings

Abbildung 3: Funktionsweise von Weblogs

Abbildung 4: OnlineNutzerTypologie 2010 und 2012

Abbildung 5: Corporate Weblogs im Spannungsfeld von Individual- und Massen-kommunikation

Abbildung 6: Weblogs zwischen Pull- und Push-Kommunikation

Abbildung 7: Dimensionen und Kriterien für Corporate Weblogs

Abbildung 8: Einsatzmöglichkeiten von Corporate Weblogs

Abbildung 9: Blogging Rules Corporate Weblog Scout24 (Auszug)

Abbildung 10: Organische und bezahlte SERPs

Abbildung 11: SEO-Korrelationskoeffizienten

Abbildung 12: Title-Tag und Meta-Tag "description"

Abbildung 13: Autorenkennzeichnung

Abbildung 14: Share- und Like-Button

Abbildung 15: Viralität auf Google+ SEO Auslese Oktober 2013

Abbildung 16: Social Signals

Abbildung 17: Beispiel Sentiment

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Nutzung von Web-2.0-Anwendungen 2007 bis 2013 in Prozent

Tabelle 2: Mindestens gelegentliche Internetnutzung 1997 bis 2013 in Prozent

Tabelle 3: Besuche und Reichweite

Tabelle 4: Zahl der Stammleser

Tabelle 5: Top 5 Netzwerkverweise 2009 bis 2013

Tabelle 6: Anzahl der Artikel pro Kategorie 2013

Tabelle 7: Seitenaufrufe je Besuch 2009 bis 2013

Tabelle 8: Anteil Weblog-Traffic an Traffic gesamt

1 Einleitung

1.1 Untersuchungsgegenstand

Die Deutschen bewegen sich zunehmend im digitalen Umfeld - konsumieren, informieren und kommunizieren im Internet. Das belegt jährlich die ARD/ZDF-Onlinestudie. Unternehmen sehen sich somit der Herausforderung konfrontiert, nicht nur in einem wachsenden Wettbewerb zu bestehen, sondern ihre Kunden dort zu erreichen, wo sie sich aufhalten. Demnach ist es nur konsequent, wenn sich Unternehmen ernsthaft damit befassen, wie sie die wachsende Online-Nutzung in ihrer Unternehmenskommunikation integrieren. Gleichzeitig fordern Nutzer ehrliche und authentische Kommunikation und danken es Unternehmen mit entgegengebrachtem Vertrauen.

Im Internet herrscht Konkurrenz um die Aufmerksamkeit der Kunden. Eine gute Platzierung in den Suchergebnissen ist für Unternehmen wichtig, damit Kunden auf ihre Webseite gelangen. Um auf den ersten Suchergebnisplätzen zu erscheinen, sind Maßnahmen gefragt, die Webseiten für Suchmaschinen optimieren. Suchmaschinen beziehen in das Ranking u. a. die Inhalte der Webseiten mit ein. Das Stichwort Content Marketing fällt in diesem Zusammenhang immer häufiger. Relevanten Content zu generieren, über den sowohl Kunden als auch Meinungsführer reden, ist daher eine Strategie, die Unternehmen stärker fokussieren sollten.

Corporate Weblogs sind ein Instrument, welches sich eignet, auf der einen Seite regelmäßig Inhalte zu generieren und auf der anderen Seite in Kommunikation mit den Kunden zu treten. Es „ermöglich[t] eine schnelle, direkte, ungefilterte, dialogorientierte und authentische Kommunikation mit wichtigen Stakeholdern.“[1]

Das Thema Corporate Weblog als Instrument der Unternehmenskommunikation wird von mehreren Autoren diskutiert. So gibt es diverse Publikationen von Zerfaß/Boelter, Scoble/Israel und Picot/Fischer, die als Pionierwerke eingeschätzt werden können und allesamt aus dem Jahr 2006 stammen. Die Online-Welt entwickelt sich rasant, daher kann diese Grundlagenliteratur als teilweise veraltet angesehen werden. Wissenschaftliche Abschlussarbeiten, die sich ausschließlich mit Corporate Weblogs befassen, sind nicht jünger als drei Jahre (Seidel, 2009; Raabe, 2007; Andresen, 2006). Eine Bearbeitung des Themas mit Bezug auf den heutigen Stand der Entwicklung ist daher erforderlich.

Die vorliegende wissenschaftliche Arbeit geht der forschungsleitenden Frage nach:

Sind Corporate Weblogs ein geeignetes Instrument der heutigen Online-Kommunikation?

Es ergeben sich folgende Unterfragen:

- Was sind Corporate Weblogs?
- Was ist Unternehmenskommunikation, insbesondere Online-Kommunikation?
- Für welche Unternehmen eignen sich Corporate Weblogs?
- Welche Aspekte müssen beachtet werden, wenn Corporate Weblogs betrieben werden?
- Eignen sich Corporate Weblogs zum Betreiben einer Content-Marketing-Strategie?
- Kann ein Erfolg durch den Einsatz von Corporate Weblogs nachgewiesen werden?

Der Fokus liegt auf Corporate Weblogs im Einsatz der externen Unternehmens-kommunikation. Auf private Weblogs wird daher nicht eingegangen. Auch mit dem internen Einsatz von Weblogs im Unternehmen und sog. Knowledge Weblogs befasst sich die Arbeit nicht, da dies nicht zielführend für die Beantwortung der Frage ist. Die technische Implementierung wird ebenfalls nicht thematisiert, denn dies bedürfe einer eigenen Fragestellung.

1.2 Vorgehensweise

Zur Beantwortung der Fragen wurden neben der Grundlagenliteratur auch Expertenmeinungen eingeholt, die in aktuellen Publikationen dargelegt sind: u. a. „SEO & Social Media“ (Firnkes, 2013), „Unternehmens-Blog“ (Leopold, 2013), „Blog boosting“ (Firnkes, 2012) oder „Handbuch Online-PR“ (Zerfaß, 2012). Da es sich um ein Online Marketing Thema handelt, ist es nur nachvollziehbar, dass die Problematik stark im Internet besprochen wird. Daher wurde auch auf einschlägigen Weblogs recherchiert, wie www.bjoerntantau.com, www.kerstin-hoffmann.de oder www.upload-magazin.de. Um die Informationen zu veranschaulichen, wurden Beispiele ermittelt und an passenden Stellen genannt.

Repräsentative Studien zum Onlinenutzungsverhalten (ARD/ZDF-Onlinestudie 2013), zur Zielgruppe von Online-Kommunikation (OnlineNutzerTypologie), zum Stand der Verbreitung von Corporate Weblogs in Deutschland (BITKOM) und zu Möglichkeiten, ein Corporate Weblog für Suchmaschinen zu optimieren (Searchmetrics) wurden ebenfalls zur Bearbeitung der Thematik herangezogen.

Zur Beantwortung der Frage, ob ein Erfolg durch den Einsatz von Corporate Weblogs messbar ist, wurde ergänzend an die theoretische Auseinandersetzung eine Fallstudie durchgeführt. Dazu wurde das Corporate Weblog der Online Marketing Agentur Projecter GmbH analysiert und ausgewertet. Ein Interview mit Franziska Neubert, der Verantwortlichen für das Corporate Weblog, diente als Grundlage für eigenständige Datenerhebungen und -auswertungen. Zwar erlaubt die Fallstudie keine repräsentativen Ergebnisse, jedoch stellt sie eine Herangehensweise vor, wie der Erfolg von Corporate Weblogs gemessen werden kann.

1.3 Aufbau der Arbeit

Zunächst wird der Begriff Weblog definiert, danach der Stand der Verbreitung dargelegt und die Merkmale von Weblogs vorgestellt, um eine Grundlage für die Thematik zu schaffen. Nachfolgend wird sich mit Unternehmenskommunikation im Allgemeinen und Online-Kommunikation im Speziellen befasst, damit eine Einordnung von Corporate Weblogs in dieses Umfeld möglich wird. An dieser Stelle beginnt die detaillierte Auseinandersetzung mit dem Instrument und dessen Kommunikationsformen. Eine Marktuntersuchung zeigt die derzeitige Verbreitung und Nutzung von Corporate Weblogs. Außerdem werden die Bezugsrahmen, unterschiedlichen Typologien sowie die Rahmenbedingungen, welche für Corporate Weblogs gelten, dargelegt. Und schließlich wird das Instrument von anderen Online-Marketing-Anwendungen abgegrenzt. Es folgt eine Untersuchung, inwieweit sich Corporate Weblogs zur Umsetzung einer Content-Marketing-Strategie eignen. Über das Monitoring und die Erfolgsmessung wird letztlich dargelegt, wie ermittelt werden kann, ob der Einsatz des Instrumentes erfolgreich ist. Eine Fallstudie schließt sich an, um die Theorie mit validen Zahlen zu untermauern.

2 Weblog

2.1 Definition

Der Begriff Weblog setzt sich aus den englischen Begriffen Web und Log (Logbuch) zusammen und bezeichnet ein Tagebuch, welches öffentlich im Internet von einem oder mehreren Autoren (Bloggern) geschrieben wird. Weblogs (in der Kurzform: Blogs) sind Webseiten, auf denen unterschiedliche Inhalte, etwa Text, Bilder oder Videos, in regelmäßigen Zeitabständen veröffentlicht werden. Die neuesten Einträge erscheinen immer an oberster Stelle der Seiten, also in umgekehrt chronologischer Reihenfolge, und sind mit einem Datum versehen.[2] Das Schreiben von Weblogs wird als bloggen bezeichnet. Bisher hat sich noch kein einheitlicher Sprachgebrauch etabliert. Es ist sowohl die Bezeichnung „der Weblog“ als auch „das Weblog“ erlaubt. Die vorliegende Arbeit wird die Bezeichnung „das Weblog“ verwenden.

Weblogs sind „eine technische Infrastruktur, die relativ einfach öffentliche Kommunikation erlaubt.“[3] Dabei ist die Verwendung vielfältig. Der Einsatz von Weblogs kann im Privaten, z. B. als persönliches Online-Tagebuch, und im Geschäftlichen, z. B. als professionelle Publikation von Journalisten, erfolgen. Eine Vermischung von privaten und geschäftlichen Inhalten ist ebenfalls vorzufinden. Weblogs können von einzelnen Personen, Gruppen und Organisationen betrieben werden.[4] Es gibt spezialisierte Weblogs, wie reine Foto-Weblogs (Flogs), reine Video-Weblogs (Vlogs) oder mobile Weblogs (Moblogs).[5]

2.2 Entwicklung

Weblogs würden nicht ohne das Internet existieren. Das Internet hat seine Gründungszeit in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts. In den 1980er Jahren entwickelte Tim Berners-Lee das World Wide Web (WWW). Seine erste Webseite gilt gleichzeitig als erstes Weblog, obwohl es damals nicht als solches bezeichnet wurde. Die Inhalte, die er veröffentlichte, entsprachen den heutigen Merkmalen von Weblogs - er publizierte regelmäßig seine Informationen zum Thema Hypertext Markup Language (HTML[6]) und platzierte die neusten Einträge an oberster Stelle.[7]

Der Begriff Weblog wurde erstmals 1997 von John Barger genutzt. Er „definierte Weblogs als den ‚process of logging the web‘“[8], legte interessante Hyperlinks[9] (kurz Links) auf sein Weblog Robot Wisdom ab und ermöglichte so seinen Freunden das Nachlesen gefundener Inhalte. Zu dieser Zeit funktionierte das Bloggen nur mit Hilfe von HTML-Kenntnissen. Ende der 1990er Jahre wurden erste Blogging-Plattformen entwickelt, die eine leichte und schnelle Erstellung von Weblogs ermöglichten. Damit stieg die Zahl der Weblogs kontinuierlich.[10]

2004 wurde „Blog“ in Amerika zum Wort des Jahres gewählt, weltweit gab es fünf Millionen Blogger.[11] Aber schon 2001 erhielten Weblogs in der Berichterstattung um die Anschläge vom 11. September eine hohe Bedeutung. Seither werden Weblogs als politisches Sprachrohr und als Gegengewicht zu den institutionalisierten Massenmedien genutzt.[12]

Es gibt eine Studie von Nielsen/McKinsey aus dem Jahr 2011, welche 173 Millionen Weblogs weltweit zählt. Da die Zahlen bis zu diesem Ermittlungszeitpunkt stets gestiegen sind, ist anzunehmen, dass der heutige Wert deutlich über 173 Millionen liegt.[13] Auf Technorati, einer Suchmaschine für Weblogs, sind derzeit 1.334.102 Weblogs registriert.[14] Jedoch fokussiert Technorati nur englischsprachige Weblogs.

Genaue Zahlen für Deutschland sind nicht valide zu ermitteln. Auf der Seite blogoscoop können deutsche Blogger ihre Weblogs eintragen und „im Moment [sind] 15.214 Mitglieder mit 18.444 Blogs registriert.“[15] Der aktuellste Eintrag auf dem eigenen Weblog stammt aus dem Januar 2012, daher sind die Zahlen unter Vorbehalt zu betrachten. WordPress, der führende Dienst zum Betreiben eines Weblogs, verzeichnet insgesamt rund 72 Millionen Weblogs. Davon sind ca. 1.296.000 in deutscher Sprache. Eine Unterscheidung in einzelne Länder und privat oder geschäftlich betriebene Weblogs findet nicht statt.[16]

Aus den unterschiedlichen Zahlen ist zu erkennen, dass eine genaue Erfassung der deutschen Bloggerlandschaft schwierig ist. Das liegt u. a. an den verschiedenen Kriterien, die zur Messung herangezogen werden: Weblog-Betreiber müssen sich selbst registrieren oder Stichproben versuchen eine Hochrechnung - dies ermöglicht keine konkreten Zahlen, sondern nur Tendenzen. Außerdem werden täglich neue Weblogs eröffnet, dann jedoch nicht gepflegt und so die Zahlen verfälscht. Weitere Hürden werden im Laufe der vorliegenden Arbeit thematisiert.

2.3 Merkmale und technische Eigenschaften

„Die zeitliche Strukturierung und die Verwandtschaft mit Tagebüchern unterscheidet [Weblogs] deutlich von normalen Homepages.“[17] Weblogs sind ein Instrument zur kontinuierlichen Kommunikation, Homepages sind vielmehr statische Präsentationen von Inhalten. Darüber hinaus gibt es weitere Merkmale, die Weblogs charakterisieren.

Ein wichtiges Merkmal von Weblogs ist die Kommentarfunktion. Unter jedem Beitrag haben die Leser die Gelegenheit, Kommentare zu hinterlassen und somit in eine Art Unterhaltung mit dem Blogger und anderen Kommentatoren zu treten. Dadurch werden Weblogs zu einer interaktiven Plattform. Kommentare können entweder sofort oder erst nach Kontrolle durch den Blogger freigeschalten werden. Somit kann verhindert werden, dass inhaltlich fragwürdige, etwa gegen das Gesetz verstoßende, Kommentare erscheinen. Außerdem gibt es mitunter Weblog-Betreiber, die eine Registrierung verlangen, damit ein Kommentar hinterlassen werden kann. Auch dies stellt eine Filterung der Kommentarinhalte dar.[18]

Jeder Beitrag in Weblogs besitzt eine eigene dauerhafte Webadresse (Uniform Ressource Locator - URL), den sog. „Permalink“. Er führt direkt auf eine Einzelseite, welche nur diesen Beitrag und die dazugehörigen Kommentare anzeigt.[19] Gerade diese Funktion der Verlinkung bildet eine wichtige Voraussetzung für die weitere Eigenschaft von Weblogs: sie ermöglichen den Aufbau von Kommunikationsnetzwerken. Wird in einem Beitrag im Internet, etwa in einem Artikel auf einer Webseite oder in einem Eintrag in einem Forum, ein Link gesetzt, der zum Weblog-Beitrag führt, dann ist automatisch eine Verbindung zwischen Link-Quelle und Link-Ziel entstanden. Umso aktueller und interessanter der Weblog-Beitrag für die Netzwelt ist, umso größer ist das Netz an Verlinkungen, welches über die Zeit aufgebaut wird.

Das Setzen von Links funktioniert im WWW nur einseitig. Das bedeutet, dass nur derjenige, der einen Link auf eine Zielseite setzt, darüber Kenntnis hat. Der Autor dieser verlinkten Seite wird darüber nicht informiert. Folgt man dem Link, gelangt man zwar auf die Zielseite, erfährt dort dann aber nicht, ob noch andere Webseiten auch zu diesem Text verlinkt haben. „Diskussionen sind so nur rückwärts und nur auf dem eigenen Diskussionsstrang nachvollziehbar.“[20]

Weblogs hingegen verfügen meist über eine Pingback- bzw. Trackback-Funktion.[21] Diese ermöglicht eine Verfolgung der Links auch in Gegenrichtung. Der Autor erfährt, wenn sein Artikel in einem Beitrag eines anderen Bloggers verlinkt wurde und erhält eine Benachrichtigung („Ping“). Verfügt sein Weblog ebenfalls über die Trackback-Funktion, kann die Bezugnahme registriert werden. Somit entsteht eine Liste von Seiten, die auf den Weblog-Beitrag Bezug genommen haben und die Diskussionen sind in alle Richtungen nachvollziehbar.[22] Das Prinzip ist in Abbildung 1 dargestellt.

Abbildung 1: Vergleich der Verknüpfung durch Links und Trackbacks

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: 1 Eigene Erstellung auf der Basis von Katzenbach: Weblogs und ihre Öffentlichkeiten, S. 78

Ein weiteres Merkmal ist das „Blogroll“. Dies ist eine auf dem eigenen Weblog veröffentlichte Liste von favorisierten Weblogs. Sie ist mit Links hinterlegt und stellt an die Leser eine Empfehlung dar, diese Weblogs zu besuchen.

Über das Blogroll, den Permalink und die Trackback-Funktion wird die Vernetzung einzelner Weblogs zu einer Blogosphäre - der Gesamtheit aller Weblogs - unterstützt.

Weblog-Beiträge können mit sog. „Tags“ versehen werden. Diese dienen der inhaltlichen Kategorisierung und Verschlagwortung, welche wiederrum für Suchmaschinen relevant sind.[23] Ebenfalls können Leser anhand dieser Tags in Weblogs nach bestimmten Themen filtern und sich entsprechende Beiträge anzeigen lassen. Außerdem verfügen Weblogs i. d. R. über eine Suchfunktion und eine automatische Archivierung, in der man alle bisher erschienen Artikel findet.[24]

Zur Einrichtung von Weblogs gibt es zahlreiche kostenlose Dienste, sog. Content-Management Systeme (CMS). Sie bieten die Software und den technischen Rahmen für Weblogs. Zum einen gibt es CMS, die allein für Weblogs optimiert sind und zum anderen gibt es CMS, die das Hosting von Webseiten ermöglichen und eine nahtlose Weblog-Integration bieten.[25] CMS ermöglichen es, ohne größere Vorkenntnisse Weblogs nach dem Baukastenprinzip zu erstellen. Es müssen lediglich Texte und Bilder hochgeladen werden, die Übersetzung in HTML übernimmt das CMS. CMS ermöglichen häufig die Einbindung von anderen Programmen bzw. Modulen (Widgets oder Plugins[26]) wie den Microblogging-Dienst Twitter[27] oder das soziale Netzwerk Facebook[28], wasebenfalls zur Vernetzung dient.

Eines der ersten und bekanntesten CMS ist WordPress [29]. Mit ihm können sowohl private Nutzer als auch Unternehmen kostenlos Weblogs erstellen. Ein eigener Webspace, also ein Speicherplatz für Dateien auf einem Server, ist grundsätzlich nicht notwendig, kann aber genutzt werden. Bei WordPress.com werden Weblogs von Automattic, der Firma, die hinter WordPress steht, gehostet[30]. Bei WordPress.org kann die entsprechende Software heruntergeladen und auf dem eigenen Server installiert werden.[31]

Weblogs unterstützt das elektronische Nachrichtenformat Really Simple Syndication (RSS). Interessierte Nutzer können sich ein RSS-Feed abonnieren und erhalten dann per E-Mail eine automatische Information, sobald es einen neuen Eintrag auf dem Weblog gibt. Ein ständiges Aufrufen von Weblogs, um neue Inhalte nicht zu verpassen, wird damit unnötig.[32]

[...]


[1] Zerfaß, Ansgar: Die neuen Meinungsmacher, S. 118

[2] Vgl. Robes, Jochen: Weblogs, S. 34

[3] Katzenbach, Christian: Weblogs und ihre Öffentlichkeiten, S. 28

[4] Vgl. Röttger, Ulrike: Weblogs, S. 32

[5] Vgl. Raabe, Alexander: Social Software im Unternehmen, S. 24

[6] HTML ist eine Auszeichnungssprache, die die logischen Bestandteile eines Dokuments wie Überschrift und Aufzählungen beschreibt. HTML wird dazu genutzt, Dokumente für das WWW zu erstellen.

[7] Vgl. Leopold, Meike: Unternehmens-Blogs, S.19

[8] Seidel, Eric: Weblogs als Kommunikationsinstrument für Unternehmen, S. 4

[9] Ein Hyperlink ist eine Verknüpfung auf ein anderes Dokument, eine andere Stelle in einem Dokument oder auf eine Datei.

[10] Vgl. Leopold, Meike: Unternehmens-Blogs, S. 19

[11] Vgl. Seidel, Eric: Weblogs als Kommunikationsinstrument für Unternehmen, S.4

[12] Vgl. Robes, Jochen: Weblogs, S. 35

[13] Vgl. Anzahl der Blogs weltweit von 2006 bis 2011 [Elektronische Ressource]

[14] Vgl. Blog Directory [Elektronische Ressource]

[15] Statistiken [Elektronische Ressource]

[16] Vgl. WordPress Stats [Elektronische Ressource]

[17] Katzenbach, Christian: Weblogs und ihre Öffentlichkeit, S. 80

[18] Auf den Umgang mit Kommentaren wird im späteren Verlauf ausführlicher eingegangen.

[19] Vgl. Seidel, Eric: Weblogs als Kommunikationsinstrument für Unternehmen, S. 5

[20] Katzenbach, Christian: Weblogs und ihre Öffentlichkeiten, S. 77

[21] Pingbacks und Trackbacks haben grundsätzlich die gleiche Funktion, werden nur technisch unterschiedlich implementiert.

[22] Vgl. Katzenbach, Christian: Weblogs und ihre Öffentlichkeiten, S. 77

[23] Weitere Ausführungen zur Suchmaschinenoptimierung erfolgen im Punkt 5.3.

[24] Vgl. Robes, Jochen: Weblogs, S. 35

[25] Vgl. Pleil, Thomas: Weblogs im Kommunikationsmanagement, S. 246

[26] Widgets und Plugins sind Zusatzprogramme, die in ein Basisprogramm integriert werden und dessen Funktionsumfang erweitern.

[27] Vgl. Twitter [Elektronische Ressource]

[28] Vgl. Facebook [Elektronische Ressource]

[29] Vgl. WordPress [Elektronische Ressource]

[30] Hosting ist die Unterbringung von Webseiten auf einem Webserver.

[31] Vgl. WordPress Stats [Elektronische Ressource]

[32] Vgl. Picot, Arnold: Einführung, S. 4

Fin de l'extrait de 192 pages

Résumé des informations

Titre
Corporate Weblog. Ein Instrument der Unternehmenskommunikation
Université
Leipzig University of Applied Sciences
Cours
Verlags- & Handelsmanagement
Note
1,3
Auteur
Année
2014
Pages
192
N° de catalogue
V272655
ISBN (ebook)
9783656644415
ISBN (Livre)
9783656644408
Taille d'un fichier
3188 KB
Langue
allemand
Mots clés
corporate, weblog, instrument, unternehmenskommunikation
Citation du texte
Lisett Enge (Auteur), 2014, Corporate Weblog. Ein Instrument der Unternehmenskommunikation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/272655

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