Diese Arbeit beschäftigt sich mit einem innerchristlichen Problem, welches seinen Ursprung in der Reformation hat und bis in die Gegenwart weiterhin noch Fragen, Unklarheiten und Streitpotential besitzt: Das Sakrament des Abendmahls aus interkonfessioneller Perspektive ausgehend von CA10.
Für die christlichen Kirchen gibt es heilige Sakramente, zu denen das Abendmahl zählt. Aber zu Beginn dieser Arbeit, wird sich erst einmal damit beschäftigt, was ein Sakrament ist und warum die ev. Kirche weniger Sakramente zählt, als die röm.-kath. Kirche. Die Sakramente werden im Allgemeinen beschrieben und erläutert. Augenmerk wird hier auf das Sakramentsverständnis Luthers gelegt, um die Gedankengänge der Reformatoren zu verstehen und nachzuvollziehen.
Es wird auch ein kurzer Exkurs in das Sakrament der Buße geboten, der jedoch im Detail behandelt zu weit führen würde. Allerdings wäre diese Arbeit durchaus lückenhaft, wenn dieser Exkurs nicht geführt werden würde.
Der Schwerpunkt der interkonfessionellen Perspektive wird hier auf die ev Konfession gelegt, sowie die Meinung der röm.-kath. Kirche als Antwort auf die Einwände der Reformatoren.
Die orthodoxe Kirche wird in dieser Arbeit keine Rolle spielen, da dieses Thema für die Arbeit sonst zu umfangreich und teilweise unübersichtlich werden würde.
Der Schwerpunkt liegt darauf, wie der Artikel der CA eine Veränderung verursacht hat. Durch diesen Artikel und weitere Artikel der CA, gab es auf einmal zwei verschiedene Auffassungen zu der Feier des Abendmahls und was dort wirklich geschehe. Ausblicke auf weitere Schriften werden geboten (Confutatio; Apologie; aber auch Schriften Luthers, wie dem GK oder den AS), um dieses komplexe Thema einigermaßen verständlich darzustellen.
Vieles in diesem Themengebiet ist sehr umfassend und es wurde in dieser Arbeit versucht, dies möglichst entschlüsselt darzustellen. Wie haben die verschiedenen Konfessionen auf die Schriften der Anderen reagiert? Und wie haben die ver-schiedenen Auffassungen zu der Feier der Eucharistie die Geschichte der christlichen Kirche verändert?
Gibt es noch die Möglichkeit ein gemeinsames Abendmahl zu feiern? Oder ist nach der Reformation bzw. der Veröffentlichung der CA eine Spaltung auf ewige Zeit gegeben?
Streitpunkte sind außerdem auch die genaue Definition der Opfergedanken, was genau an der Stelle geschieht, wenn ein Opfer gebracht wird. Oder ist an der Stelle eines Opfers ein blutiges Opfer, wie in der Antike gemeint?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Sakramente im Christentum
- Definition
- Die Sakramente in CA und Apol
- Luthers Auffassung der Sakramente in Form von Wort und Zeichen
- Die Taufe
- Das Abendmahl
- Die Buße
- Röm.-Katholischer Einwand anhand der Confutatio
- Warum werden die weiteren (kath.) Sakramente als keine solchen angesehen?
- Das Abendmahl in CA10
- Unterschiede zwischen dem deutschen und lateinischen Text
- Reaktion der röm.-kath. Kirche
- Was sind die Probleme?
- Darbietung des Abendmahls
- Die Messe als Opfer
- Reaktion der katholischen Theologie durch die Confutatio auf die Rolle des Opfers in der Messe
- Die Unterscheidung von verschiedenen Opfern
- Streitpunkt: Geber und Empfänger
- Ausblick auf das ökumenische Abendmahl
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beleuchtet das Sakrament des Abendmahls aus interkonfessioneller Perspektive, insbesondere ausgehend vom Artikel 10 der Confessio Augustana (CA10). Sie untersucht die unterschiedlichen Auffassungen der evangelischen und römisch-katholischen Kirche über das Abendmahl, die auf die Reformation zurückgehen und bis heute relevant sind.
- Definition und Verständnis des Sakraments im Allgemeinen
- Luthers Sakramentsverständnis und dessen Bedeutung für die Reformation
- Der Artikel 10 der Confessio Augustana und dessen Auswirkung auf die Eucharistie
- Die Reaktion der römisch-katholischen Kirche auf die reformatorischen Ansichten
- Der Streit um Opferverständnis und die Rolle von Geber und Empfänger im Abendmahl
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit und die Relevanz des Abendmahls in der Geschichte der christlichen Kirche dar. Kapitel 2 beschäftigt sich mit dem allgemeinen Verständnis von Sakramenten im Christentum, insbesondere aus evangelischer Perspektive. Es werden Definitionen, wichtige Quelltexte und Luthers Sakramentsverständnis erläutert. Kapitel 3 fokussiert auf den Artikel 10 der Confessio Augustana und dessen Bedeutung für das Verständnis des Abendmahls. Die Reaktion der römisch-katholischen Kirche und die daraus resultierenden Probleme werden beleuchtet. Kapitel 4 untersucht die Darbietung des Abendmahls, insbesondere die Rolle des Opfers und die unterschiedlichen Auffassungen der Konfessionen. Kapitel 5 beleuchtet den Streitpunkt um Geber und Empfänger im Abendmahl. Abschließend betrachtet die Arbeit in einem Ausblick die aktuelle ökumenische Situation und die Möglichkeiten eines gemeinsamen Abendmahls.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen wie dem Sakrament des Abendmahls, der Confessio Augustana (CA), der Reformation, der interkonfessionellen Perspektive, dem Verständnis von Opfer und der Ökumene. Es werden wichtige Quelltexte wie die Confessio Augustana, die Apologie, die Confutatio und Schriften Martin Luthers (z.B. der Große Katechismus und die Augsburgische Synode) herangezogen.
- Arbeit zitieren
- Sebastian Böttger (Autor:in), 2013, Das Abendmahl im interkonfessionellen Dialog unter Heranziehung von CA10, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/272895